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Innsbruck

Die Ausstellung im aut wird zu einem eigenen architektonischen Projekt Gienckes

©: aut.architektur und tirol

Abtei Seckau, Generalsanierung, Adaptierung und Erweiterung, 1988–2000

©: Craig Kuhner

Gewächshäuser im Botanischen Garten der Universität Graz, 1982–95

©: Hans Georg Tropper - Bild + Grafik

Giant Amber - Konzerthalle Liepaja, Lettland, 2003–15

©: Petra Friedl

Ein Teil von mir ist Sprache | a part of speech
Ausstellung anlässlich der Beendigung seiner Lehrtätigkeit an der Universität Innsbruck

„Die Expansion des Bewusstseins, das Abenteuer im Denken und ein leidenschaftliches Gefühl können nicht allein mit besserer Architektur erreicht werden. Aber Architektur kann zumindest gegen die Langeweile und die Monotonie des Alltagslebens ankämpfen.“ (Volker Giencke)

Über Gewohntes hinauszugehen, anders zu denken und leidenschaftlich zu agieren sind Forderungen, die Volker Giencke sowohl an seine eigene Arbeit als Architekt als auch an seine Studierenden stellt. Für ihn ist Architektur die gelungene Balance von Ästhetik, Funktion und Konstruktion, visuellem Empfinden und wissenschaftlichem Denken, und – einem humanistischen Ansatz folgend – immer auf den Menschen bezogen. Der in Kärnten geborene Architekt studierte an der TU Graz, war Mitarbeiter von Günther Domenig und führt dort seit 1982 ein eigenes Büro. Die meisten seiner realisierten Projekte gingen aus Wettbewerben hervor, wobei es manchmal einige Jahre dauerte, bis seine innovativen und konstruktiv anspruchsvollen Bauten realisiert wurden.

Seit mehr als zwanzig Jahren lehrt Volker Giencke als Professor am Institut für experimentelle Architektur ./studio3 der Universität Innsbruck und hat damit mehrere Generationen von Studierenden für Architektur sensibilisiert und geprägt. Dabei ging es ihm immer darum, das Innovative und Visionäre in der Architektur offensiv zu fördern und Architektur abseits der reinen Geschmacksfrage zu behandeln. Im Vordergrund des an der Schnittstelle von zeitgenössischer Kunst, Kultur und experimenteller Architektur angesiedelten Instituts steht das Bemühen, bei den Studierenden ein Feingefühl für soziale Bedürfnisse und gesellschaftlichen Fortschritt zu entwickeln. Kunst ist dabei nicht ästhetischer Ansatz oder Aufputz, sondern wirkt real am kreativen Schaffensprozess von Architektur mit.

Ein wesentliches Ziel, das Giencke in seiner Tätigkeit an der Universität verfolgte, war es, Voraussetzungen für die Verwirklichung Konkreter Utopien zu schaffen – einen Begriff, den er 1994 in die Architektur einbrachte. Wesentlich war ihm dabei auch immer die exemplarische Umsetzung von Architekturinstallationen, z. B. die Verwirklichung von sogenannten folies (kleine Verrücktheiten), die Menschen auf ein Ambiente aufmerksam machen, das sie tagtäglich benützen und dessen Besonderheit sie bisher nicht erkannten.

In diesem Sinne ist auch die von Volker Giencke anlässlich der Beendigung seiner Lehrtätigkeit an der Universität Innsbruck konzipierte Ausstellung im aut eine folie. Er transformiert die vorhandene Raumstruktur des Adambräus, um die Bewegung im und die Wahrnehmung von Raum zu thematisieren. Die Ausstellung wird zu einem eigenen architektonischen Projekt, das Gienckes Haltung physisch erlebbar macht. Für die BesucherInnen werden sich sowohl räumliche Empfindungen als auch visionäre Betrachtungsperspektiven auf die Architektur in Form von Texten offenbaren und damit die von Giencke in seiner Lehre und seinen Projekten geforderte Konkrete Utopie spürbar werden.

Eröffnung am Do, 19. März 2015, 19:00 Uhr

Begrüßung: Arno Ritter
Einführende Worte: Volker Giencke

Begleitendes Veranstaltungsprogramm:
Parallel zur Rauminstallation von Volker Giencke im aut findet ein dichtes, vom Institut für Experimentelle Architektur ./studio3 initiiertes und organisiertes Veranstaltungsprogramm im aut bzw. auf der Architekturfakultät der Universität Innsbruck statt.
_ Ringvorlesung
Den Beginn macht eine dreiteilige Ringvorlesung zum Thema "Gestalt vs. Design" u. a. mit Frank Havermans (NL), Moon Hoon (Korea),
Perry Kulper (USA), Josef Saller (Heri&Salli, A) und Monika Gogl (A).
_ nimm 3
Außerdem geplant, ein nimm 3 zur Zukunft der Architekturausbildung mit Wolfgang Tschapeller, Odile Decq und Volker Giencke, Vorträge von Günther Feuerstein, Bazon Brock und Thomas Feuerstein.
_ Vortragsabend + Finissage
Im Juni ist zum Abschluss der Ausstellung ein Vortragsabend mit Sir Peter Cook, Colin Fournier, Thom Mayne sowie eine Finissage mit Roger Connah, Eeva-Liisa Pelkonen und Kjetil Thorsen geplant.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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