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Graz
©: FH Joanneum - Institut für Design & Kommunikation

16:30 | Stephan Fillitz, Universität für angewandte Kunst, Wien
17:15 | Martin Kaltenbrunner,
Kunstuniversität Linz
18:00 | Sabine Fischer,
Universiät der Künste (UdK), Berlin

Stephan Fillitz | Eins ist gleich unendlich
Was wir spüren und denken gehört zu einem Ganzen im universalen Sinn. Nur in der Einheit der Wechselbeziehungen kann sich das Universale ausdrücken. Der allgemeine Gedanke umfasst sowohl Wissenschaften, Politik, Religion als auch künstlerische Intention − d.h. auch die Gestaltung der Gegenstände des alltäglichen Lebens. Gebrauchsgegenstände sind in ihrer Form vielleicht schön − auf
sich gestellt sind sie nichts. Unendlich gestalten − dabei schrumpft die „Bedeutung“ der Objekte an sich, wodurch sie mit der Umgebung, der Raum-Welt verschmelzen, Bestandteil davon werden und inhaltlich Tiefe erlangen.

Stephan Fillitz, geb. 1950 in Wien, ist seit 2000 Professor für Produktgestaltung an der Universität für Angewandte Kunst Wien. 1966–73 Goldschmiedeausbildung bei Sven Boltenstern in Wien und in der Schweiz; 1973–77 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Fritz Wotruba. 1972, 1974 und 1976 Sommerakademie Salzburg, Klasse für Bildhauerei bei Ralph Brown und Francesco Somaini. 1978 Aufenthalt bei Henry Moore in Much Hadham (UK) sowie 1979 bei Eduardo Chillida, San Sebastian (ES). 1989 Assistent von Georg Baselitz und Arnulf Rainer bei dem Zeichenkurs „21 Sabati di Disegnio“ und „21 Giorni di Disegnio“, an der Fondazione Antonio Ratti, in Como (IT). 2002 gewann Fillitz den geladenen Wettbewerb für die Urania in Wien – es entstand die Plastik „Universum“ an der Frontseite des Gebäudes. Seine Arbeiten sind in allen namhaften Bundesmuseen Österreichs und Internationalen Museen vertreten sowie im Besitz zahlreicher Privatsammlungen. Er nahm an Gemeinschaftsausstellungen in Österreich, Schweiz, Belgien, Italien und Niederlande teil, erhielt zahlreiche nationale und internationale Preise und Auszeichnungen. Stephan Fillitz lebt und arbeitet in Wien, Italien und in der Schweiz.

Martin Kaltenbrunner | Tangible Music
During the past decades of the digital revolution many professional activities and cultural techniques including the musical practice have been transferred into the virtual domain of the graphical user interface. The Reactable intends to provide a tangible interface metaphor that allows to access the countless possibilities of electronic music, leveraging the expressive potential of physical interaction and musical collaboration. Kaltenbrunner will provide an insight into the design and development history of this unique musical instrument, and its transition from a research experiment to a real-world tangible interface. His talk wall also expand on the current state and future of the TUIO framework, an open framework for the abstraction of tangible interactive surfaces and conclude with recent exercises
in the area of experimental human computer interaction from an artistic perspective.

Martin Kaltenbrunner is Professor at the Interface Culture Lab at the University of Art and Design in Linz. Before his return to Austria he worked as researcher and lecturer at the Pompeu Fabra University in Barcelona, at the MIT Medialab Europe in Dublin and further European universities. As co-founder of Reactable Systems he had been mainly responsible for the interaction design concepts behind the Reactable, a tangible modular synthesizer that has been staged by renowned artists such as Björk. His research around the reacTIVision and TUIO frameworks has been employed for the realization of numerous artistic and scientific projects in that field.

Sabine Fischer | Idea Design
Ideen sind potenzielle Werte. Ideen zu verwerfen, die schlecht sind, ist gut. Ideen zu verwerfen, weil man sie nicht versteht, ist schlecht. Unverstandene Ideen sind verlorenes Potenzial – für den Einzelnen wie für Unternehmen kann das ideell wie ökonomisch desaströs sein. Was braucht also eine Idee, um einzuschlagen, um den sogenannten „Elevator-Pitch“ zu bestehen, um also in kürzester Zeit ihre volle Wirkung zu entfalten? Was macht eine Idee aus? Diese Frage ist bislang weder gestellt noch beantwortet worden. Die Entschlüsselung der DNS von Ideen offenbart uns ihre Bausubstanz. Damit ist das Rätsel großartiger Ideen nicht gelöst – aber das Rätsel ihrer Beschaffenheit und ihrer Qualität im Prozess. Vorgestellt und diskutiert werden das IDEA DESIGN mit dem D`ARTAGNAN-PRINZIP als Ideenschlüssel und die daraus abgeleiteten Methoden zur Qualitätssicherung von Ideen.

Prof. Dr. Sabine Fischer ist Unternehmensberaterin und Professorin mit Themen an der Schnittstelle von Business und Design. In Lehre wie Unternehmensberatung ist die Gestaltung von kreativen und strategisch-ökonomischen Innovationen ihr Thema. Sabine Fischer entwickelte unter IDEA DESIGN Methoden zur ebenso systematischen wie kreativen Werteentwicklung und Qualitätssicherung von Ideen. Mit dem Ansatz des HABIT-HACKING erschließt sie dabei Innovationspotentiale, indem Denkgewohnheiten aufgebrochen und tradierte Wahrnehmungsmuster neu gestaltet werden. Sie lehrt an der Universität der Künste Berlin, der Europauniversität Viadrina und der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel sowie der Schule für Gestaltung in Bern und hat die Konzeption von Studiengängen und Modulen begleitet und geführt. Sabine Fischer moderiert und referiert auf Fachkongressen und ist Autorin zahlreicher Veröffentlichungen. 2004 erhielt sie den Grimmepreis.

ORT: Studio, 3. Stock

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