Graz

Klaus Hoffer

©: Literaturhaus Graz

Laudatio: Franz Schuh
Es lesen: Paul Nizon und Urs Widmer
Musik: Otto Lechner

Klaus Hoffer
Geboren 1942 in Graz, Jugend in St. Lambrecht (Obersteiermark), 1950 nach Graz, 1962 Matura, Studium der Germanistik und der Anglistik, 1971 promovierte er mit der Dissertation Das Bild des Kindes im Werk Franz Kafkas, 1973-75 erster Sekretär der Grazer Autorenversammlung, 1973-1980 Koreferent und 1981-1984 alleiniger Literaturreferent des Forum Stadtpark, Poetik-Dozenturen und -Vorlesungen. Er lebt als Schriftsteller und literarischer Übersetzer aus dem Englischen (u.a. Werke von Joseph Conrad, Lydia Davis und Kurt Vonnegut) in Graz.
Hauptwerk:
Bei den Bieresch 1 und 2, zuletzt: Die Nähe des Fremden (Essays, 2008).

Franz Schuh
Geboren 1947 in Wien, österreichischer Schriftsteller und Essayist. Studium der Philosophie, Geschichte und Germanistik in Wien, Promotion. 1976–80 Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung, dann Redakteur der Zeitschrift Wespennest und Leiter des essayistischen und literarischen Programms des Verlags Deuticke. Er ist Lehrbeauftragter an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und Kolumnist für Zeitungen (u.a. Die Zeit, Literaturen) und Rundfunkstationen.
Zahlreiche Auszeichnungen und Preise, u.a.: 1986 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik, 2000 Jean-Améry-Preis, 2006 Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik, 2006 Schweizer Medienpreis Davos für außergewöhnliche Leistungen im Journalismus.
Veröffentlichungen u.a.:
Das Widersetzliche der Literatur. Kritische Kritiken (Protokolle, Jg.1981, Band 4); Liebe, Macht und Heiterkeit. Essays (1985); Das phantasierte Exil. Essays (1991); Der Stadtrat. Eine Idylle (1995); Schreibkräfte - Über Literatur, Glück und Unglück (2000); Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche (2006); Hilfe! (2007); Memoiren. Ein Interview gegen mich selbst. (2008); Der Krückenkaktus. Erinnerungen an die Liebe, die Kunst und den Tod (2011).

Paul Nizon
Geboren 1929 in Bern. Sohn eines russischen Chemikers, seine Mutter stammte aus Bern. Nach der Reifeprüfung studierte er Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Germanistik an den Universitäten in Bern und München. 1957 Promotion. Anschließend bis 1959 als wissenschaftlicher Assistent am Historischen Museum in Bern beschäftigt. 1961 war er leitender Kunstkritiker der Neuen Zürcher Zeitung. Seit 1962 als freier Schriftsteller tätig. Er hatte verschiedene Gastdozenturen inne, etwa 1984 an der Universität Frankfurt am Main und 1987 an der Washington University in St. Louis. Lebt seit 1977 in Paris.
Veröffentlichungen, zuletzt:
Die Erstausgaben der Gefühle. Journal 1961–1972 (2002); Abschied von Europa (2003); Das Drehbuch der Liebe. Journal 1973–1979 (2004); Das Fell der Forelle (Roman 2005); Die Zettel des Kuriers. Journal 1990–1999 (2008); Urkundenfälschung. Journal 2000-2010 (2012).

Urs Widmer
Geboren 1938 in Basel. Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. 1966 Promotion mit einer Arbeit über die deutsche Nachkriegsprosa. Danach arbeitete er eine Zeitlang als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. In Frankfurt blieb er siebzehn Jahre, im Suhrkamp Verlag allerdings nur bis 1968. Mit anderen Lektoren rief er den Verlag der Autoren ins Leben. Kurz nach der Gründung wurde er mit seinem Erstling Alois selbst zum Autor. Heute lebt und arbeitet Widmer als Schriftsteller in Zürich.
Zahlreiche Preise u.a.:
Hörspielpreis der Kriegsblinden (1976), Baseler Literaturpreis (1989), Dramatikerpreis, Mülheim (1997), Heimito von Doderer - Literaturpreis (1998), Bertolt-Brecht-Literaturpreis der Stadt Augsburg (2001), Franz Nabl-Literaturpreis der Stadt Graz (2002).
Werke:
Zahlreiche Hörspiele u. Theaterstücke; Bücher, zuletzt: Der blaue Siphon (Erzählung, 1992), Liebesbrief für Mary (Roman, 1993); Im Kongo (1996), Vor uns die Sintflut (Geschichten, 1998); Der Geliebte der Mutter (2000), Das Geld, die Arbeit, die Angst, das Glück (Kolumnen und Essays, 2002); Das Buch des Vaters (Roman, 2004), Ein Leben als Zwerg (2006), Valentin Lustigs Pilgerreise. Bericht eines Spaziergangs durch 33 seiner Gemälde (2008); Herr Adamson (Roman, 2009); Stille Post. Kleine Prosa (2011).

Otto Lechner
Geboren 1964 in Melk an der Donau, lebt als Musiker in Wien. Akkordeonist, Pianist, Komponist. Zahlreiche CD-Produktionen (Solo-Programm und in verschiedenen Formationen), Komponist und Musiker für zahlreiche Theaterproduktionen (u. a. Burgtheater Wien, Schillertheater Berlin).
„Ich bin am 25. Februar 1964 geboren und habe seither bei Schul- und Dorffesten, in Gast- und Kunsthäusern, im Rahmen von Tauf- und Sterbefeiern, für Schau- und Hörspiele, vor Wein- und Bildhauern, in Über- und Attersee, in An- und Straßenbahnzügen, als Ton- und Kleinkünstler, als Kompo- und Pianist, bei Puppen- und Tanztheater, nach Litera- oder Partitur, in Kir- und bei Brötchen, als Urlaubs- oder Ehrengast musiziert. Aus diesem Gewirr von Eindrücken entsteht eine Tonsprache, die von Sentimentalität und deren Anfechtbarkeit handelt.“
„Meine Vorliebe gilt immer jenen Stilen, bei denen die Improvisation im Vordergrund steht, und so soll es nicht verwundern, wenn ich von manchen Zeitgenossen als Jazzpianist bezeichnet wurde. Um die Mitte der 1980er Jahre entdeckte ich das Instrument meiner Kindheit wieder - das Akkordeon. Bei meinem Versuch, die geschundene und zum Klischee verkommene Ziehharmonika zu einem Instrument meiner Musik zu machen, sind leider Dissonanzen unvermeidlich."

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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