Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren
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Graz

Andy Warhol, Untitled aus Marilyn Monroe, 1967, Schenkung Sammlung Suschnigg, Foto: N. Lackner/UMJ

Die Neue Galerie Graz beschäftigt sich ab dem 24. Mai in ihrer neuen Sonderausstellung Wer bist du? mit dem Porträt. Gezeigt wird ein Querschnitt durch die eigene reichhaltige Sammlung, ergänzt durch wertvolle Leihgaben. Erstmals werden auch einige internationale Werke aus der Schenkung Suschnigg von 2016 zu sehen sein. Der Bogen spannt sich kunstgeschichtlich und medial von der traditionellen Ölmalerei und Skulptur über Miniaturen, Wachsreliefs und Fotos bis hin zum Informel und der Videokunst. In zwölf Kapiteln mit zum Teil überraschenden Konfrontationen widmet sich die Ausstellung Themen wie dem Herrscher- und Künstlerporträt, den Masken und dem Rollenspiel, dem seriellen und dem interaktiven Porträt.

Porträts zählen zu den ältesten Themen der bildenden Kunst und widerspiegeln seit jeher auch kulturgeschichtliche Phänomene. Der Wunsch der Menschen, sich ein Bild von sich selbst und ihren Mitmenschen zu machen, existiert, seit es Selbstreflexion gibt. In der Romantik und im Expressionismus versuchte man über das Antlitz des Dargestellten in dessen Seele vorzudringen. Im Realismus war hingegen die Repräsentation des bürgerlichen Selbstverständnisses vorrangig. In der Kunst nach 1945 wird versucht, das Menschenbild durch Daten wie Schrift oder Zahlen zu veranschaulichen. Ab den 1960er-Jahren wurden über das Porträt auch allgemeine künstlerisch-visuelle Probleme behandelt. Im Zeitalter der Sozialen Medien scheint mit dem Phänomen Selfie das Porträt so aktuell wie nie zuvor zu sein. Das Äußere der Menschen trägt wesentlich zur Selbstwahrnehmung und zur Konstruktion der Identität bei und wurde von Anfang an in Bildwerken festgehalten. Diese sind imstande, die Geschichte der Menschen, die sie zeigen, zu erzählen.

KuratorInnen: Günther Holler-Schuster und Gudrun Danzer

Eröffnung: 24.05.2017, 19 Uhr

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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