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Salzburg
©: Az W Architekturzentrum Wien

ORT: Kammer der Architekten, Salzburg   

Die vom Architekturzentrum Wien kuratierte Ausstellung Boden für Alle tourt ab Mai 2021 mit zwei mobilen Varianten durch ganz Österreich. Bodenpolitik hat mit uns allen zu tun und die Ausstellungstour will vor Ort aufrütteln und Alternativen aufzeigen.
Boden ist unser kostbarstes Gut. Die Oberfläche der Erde ist endlich. Ein sorgloser oder rein kapitalgetriebener Umgang mit dieser Ressource hat in den vergangenen Jahrzehnten Gestalt und Funktion unserer Städte und Dörfer verändert. Die fortschreitende Versiegelung von Boden trägt zur Klimakrise bei, während Spekulation und Hortung von Grundstücken das Wohnen verteuern, den öffentlichen Raum bedrohen und eine vernünftige Verkehrspolitik erschweren. Die Verdrängung städtischer Produktionsbetriebe verstärkt die Monofunktionalität und gefährdet Arbeitsplätze.
Außerhalb der großen Zentren resultieren schwache beziehungsweise nicht angewandte Raumordnungsgesetze in einer Landschaft mit Einkaufszentren, Chaletdörfern und einem breiten Teppich an Einfamilienhäusern, während die Ortskerne veröden, das Verkehrsaufkommen explodiert und verlorene Ackerflächen die Ernährungssicherheit gefährden. Politik und Verwaltung sind dringend zum Handeln aufgerufen, um einen Ausgleich zwischen Individualinteressen und Gemeinwohl zu erreichen.
Der Schlüssel zu einem umwelt- und ressourcenschonenden Umgang mit unserer Erde liegt so nah und bleibt doch im Alltag abstrakt. Die Nutzung von Grund und Boden wird von einer Vielzahl von politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Faktoren bestimmt.

Mit der Ausstellung Boden für Alle bringt das Architekturzentrum Wien Licht in das Dickicht von Hintergründen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten:
Wie wird Grünland zu Bauland?
Wieso steigt der Preis für Grund und Boden?
Was hat das alles mit unseren Lebensträumen zu tun?

Ländervergleiche veranschaulichen Stärken und Schwächen des bestehenden Systems, internationale Best-Practice-Beispiele zeigen Alternativen. Eine Sammlung an bereits bestehenden und möglichen neuen Instrumenten weist Wege zu einer Raumplanung, die die Ressource Boden schont, den Klimawandel abfedert, der Wohnungsfrage hilft und eine gute Architektur ermöglicht. Wir alle sind aufgefordert, neu zu denken und zu handeln. Die Ausstellung bereitet den Boden dafür.

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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