Neu bewohnt & Neue städtische Wohnformen
Wien
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„Am ehesten hält sich Am Schöpfwerk die Härte der alten Gstettn. Im harten Beton, im harten Rhythmus von leeren und belebten Zonen, im Wind, der durch die Ringe geht, im langen monotonen Gehen.“ Als teilnehmende Beobachter zeichnen Gottfried Pirhofer und Michael Tripes in ihrer Studie „Am Schöpfwerk. Neu bewohnt – Ungewohntes vom Wiener Gemeindebau“ (Verlag für Gesellschaftskritik) 1981 ein differenziertes Bild der soeben fertiggestellten Großwohnanlage. In der Collage aus Interviews mit Bewohner:innen, Reportagefotografien, vergleichenden statistischen Daten sowie architektonischen Analysen werden auch die heroischen Forderungen hinterfragt, die Viktor Hufnagl und Traude und Wolfgang Windbrechtinger 1966 in der ÖGFA-Ausstellung „Neue städtische Wohnformen“ aufgestellt und die den Ausgangspunkt des Schöpfwerk-Projekts gebildet hatten. Ursprünglich sollten 17 weitere Architekturbüros aus dem Ausstellungskreis an diesem Großprojekt mitwirken, doch scheiterte die zeitgemäße Version einer Werkbundsiedlung schon früh an divergierenden Auffassungen zur städtebaulichen Struktur. So sollte der von Hermann Czech zusammengestellte Katalog der zentrale Beleg für die „Lust am schöpferischen Abenteuer einer Versuchssiedlung“ bleiben. Was lässt sich 40 Jahre später aus diesen Dokumenten herauslesen? Die Relektüre ausgewählter Schriften rund um Viktor Hufnagls Beitrag zum Wohnen führt uns an diesem Abend durch unterschiedliche Textgebiete von der wissenschaftlichen Studie bis zum Interviewband und zur Quartierszeitung: Vor 33 Jahren gab der Bassena-Verein erstmals den „Schöpfwerk-Schimmel“ heraus, eine „Lebensnotwendige Zeitschrift der Menschen Am Schöpfwerk“, die bis heute besteht.

Gäste: Gottfried Pirhofer, Claudia Mazanek, Maria Welzig u.a.

Programm und Moderation: Gabriele Kaiser, Michael Klein / ÖGFA

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Veranstaltungsort
FJK3, Raum für zeitgenössische Kunst
Franz Josefs Kai 3
1010 Wien

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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