20 years of interactions, connections and collaborations
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Graz

Faces

©: Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz

Eröffnung: 13.10.2017, 19:00 Uhr

Die Mailingliste FACES wurde 1997 als Antwort auf den dringenden Bedarf einer steigenden Anzahl an Frauen in der Medienkunst gegründet. Nach zahlreichen Diskussionen am Rande der großen europäischen Medienkunstfestivals und via Emails wurde die Frage aufgeworfen: „Wo sind die Frauen?“ Diese ständige Frage und der Wunsch herauszufinden, wie Frauen mit den Neuen Medien arbeiten, zeigte eine Lücke in den existierenden Strukturen und Netzwerken auf.
Parallel dazu wurde das Projekt Face Settings gestartet: KünstlerInnen, TheoretikerInnen, ProgrammiererInnen, DesignerinInen, KuratorInnen, JournalistInnen wurden informell zu Tisch geladen, um in entspannter Atmosphäre ihre Arbeit zu diskutieren. Bei einem dieser Dinner in Wien entstand daraus die Mailingliste FACES, die einen grundlegenden Wandel in der Praxis einiger Frauen markierte.
In der Folge wurde verstärkt recherchiert. Es fanden weltweit Treffen statt, persönlich wie auch virtuell. So gab es auf der ars electronica 1997 ein mehrtägiges Face Settings Dinner, und 1998 fand im Forum Stadtpark Graz unter dem Titel Face2Face die erste Ausstellung von FACES statt, kuratiert von Kathy Rae Huffman und Eva Ursprung.
Das Gefühl grenzenloser Kommunikation eröffnete neue Möglichkeiten für kreative Online-Projekte - Performances, Spoken Word, Sound und theoretische Diskussionen. Die FACES-Liste wurde zu einer wichtigen Kommunikationsplattform. Bis 2002 wuchs sie über informelle Kontakte und Mundpropaganda von 30 auf nahezu 400 Frauen, die ein unglaubliches Konvolut an Arbeiten in allen Bereichen der neuen Technologien repräsentieren.
Durch die Treffen entsteht eine kraftvolle weibliche Präsenz, die den hohen Anteil von Frauen in der Medienkunst beeindruckend aufzeigt. Trotzdem verbleibt im internationalen Kontext der Medienkunst und Medienkultur die Frage: „Wo sind die Frauen“? Während FACES eine Plattform für Frauen geschaffen hat, änderte sich deren Anteil in den Hauptprogrammen der meisten Festivals nicht wesentlich. Trotz einiger positiven Entwicklungen bleiben die Fragen: „Welche Lücken müssen noch gefüllt werden?“ „Wo sind die anderen Frauen?“ „Welche Themen müssen behandelt werden?“.

Zum 20. Jubiläum der Mailingliste soll Raum für gemeinsame Reflexion, Austausch und die Stärkung des Netzwerkes geschaffen werden.

Künstlerinnen und Theoretikerinnen im Schaumbad
Annie Abrahams (NL) / Helen Varley Jamieson (NZ), Nora Al Badri (DE), Nancy Buchanan (USA), Filipa César/Grada Kilomba/Diana McCarty (DE), Lena Chen (DE), Katy Deepwell (GB), Valie Djordjevic (DE/SRB), Charlotte Eifler (DE), Mechthild Feist-Schmid (DE/USA), Marina Grzinic/Aina Smid (SLO), Lynn Hershman (USA), Reni Hofmüller (AT), lizvlx (AT), Manu Luksch (AT/GB), Varsha Nair (THA), Arghyro Paouri (FR), Boryana Rossa (USA/BG), Nina Sobell (USA), Evelin Stermitz (AT), Hito Steyerl (DE), Myriam Thyes (DE/CH), Tanja Vujinovic (SLO), Faith Wilding (USA), Elaine Wing-Ah Ho (CHN), Eva Wohlgemuth (AT)…
KuratorInnen
Kathy Rae Huffman and Eva Ursprung. 

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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