Graz

Foto: Michal Czanderle, Courtesy hunt kastner - Jaromír Novotný, Untitled, 2019, Acryl auf  Organza und Leinwand, 200 x 160 cm

©: MUWA - Museum der Wahrnehmung

Jaromír Novotný zeigt in seiner Ausstellung im Museum der Wahrnehmung Arbeiten, die im Zeitraum von 2012 bis 2020 entstanden sind. In der gegenstandslosen Malerei des tschechischen Künstlers hat die sparsame Verwendung von Materialien besondere Bedeutung. Seine zumeist monochromen Bilder, von matter bis zu hoch glänzender Oberfläche, weisen feine Farbnuancen auf und sind in vielen Abstufungen durchscheinend bis gänzlich deckend, da der Künstler seit mehreren Jahren synthetischen Organza, ein transparentes, schimmerndes Gewebe, als Trägermaterial verwendet.
Die Reduktion an Materialien fordert ein konzentriertes Beobachten, ein visuelles Abwandern der Oberfläche, ein Ausmachen von Tiefe und Dichte durch Annäherung und Entfernung vom Werk und verleiht Details Aufmerksamkeit. Die minimal farblich variierenden Flächen, die Oberflächenstruktur und die Durchlässigkeit des Trägermaterials verweisen überdies auf die Bedeutung des Lichts. Der von künstlichem wie auch von natürlichem, also sich veränderndem Licht gespeiste Ausstellungsraum des MUWA erzeugt kontinuierlich Veränderung in den Bildern.
In der Betrachtung der Arbeiten Jaromír Novotnýs ist auffällig, dass die Malerei oftmals nicht bis zum äußersten Bildrand reicht. Vielfach sind auch der Rahmen und die Verstrebungen aus Holz durch das Trägermaterial hindurch sichtbar und liefern Zeugnis vom Entstehungsprozess. Mit diesen Übergängen von der Malerei zum unverarbeiteten Randbereich verfolgt Novotný kein künstlerisches Prinzip, sondern er trifft vielmehr intuitiv oder nach bestimmten formalen Kriterien Entscheidungen im Zuge eines länger andauernden Prozesses. Die Komposition wird nicht vorbereitet, sie entsteht während des Malens. Im Hinblick auf sein jüngeres Werk spricht der Künstler von im Übergang, in einer Art Zwischenstadium befindlichen Arbeiten.

Zur Ausstellungseröffnung spricht Dr.In Britta E. Buhlmann, Leiterin des mpk Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 

Ausstellungsdauer bis 28. August 2020
täglich außer Dienstag, 13:00 – 17:30 Uhr
                                                     

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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