HDA, Graz

Im Rahmen der Ausstellung Verhüllung und Verheißung stellt die Wiener Architektin und Architekturkritikerin Judith Eiblmayr ihr jüngst erschienenes Buch Bad Gastein – Ab/An/Aufgebaut. Urbane Baukultur am wilden Wasser vor. Bad Gastein – auch „das Manhattan in den Alpen“ genannt – wird geprägt durch die in touristischen „Boomzeiten“ entstandenen markanten Großbauten aus der Zeit des Historismus und der 1970er Jahre. In ihrem Vortrag beleuchtet Judith Eiblmayr sowohl die historische Entwicklung Bad Gasteins zu einem boomenden Tourismusort um die Jahrhundertwende als auch seinen Niedergang am Ende des 20. Jahrhunderts.

Seit 1830 ist Bad Gastein „Spielwiese“ für Investoren, die den spektakulären Wasserfall schon sehr früh als Tourismusmagnet erkannt und verwertet haben. Fortan wurde in Bad Gastein nach Einzelinteressen und ohne städtebaulichen Zusammenhang gebaut. Genau daran ist der Ort letztlich zugrunde gegangen: Seine hypertrophe Architektur, die nicht in einem strukturell gesunden Bebauungsplan eingebettet wurde, erwies sich Jahrzehnte später als Last für die Gemeinde. Ob die jüngsten Eingriffe von Investoren der Identität des Kurortes dienen und zu einem Aufschwung führen können, wird hinterfragt.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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