01/12/2009
01/12/2009

Buchdeckel von "10 Jahre UNESCO Welterbe Graz", erschienen im Leykam Verlag, 2009

160 Seiten hat das Buch „10 Jahre UNESCO Welterbe Graz“, das von der Grazer Stadtbaudirektion gestaltet wurde und am 1. Dezember 2009, auf den Tag genau zehn Jahre nach der Ernennung der historischen Grazer Altstadt zum Weltkulturerbe, im Kunsthaus Graz und im HDA Graz vorgestellt wurde. Dabei zeigte sich, dass die Auszeichnung mit dem begehrten Titel in der Grazer Altstadt nicht den befürchteten Stillstand, sondern im Gegenteil eine dynamische Weiterentwicklung mit höchster Qualität ausgelöst hat. Das Buch ist ab sofort um 24,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Freude und Skepsis hatte die Ernennung der Grazer Altstadt zum Weltkulturerbe am 1. Dezember 1999 ausgelöst – Freude bei der Grazer Politik und bei den Tourismusfachleuten, Skepsis bei Bauwerbern und Projektentwicklern. Ein Jahrzehnt später zogen Stadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch in Vertretung von Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl sowie Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle bei der Präsentation des von der Stadt Graz herausgegebenen Buches „10 Jahre UNESCO Welterbe Graz“ Bilanz – und die fiel durchwegs positiv aus. Die Ernennung habe die Altstadt nicht zu einem mit einer Käseglocke überdachten Museum gemacht, sondern zu einem Bereich, in dem man besonders verantwortungsvoll die Entwicklung neuer Projekte vorantreibe.

Rüsch rief die Gründe in Erinnerung, warum Graz die begehrte Auszeichnung zugesprochen worden war: „Zum einen finden haben wir die geschlossene Dachlandschaft, zum anderen eine spannende Aneinanderreihung hervorragender Bauwerke aus allen Baustilen der vergangenen Jahrhunderte in der Altstadt!“ Die politische Verantwortung für die unterschiedlichen Interessen in einer dynamischen Innenstadt sei natürlich ungleich schwieriger wahrzunehmen als für ein einzelnes Bauwerk: „Eine Altstadt ändert sich, braucht Impulse für die Stadtentwicklung, ist also nicht konfliktfrei zu nutzen. Aber wir haben in diesem Jahrzehnt bewiesen, dass man in einem guten Dialog qualitätsvolle Lösungen erreichen kann und dabei auch für die UNESCO Pionierarbeit geleistet.“ Er sei überzeugt, so der Stadtrat, dass auch in jüngster Vergangenheit architektonische Akzente gesetzt worden seien, die in Jahrhunderten noch für wert befunden würden, zum Weltkulturerbe zu zählen.

Werle, der mit einem interdisziplinären Team aus der Stadtbaudirektion – der Kunsthistorikerin Dr. Astrid Wentner, der Juristin Mag. Daniela Freitag und dem Architekten DI Christian Probst – das Jubiläumsbuch gestaltet hatte, erinnerte an einige Meilensteine und knifflige Zeiten im vergangenen Jahrzehnt. So hatte 2005 eine höchstrangige Kommission in Graz einige kritische Projekte unter die Lupe genommen. Durch Erarbeitung eigener Instrumentarien wie einen Management- und Masterplan für den Umgang mit der Welterbezone gelang es aber nicht nur, die „Welterbewächter“ ins Boot zu holen, sondern auch die weitere Entwicklung der Altstadt in geregelte Bahnen zu lenken. „Historische Meisterwerke und neue Wahrzeichen wie das Kunsthaus oder die Murinsel, für die Menschen neu gestaltete Plätze wie Freiheitsplatz und Karmeliterplatz, die früher vor allem als Fahrzeug-Abstellplätze genutzt wurden, und behutsame Renovierungen zeigen, dass Neues gewollt ist, aber höchste Qualität haben muss!“ An Hand von 26 Beispielen zeigt das Buch auf, was an hervorragenden Projekten im vergangenen Jahrzehnt mitten in der Schutzzone der Altstadt umgesetzt wurde.

Das 160 Seiten starke Buch aus dem Leykam-Verlag, das ab sofort um 24,90 Euro in den Buchhandlungen erhältlich ist, beleuchtet aber auch die Grazer Stadtgeschichte, alles Wissenswerte rund um das Weltkulturerbe und die Bemühungen, auch das Schloss Eggenberg als Endpunkt der historischen Entwicklungsachse von der Altstadt nach Westen ins UNESCO-Welterbe aufnehmen zu lassen. Dieses Erbe umfasst derzeit übrigens rund 900 Stätten in aller Welt. GastautorInnen aus unterschiedlichen Bereichen und vor allem eine Hundertschaft an prächtigen Fotos runden das Buch ab, das alle Altersgruppen und Laien wie Fachleute gleichermaßen ansprechen soll.

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