02/02/2017

Anlässlich 50 Jahre Trigon 67: grenzüberschreitende Konzepte bis 31. März 2017 einreichen

Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. – Ist das so?

In einem offenen Call im gemeinsamen Kulturraum Trigon inclusive Ungarn und Südosteuropa lädt das Land Steiermark, Abt. 9, Kunst- und Kulturschaffende ein, Wege aufzuzeigen, um Grenzen zu überwinden und eine gemeinsame Sprachen zu finden.

Informationen
A9, Mag. Christiane Kada
0316 877 5832
christiane.kada@stmk.gv.at

02/02/2017

trigon 67

©: Eilfried Huth

Ausgangspunkt für den Call 2017 ist das 50-jährige Jubiläum von Trigon 67.

Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.
Ist das so?

Für die Vergabe von grenzüberschreitenden Projekten können bis 31. März 2017 Konzepte eingereicht werden.

Von den 60er bis in die frühen 90er Jahre des 20. Jahrhunderts bestand, ausgehend von der Kulturszene in der Steiermark, das Bemühen, im damals proklamierten gemeinsamen Kulturraum Trigon Fragen von (Staats-) Grenzen, unterschiedlichen historischen und gesellschaftspolitischen Prägungen mittels zeitgenössischer Kunst zu verhandeln. Es ging um eine nachhaltige Annäherung über die internationale Sprache der Künste.
Die Erweiterung der Europäischen Union Richtung Südosteuropa stoppte dieses erfolgreiche Projekt und lässt zu, Regionalität anders zu betrachten. Heute, 50 Jahre später, stehen Europa und im Speziellen unsere Länder des sogenannten Trigon- Raumes im Fokus verstärkter Migration, die große Herausforderungen an unsere Gesellschaft stellt: Herausforderungen, die augenscheinlich auch in unterschiedlichen Ausdrucksformen lesbar, aber oft nicht verständlich sind. "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt" ist Ludwig Wittgensteins Befund in seiner logisch-philosophischen Abhandlung (1). Diese Grenzen bedeuten heute in unserer Gesellschaft auch unterschiedliche Sprachen und Temperamente, Töne, Bilder, Zeichen und Aufmerksamkeiten, die den Alltag bestimmen, unterschiedliche Gerüche und Geschmäcker, Musik und Rituale, die deutlich und unübersehbar sind und in unterschiedlichen Welten nebeneinander existieren.
Zurückblickend auf das Projekt Trigon (2), das im Jahr 1967 erstmals stattfand und 2017 50 Jahre alt werden würde, stellt sich die Frage, welche Wege Künstlerinnen und Künstler heute finden können, um Grenzen zu überwinden, welche Sprachen sie sprechen, um eine Kommunikation durch Musik, Literatur, bildende Kunst, Architektur, Film, Theater, Tanz etc. exemplarisch vor Augen zu führen und für unsere Gesellschaften nutzbar zu machen? Sprachen, zeitgenössische künstlerische Ausdrucksformen, die Grenzen erweitern und aufheben können.
Künstlerinnen und Künstler sind im Rahmen des Calls für grenzüberschreitende Kunst- und Kulturprojekte des Landes Steiermark 2017 eingeladen, diese Sprachen zu entwickeln, Bezüge herzustellen, zu diskutieren aber auch in Frage zu stellen. Es soll damit unter Einbeziehung künstlerischer Partner im Trigon-Raum ein Beitrag für wechselseitigen Respekt in einer Gesellschaft erarbeitet werden, die sich in den letzten beiden Jahren zusammengefunden hat. Das Überwinden von Grenzen durch gemeinsame Sprachen, Sprachen der zeitgenössischen Kunst, soll dabei im Mittelpunkt stehen.

(1)Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Satz 5.6 (1918)
(2)Trigon umfasst die Nachfolgestaaten Jugoslawiens, Friaul-Julisch-Venetien, Ungarn und Österreich.

Zur Unterstützung des inhaltlichen und künstlerischen Austausches zwischen den einzelnen Projekten wird die Abteilung 9 Kultur, Europa, Außenbeziehungen während der Umsetzungsphase Treffen mit den Projektantinnen/den Projektanten veranstalten: Diese Treffen sollen ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und zu guter, direkter Kommunikation sein, sowie eine Gelegenheit, den Fortschritt der Projekte nicht nur zu begleiten, sondern auch einer interessierten Öffentlichkeit über geeignete Medien vorzustellen.

Details des Calls entnehmen sie bitte dem Download rechts.

Die Beurteilung der im Zuge des Calls einlangenden Anträge erfolgt durch das Kulturkuratorium auf Basis der eingegangenen Einreichungen und der durch die Kulturabteilung erarbeiteten Unterlagen.

Als Ansprechpartnerin hinsichtlich der Planung und Umsetzung eingereichter Projekte steht in der Abteilung 9 Kultur, Europa, Außenbeziehungen, Landhausgasse 7, 8010 Graz, Frau Mag. Christiane Kada (0316 877 5832, christiane.kada@stmk.gv.at) zur Verfügung.

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