04/05/2018

CAMPUS Eggenberg

Eckertstraße 30a-m, 8020 Graz

Planung
Architekten Markus Pernthaler ZT & StudioVlayStreeruwitz

Bauherr
ARGE Planung Campus Eggenberg, Ortenburgerstr. 27, 9800 Spittal/Drau

Zeitraum: 2012 – 2018

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In der GAT-Reihe bauwerk.aktuell werden Architekturproduktionen innerhalb und außerhalb Österreichs präsentiert, die kürzlich fertiggestellt wurden. Bei der Kuratierung werden Projekte von AkteurInnen bzw. ProtagonistInnen mit Bezug zur Steiermark bevorzugt.

Vorschläge an redaktion@gat.st

04/05/2018

CAMPUS Eggenberg, Graz, Rendering

Architektur: Architekten Markus Pernthaler & Bernd Vlay©: Architekten Markus Pernthaler & Bernd Vlay

CAMPUS Eggenberg, Graz, Rendering

©: Architekten Markus Pernthaler & Bernd Vlay

CAMPUS Eggenberg, Graz, Rendering

©: Architekten Markus Pernthaler & Bernd Vlay

Lageplan

©: Architekten Markus Pernthaler & Bernd Vlay

Entstehung eines multifunktionalen Stadtquartiers


In unmittelbarer Anbindung an das städtische Verkehrsnetz, einem vielfältigen Angebot an Wohnen, Bildung und Infrastruktur erstreckt sich der Campus Eggenberg über eine Bruttogeschoßfläche von etwa 47.300 m2. Der Campus entwickelt sich innerhalb eines Kooperationsverfahrens von vier Bauträgern und drei Architekturteams. Die Architekten Markus Pernthaler und Bernd Vlay gestalteten das städtebauliche Konzept und planten drei Baukörper auf den Bauplätzen 1 und 3.

Leitgedanke des Entwurfes ist die Entwicklung eines neuen Quartiers mit vielfältigen Nutzungen. Im entstehenden Campus-Eggenberg-Areal befinden sich neben den 320 Wohnungen zu acht verschiedenen Wohnungstypologien ein SPAR-Lebensmittelhandel, Cafés und Gastronomiebetriebe, eine Apotheke, ein Greenbox-Studentenheim sowie eine GIP-Kinderkrippe und ein Kindergarten. Die Fachhochschule JOANNEUM bezieht eine Nutzfläche von 3.500 m2; der FH-Bauteil ist bereits seit zwei Monaten in Betrieb. Aufgrund der multifunktionalen Themen, der privatrechtlichen Verhandlungen und der Berücksichtigung des Energiekonzepts gestaltete sich der Planungsprozess komplex. Die Bebauungsdichte von 2,3 wird knapp unterschritten. Die unterschiedlichen Nutzungen erhöhen die Herstellungskosten, die bei diesem Bauprojekt bei etwa 3500 EUR pro m2 liegen.

Das Eggenberger „Grätzel“ öffnet sich nach Süden hin zur bisher ruhigen Eckertstraße – an welcher parallel zur bestehenden Allee eine platzartige Erweiterung vorgesehen ist – sowie den nahegelegenen Reininghaus-Gründen und gewährt Ausblick auf die sich im Westen erstreckende Buchkogel-Hügelkette. Einen weiteren städtebaulichen Aspekt stellt der mit der Stadt beschlossene Mobilitätsvertrag dar; der vielfältige Ort ist direkt ans städtische Verkehrsnetz angebunden und die AnrainerInnen erhalten ein kostenfreies GVB-Jahresticket. Dieses Push-und-Pull-Mobilitätskonzept fördert eine Bewusstseinsänderung hin zur sanften Mobilität.

Planungstechnisch trennen zwei winkelförmige Baukörper mit einer punktuellen Erhöhung in der zentralen Achse und zwei elfgeschoßigen Solitärbaukörpern die drei nach Süden offenen Höfe, welche thematisch besetzt sind. Die variierenden horizontalen Linien sollen in der Wahrnehmung die Höhe zurücknehmen. Entsprechend des Grünraumkonzepts und der Berücksichtigung des Aspekts der Durchgängigkeit gibt es fließende Übergänge zu den Höfen. In den Sockelzonen der Höfe befinden sich unterschiedliche Oberflächenmaterialien wie Holzlamellen, Metallpaneele und großformatige Fertigbetonteile. Zur Unterstützung der Plastizität wurde in der Materialauswahl auf ein Wechselspiel von glatten und modellierten Fassadenteilen geachtet. Hinsichtlich des Farbkonzepts wurden hauptsächlich helle Erdtöne gewählt.
Der visionäre parkähnliche Lebensraum schafft durch die Überlagerung verschiedener Interessen und Angebote ein hybrides, pulsierendes und dynamisches Zentrum im Herzen Eggenbergs.

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