28/04/2020

Ferdinand Brunner (1926 – 2020)

Der am 7.7.1926 geborene Architekt ist am 11.4.2020 verstorben.

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Nachruf von Reinhold Wetschko

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28/04/2020

Haus Sigitz in Krumpendorf

©: Ferdinand Brunner

Geboren 1926 in Watschig bei Hermagor, Kärnten, studierte F. J. Brunner, geprägt von den Einschränkungen der Kriegsjahre, Architektur an der Technischen Hochschule Graz und begann seine Berufslaufbahn in den 1950er Jahren in Deutschland. Zurückgekehrt nach Kärnten, mit Ateliers in Klagenfurt und Krumpendorf, entwickelte er bereits in seinen ersten Arbeiten eine eigenständige Architektursprache. Bei den exemplarischen Schulbauten der 1960er und 1970er Jahre lotete er die Möglichkeiten des 'Beton Brut' aus. In Kötschach-Mauthen, Hermagor und Spittal a.d. Drau entstanden körperhaft skulpturale Bauten von starker Aussagekraft. Verbindendes zentrales Thema waren die spezielle Lichtführung und das plastische Herausmodellieren des Raumes.
Ein großes Anliegen war ihm stets die Kultivierung des Wohnens, wovon etliche von ihm realisierte Einfamilienwohnhäuser von hoher Gestaltqualität zeugen.
Stets trat er engagiert und mit einer klaren Haltung für ein fortschrittliches, zukunftsorientiertes Umfeld ein. Neben seinem Werk sind seine unzähligen, einschlägigen Bemühungen, in diesem schönen, schwierigen Land für die Akzeptanz und Hebung der allgemeinen gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen von zeitgemäßer Architektur zu würdigen.

Literaturhinweise

  • Achleitner, Friedrich: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Kärnten Steiermark Burgenland, Bd.2, Salzburg –  Wien 1983
  • Aigner, Silvie (Hg.): Emanzipation und Konfrontation. Architektur aus Kärnten seit 1945 und Kunst im öffentlichen Raum heute, Bd. 2, Wien 2008
  • Bacher, Ernst u.a.: Dehio Kärnten (= Dehio Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Topographisches Denkmalinventar), Wien 2001
  • Kapfinger, Otto: Neue Architektur in Kärnten, Salzburg 2006
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