17/05/2017

Internationales ISG Symposium 2017

22. – 24. Juni 2017

Thema
Norm-Konform? Historische Bausubstanz im Zwiespalt!

Im internationalen Diskurs zwischen Deutschland, der Schweiz, Italien, Slowenien und Österreich werden unterschiedliche Positionen und Zugänge ausgelotet und kreative architektonische Lösungen aufgezeigt.

Do: Eröffnung im Rathaus
Fr: ganztägiges Symposium im Franziskanerkloster
Sa: ganztätige Exkursion Graz und Stift Rein

Anmeldung bis 21.06.2017

17/05/2017
©: ISG - Internationales Städteforum Graz

Das Internationale Städteforum in Graz - ISG lädt gemeinsam mit der Stadt Graz zum Symposium 2017 ein:

Norm-Konform? Historische Bausubstanz im Zwiespalt!

Ein Bericht des ORF-Report wies kürzlich darauf hin, dass in Wien vermehrt intakte Gründerzeithäuser der Abrissbirne zum Opfer fallen, weil eventuelle Haftungsfragen bei zu langen Treppenläufen ohne Zwischenpodest, bei Absturzsicherungen wie z.B. Stiegengeländern, zu tiefen Parapeten usw. juristisch nicht eindeutig zu klären seien. Jedenfalls entsprechen die Gebäude, die einen Großteil des österreichischen Baubestandes ausmachen und wesentlich für den ästhetischen Eindruck unserer historischen Stadt- und Ortskerne sind, aufgrund ihrer historischen Architektursprache den aktuellen OIB-Richtlinien, Normen etc. nicht.
Die OIB-Richtlinien, die von den Bundesländern als Bautechnikvorschriften übernommen werden, orientieren sich am Neubau. Sobald Änderungen vorgenommen werden bekommen sie jedoch auch für den historischen Bestand Gültigkeit, wobei Ausnahmeregelungen nur für denkmalgeschützte Gebäude zulässig sind. In Österreich stehen aber nur 1,6 % des gesamten Gebäudebestandes unter Denkmalschutz. Für diese Gebäude gibt es ausdrücklich gesetzliche Ausnahmebestimmungen, die darauf abzielen, den kulturellen und architektonischen Wert der Baudenkmäler zu erhalten. Sie müssen sich bei baulichen Veränderungen nicht den vorgegebenen Normen und technischen Werten anpassen, sondern sich lediglich annähern. Allerdings benötigen solche Abweichungen den Konsens mit der Baubehörde.
Aber was ist mit all den anderen historischen Gebäuden die unsere Städte und Orte so unverwechselbar machen und Identität stiften? Müssen Sie in Fragen der Energieeffizienz, der Barrierefreiheit, des Brandschutzes, der Sicherheitsbestimmungen usw. ihren baukulturellen Anspruch aufgeben, um noch bewirtschaftet werden zu können?
Treiben Haftungsfragen die Eigentümer in die Resignation bis hin zum Gebäudeabbruch, um mit einem Neubau in das legistische Korsett zu passen? Oder umgekehrt: liefert die Verpflichtung zur Einhaltung solcher Vorschriften nicht manchmal ein willkommenes Argument für den spekulativ motivierten Abbruch? Und schließlich: können apodiktische Vorgaben ohne Verlust von Gestaltungsqualität auch erfüllt werden durch den Mut zu kreativen„Sonderlösungen“ und die Bereitschaft, das Risiko dafür zu übernehmen.
 
Das  ISG Symposium 2017 wirft einen kritischen Blick auf die Problematik Ortsbild- und Denkmalschutz versus OIB-Richtlinien: Von der Analyse des Problems zu Aspekten des Denkmalschutzes und der Altstadterhaltung bis hin zu den kreativen Ansätzen von Architektinnen und Architekten werden die Fragen praxisnah und unter einem europäischen Gesichtspunkt thematisiert. Die Exkursion am Samstag führt ins UNESCO Welterbe der Grazer Altstadt und ins älteste Zisterzienserkloster der Welt, dem Stift Rein. Zum Abschluss genießen wir beim Essen den Ausblick vom Pleschkogel ins Steirerland nördlich von Graz!

Ablauf 22. – 24. Juni 2017

  • 

Donnerstag, 22. Juni 2017, 17:00 Uhr: Eröffnung im Grazer Rathaus
  • Freitag, 23. Juni 2017, ab 09:00 Uhr: ganztägiges Symposium im Franziskanerkloster Graz
  • Samstag, 24. Juni 2017, ab 08:00 Uhr: ganztätige Exkursion in Graz und Stift Rein

ReferentInnen

  • 
Prof. Andreas Hild, TU-München
  • BM DI Alexander Pongratz Landesinnungsmeister Bau WKO Steiermark
  • Prof. DI Dr. Richard Fritze, Mitglied österr. Denkmalbeirat
  • DI Dr. Rainer Mikulits, GF OIB-Institut
  • Dr. Hermann Fuchsberger, Leiter BDA Abtlg. NÖ
  • Dr. Wolfgang Göhner, Bayr. Landesdenkmalamt, ICOMOS
  • Dr.-Ing. Theresia Gürtler-Berger, Ressortleitung Denkmalpflege Luzern
  • Mag.Dr. Mona Mairitsch, Stellvertretende Generalsekretärin UNESCO Österreich
  • Prof. DI Enrique Sobejano, Architekt und Prof. Universität der Künste Berlin
  • Arch. DI Rainer Köberl, Architekt
  • Univ.Prof. Arch. DI Marusa Zorec, Architektin und Prof. Universität Ljubljana
  • Arch. DI Alfred Bramberger, Architekt und Lektor FH-Joanneum

Alle Details siehe Programm im Downloadbereich!

Anmeldung bis 21. Juni 2017
 
Kontakt
Mag.a Gertraud Strempfl-Ledl, office@staedteforum.at

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