12/12/2012
12/12/2012

Online-Magazin "Uncube", Titelblatt der aktuellen Ausgabe No.05 "Apocalypse Soon!".

©: uncubemagazine.com

Wollten wir nicht schon immer ausbrechen aus dem weihnachtlichen Schenkwahnsinn, aus der selbstauferlegten Konvention eines pervertierten Brauchtums, aus einem Zwang, der uns kopf- und atemlos durch die glühweingeschwängerte Stadt(luft) hetzen lässt? Na, eben – und jetzt, kaum ein Jahr nach dem letzten Desaster, zerbrechen wir uns schon wieder den Kopf im Nachdenken über sinnvolle Alternativen. Was also dem Freund, der Herzallerliebsten, Kollegen, Geschäftsfreunden, Mitarbeitern, sich selbst schenken in letzter Minute?

_ Alternative eins (kein Wagnis)
Green Architecture Now! Vol. 2, ausgewählt und beschrieben vom unermüdlichen Architektur-Kenner Philip Jodidio, erschienen im TaschenVerlag. 416 Seiten grüne Architektur, die längst kein Nischenthema mehr ist, um wohlfeile 29,99 Euro erhältlich. Wie in jedem Architecture-Now-Band findet man hier nicht nur brandneue Entwürfe, sondern auch die spannendsten Namen der Szene wie das dänische Büro BIG (Bjarke Ingels Group) mit einer Müllverbrennungsanlage mit Skipiste auf dem Dach, Olafur Eliasson oder Bernard Tschumi. Zugleich lernt man aber auch die nächste Architektengeneration kennen – „grüne“ Versuche von Korea bis Kalifornien, von Vietnam bis Berlin, die beweisen sollen, dass globale Problematiken wie Klimawandel und endende Ressourcen auch zu gebauten Lösungen führen können, die aufregend und smart (Copyright: Taschen Verlag) aussehen.

Philip Jodidio
Green Architecture Now! Vol. 2
2012, Taschen Verlag
Flexicover mit Klappen, 19,6 x 24,9 cm, 416 Seiten, € 29,99
ISBN 978-3836535908
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch

_ Alternative zwei (für Genießer, die Auszeit von Architektur brauchen)
Slow Food 2013, der besondere Gastroführer, der in seiner zweiten Auflage 355 Gasthäuser empfiehlt, die ihre Produkte lokal beziehen und ausgezeichnet verarbeiten. Die lieber regionale Traditionen hochhalten und weiterentwickeln als gastronomische Verrenkungen aufzuführen für Menschen, die „satt“ sind, weil sie eh schon alles kennen. Im neuen Führer, wieder von Severin Corti (Redakteur und Restaurantkritiker des STANDARD) und Georges Desrues (Absolvent der Slow-Food-Akademie und Journalist) gemeinsam erstellt, wurden erstmals auch slowenische und Südtiroler Gaststätten aufgenommen. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Aufnahme im Guide war, dass ein typisches Menü um maximal 35 Euro erhältlich sein sollte. Als Gast soll man sich dort wohlfühlen und das ist von den Autoren – jede Wette! – ganz sicher nicht auf Design und Architektur gemünzt .

Severin Corti, Georges Desrues (Hg.)
Slow Food 2013
Gasthäuser in Österreich, Slowenien und Südtirol
2013, Christian Brandstätter Verlag
272 Seiten; 22,50 Euro
ISBN 978-3850336789

_ Alternative drei (für jene, denen Gedrucktes zwischen zwei Buchdeckeln zu wenig alternativ ist)
Uncube, das neue Online Magazin, auch auf Twitter, Facebook und Tumblr kostenlos zu beziehen. Digitale Themenhefte, deren aktuelles, Magazine No.05 auf 56 Seiten Apocalypse Soon! thematisiert, wie immer in Englisch, mit Essays, Fotostrecken, Interviews, Buchbesprechungen und mehr. Die Magazine eins bis vier, von Pilgrimage & the Architect bis zu Concrete, monatlich seit August 2012 erschienen, sind naturgemäß auch noch zu beziehen und die nächste Ausgabe „Conversations on Design“ verspricht mit einem Interview mit Kjetil Thorsen über seinen Zugang zu Design unter anderem die Begegnung mit einem hierorts guten Bekannten. Das Uncube Magazine ist eine Initiative der BauNetz Media GmbH mit Sitz in Berlin und Korrespondenten in Amsterdam, Lissabon, Los Angeles und Mailand. Hut ab vor Leuten, die in Zeiten wie diesen eine journalistische Qualitätsoffensive starten und diese kostenlos zur Verfügung stellen.
Auf, Architekten! schenkt das Uncube Magazine euren Geschäftspartnern, Kollegen, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen – es eignet sich auch als Alternative zur eigenen Nabelbeschau (den eher peinlichen Rückschauen auf das eigene architektonische Werk aus dem aktuell weichenden Jahr), die wir als Weihnachts- und Neujahrs-Glückwunsch postalisch oder digital entgegennehmen müssen, ob wir wollen oder nicht.

Zu beziehen unter: http://www.uncubemagazine.com/

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