31/05/2017

Linz-Urfahr im Wandel

Stadtentwicklung Linz: Ein Hochhaus an der Wildbergstraße von AllesWirdGut und Hertl.Architekten wird zur Landmark im neuen Quartier. Das Team konnte den für AT und DE offenen Wettbewerb unter 40 TeilnehmerInnen gewinnen.

Ausloberin
Bruckner Immobilien Entwicklungs GmbH Weidenstraße 12, A-4222 St. Georgen an der Gusen

Planung
AllesWirdGut mit Hertl.Architekten

Freiraum
DnD Landschaftsarchitektur

Das 96 Meter hohe Gebäude umfasst 30 oberirdische und fünf unterirdische Geschoße.
BGF: 40.500 m2
Fertigstellung 2020

31/05/2017

Ein Hochhaus wird zur Landmark im neuen Quartier in Linz-Urfahr. Das 96 Meter hohe Gebäude umfasst 30 oberirdische und fünf unterirdische Geschoße. 350 Wohnungen und 370 Parkplätze in der Tiefgarage sind geplant.

Architektur: AllesWirdGut + Hertl.Architekten©: expressiv - Visualisierung

Im Erdgeschoß und im ersten Obergeschoß wird die internationale Schule LISA auf einer Fläche von 3.700 Quadratmetern einziehen. Insgesamt bietet der 'Bruckner Tower' eine Wohnfläche von 22.000 Quadratmetern netto.

©: expressiv - Visualisierung
©: AllesWirdGut + Hertl.Architekten

Wettbewerbsgebiet: Hochhausprojekt an der Wildbergstraße und städtebaulicher Ideenteil

Der nördlich des Linzer Stadtzentrums am linken Donauufer gelegene Stadtteil Urfahr ist im Umbruch: Die Kunstuniversität Linz wird in die Brückenkopf-gebäude übersiedelt, auf gewerblichen Flächen und Parkplätzen soll zukünftig gewohnt werden und am Areal der ehemaligen Anton Bruckner Privatuniversität soll ein Hochhausprojekt mit Wohnungen und Schule (LISA JUNIOR International School) als Landmark des Viertels errichtet werden. Linz begegnet damit dem Wachstumsdruck und verfolgt eine nachhaltige Entwicklung mit stringentem Flächenmanagement und Verdichtung in bereits bebauten und infrastrukturell gut erschlossenen Stadtquartieren.
Die Bruckner Immobilien Entwicklungsgesellschaft hat für das Hochhausprojekt an der Wildbergstraße einen auf Österreich und Deutschland beschränkten einstufigen Realisierungswettbewerb mit integriertem städtebaulichen Ideenteil ausgelobt und zwischen Oktober 2016 und 27. März 2017 durchgeführt. Zusätzlich zu den baukünstlerischen Vorentwürfen für das Hochhausprojekt waren urbanistische Konzepte für das Umfeld (s. Baufeld Ideenteil) gefordert und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Rund um das Areal der ehemaligen Privatuniversität wird zukünftig im Kontext bestehender Bebauungen nördlich des Linzer Stadtzentrums eine dichte Stadtlandschaft mit Wohnen, Arbeiten und Bildung entstehen.

Unter dem Vorsitz von Architekt Peter Riepl hatte die Jury in ihren drei Sitzungstagen 40 eingereichte Arbeiten zu beurteilen.

Für den das Hochhausprojekt kam die Jury zu folgendem Ergebnis:

  • 1. Preis: AllesWirdGut, Wien und Hertl.Architekten, Steyr
  • 2. Preis: Heidl Architekten, Linz und Schlaich Bergermann Partner, Stuttgart
  • 3. Preis: Froetscher Lichtenwagner, Wien
  • Nachrücker auf Preisrang: Delugan Meissl Associated Architects, Wien
  • Anerkennung: PSLA Architekten, Wien und FCP Fritsch, Chiari und Partner, Wien
  • Anerkennung: AKF Architektur Kollektiv Favorit, Wien
  • Anerkennung: ARGE Aicher – Zechner, Dornbirn
  • Nachrücker auf Anerkennung: Albert Wimmer ZT-GmbH, Wien

Die Jury zum Siegerprojekt
Parallel zur Wildbergstraße wird ein schlanker, langgestreckter Baukörper situiert. Die Grundrissgeometrie ergibt je nach Position des Betrachters ein stets wechselndes Erscheinungsbild. Generell besticht das Projekt durch elegante Präsenz und von der „Stadt“ betrachtet durch eine schlanke Silhouette. Aufgrund der geknickten Straßenfassade entsteht ein gut proportionierter Vorplatz, von dem ausgehend das Wohnhochhaus erschlossen wird. Der transparente 2-geschoßige Sockel wird in den rückwärtigen Freiraum ausgreifend erweitert und beinhaltet im wesentlichen Schule und Kindergarten. Ein eingeschriebener und zum Park hin geöffneter Hof schafft ausgezeichnete Verhältnisse (Bezug zum Grün, Belichtung, Atmosphäre, Orientierung,...) für die Bildungseinrichtungen. Deren Erschließung vom Park über den Hof überzeugt. Die einzelnen Wohngeschoße sind im Grundriss gut entwickelt, trotz kompakter Organisation sind die Ankunftszonen in den Geschossen angenehm offen.
Entscheidend für die Qualität des Projektes ist auch dessen Materialisierung. Die nach oben hin schlanker werdenden Plattformen werden in Sichtbeton ausgeführt, dessen wolkige Textur einen belebenden Kontrast zur Stringenz der Stapelung darstellt und der sehr kräftigen horizontalen Dynamik subtile Feinheit entgegensetzt.
Der Ideenteil wird mit einem betont monolithischen Baukörper besetzt, der mittels einfacher Brücke an den Vorplatz des Wohnhochhauses angebunden ist. Ein sehr pragmatischer Ansatz, der im Rahmen der großräumlichen Konstellation plausibel erscheint. Allerdings ist die Höhenentwicklung mit dem unmittelbar benachbarten Wohnbau in Einklang zu bringen. Trotz scheinbarer Zurückhaltung und Stringenz gelingt es den Verfassern auf die herausfordernde stadträumliche Situation eine vielschichtige und überzeugende Antwort zu finden.

Für den Ideenteil kam die Jury zu folgendem Ergebnis:

  • 1. Preis: ARGE Heidl Architekten un Schlaich Bergermann und Partner, Linz
  • 2. Preis: Studio Singer ZT GmbH, Wien
  • 3. Preis: AKF Architektur Kollektiv Favorit, Wien
  • Nachrücker auf Preisrang: ARGE Aicher – Zechner, Dornbirn
Anonymous

Generell besticht das Projekt durch elegante Präsenz und von der „Stadt“ betrachtet durch eine schlanke Silhouette. - ja, stimmt, nur leider am "falschen" Platz - wer diesen Ort in Urfahr kennt, kennt auch die Skyline, die von der Sparkasse dominiert wird, in einer Hoehe, die alles Umgebene ueberragt. Der Wettbewerbssieger, das Siegerprojekt ueberragt selbst die Sparkasse und steht als Solitaer in einer momentan noch kleinteiligen urbanen Situtation.
Wie das Sprichwort "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" beschreibt - so ist eine Landmark eine Landmark und noch kein Garant fuer die Begegnung des - ich zitiere - "Wachstumsdruck und verfolgt eine nachhaltige Entwicklung mit stringentem Flächenmanagement und Verdichtung in bereits bebauten und infrastrukturell gut erschlossenen Stadtquartieren."
Es ist schade, dass bei der Entscheidung nicht auf die Umgebung und das Stadtbild eingegangen wurde und einer rein vertikalen Loesung der Vorzug gegeben wurde.....

Do. 01/06/2017 12:49 Permalink
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