28/11/2015

Der österreichweit offene zweistufige Realisierungs-wettbewerb für eine neue Landesdirektion der Merkur Versicherung in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße / Fröhlichgasse, Graz, ist entschieden:

Zechner & Zechner ZT-GmbH haben das Verfahren unter 52 TeilnehmerInnen gewonnen.

2. Platz ex aequo:

  • Arch. DI Markus Pernthaler
  • querkraft architekten

Ausloberin
Merkur Versicherungs AG
Generaldirektion Graz
Joanneumring 22
8010 Graz

Ausstellung
30.11. – 04.12.2015
Conrad-von-Hötzendorf Str. 84, 6. OG

28/11/2015

Merkur-Landesdirektion Neu – Merkur Campus Graz – in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße, Siegerprojekt. Im Hintergrund das Styria Media Center von Architektur Consult ZT-GmbH, 2014.

Architektur: Zechner & Zechner ZT GmbH©: Rendering Isochrom

Merkur-Landesdirektion Neu, Siegerprojekt

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Platz

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Platz

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Stufe

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Stufe

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Stufe

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Stufe

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Stufe

©: Pentaplan ZT-GmbH / Arch. DI Fabian Wallmüller

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Stufe

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu, 2. Stufe

©: Kampus

Merkur-Landesdirektion Neu – Merkur Campus Graz. Plakat des Siegerprojekts.

©: Stadt Graz/Foto Fischer

Ausgelobt von der Merkur Versicherungs AG, wurde zwischen 2. Juli und 27. Oktober 2015 ein österreichweit offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für eine neue Merkur-Landesdirektion in Graz am derzeitigen Standort an der Conrad-von-Hötzendorf-Straße durchgeführt.

Wettbewerbsaufgabe
Das ca. 5.000 qm große Grundstück gegenüber der Grazer Stadthalle befindet sich zwischen der innerstädtischen gründerzeitlichen Blockrandbebauung und den lockeren Strukturen im Süden. Das auf dem Areal stehende kürzlich sanierte Merkur-Gebäude Conrad-von-Hötzendorf-Straße 86 war dabei zu erhalten und in den Entwurf zu integrieren. Über das Nachbargebäude Nr. 84 konnte frei verfügt werden.
Gewünscht war unter Ausnutzung der Höchstdichte (2,5) eine Bebauung für Büronutzung, die teilweise in Wohnnutzung übergeführt werden kann, ein Kindergarten, ein Fitnessraum und ein Café. Besonderes Augenmerk war auf attraktive Freiräume zu legen, die teilweise auch auf Dachflächen eingerichtet sein können.

52 Wettbewerbsarbeiten
In ihrer ersten Sitzung, die am 07. und 09. September 2015 stattfand, hatte die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Mag.arch. Christoph Pichler (Pichler & Traupmann Architekten) 52 Projekte zu bewerten. 10 Arbeiten wurden für die 2. Stufe nominiert und mit Empfehlungen der Jury in die Überarbeitungsphase gebeten. In ihrer 2. Sitzung am 09. November 2015 ermittelte die Jury einen 1. Platz und zwei 2. Plätze.

Wettbewerbsergebnis:

  • 1. Platz: Zechner & Zechner ZT-GmbH, Wien
  • 2. Platz ex aequo:
    • Architekt DI Markus Pernthaler, Graz
    • querkraft architekten ZT-GmbH, Wien

Weitere TeilnehmerInnen der 2. Stufe:

  • Architects Collective ZT-GmbH, Wien
  • ARGE Ederer + Haghirian ZT-OG, Graz / Arch. DI Ferdinand Certov, Graz
  • Arch. DI Micheal Gattermeyer, Graz
  • HoG architektur ZT-GmbH, Graz
  • Pentaplan ZT-GmbH, Graz / Arch. DI Fabian Wallmüller, Wien
  • Arch. DI Petra Roth-Pracher, Graz
  • Arch. DI Helmut Zieseritsch, Graz / ZT Mag.arch. Dari Parvanov, Graz

Jurybeurteilung des Siegerprojekts
Das Projekt kann in allen Ebenen überzeugen – städtebaulich, architektonisch und funktional.
Trotz Erreichung der maximalen Dichte wirkt die Baukörperverteilung moderat und verträglich. Dies ist zum Gutteil der Entscheidung zu verdanken, den niedrigeren Baukörper im Norden und den höheren an die städtebaulich noch wenig determinierte Position im Süden zu setzen. An dieser Stelle wäre möglicherweise sogar noch Potenzial nach oben gegeben.
Der Ansatz, der markanten Gegenüberstellung von Styria Media Center und Stadthalle keine dritte Dominante dazu zu stellen, erweist sich als wohltuend. Gleichzeitig wird dem Campusgedanken der Merkur ideal entsprochen.
Die architektonische Ausformulierung ist zeitgemäß und großzügig. Der Einsatz des Gestaltungsmittels der abgerundeten Baukörperkanten erlaubt es, die beiden neuen Baukörper als Ensemble mit einem gewissen Identifikationsfaktor zu sehen, das aber auch als formale Antwort und Weiterführung mancher Elemente des Styria-Turms verstanden werden kann. Die Behandlung des Bestandsgebäudes ist adäquat, besonders hervorzuben ist allerdings der Vorschlag der vertikalen Bepflanzung der beiden Feuermauern des Objekts. Die eingeschoßige Verbindungsspange bildet ein ideales, einladendes und transparentes Element, das einerseits eine attraktive, baumbepflanzte Vorzone zum Straßenraum ermöglicht, andererseits einen ebenso attraktiven und lärmgeschützten Grünraum im Westen. Die Grundrisse sind für die angestrebte flexible und vielfältige Nutzung bestens verwendbar.

Überarbeitungsempfehlungen für das Siegerprojekt
Eine Unterbauung der straßenbegleitenden Bäume entlang der Conrad-von-Hötzendorf-Straße ist zu vermeiden. Die geplante Unterbauung in diesem Bereich (Keller) ist dementsprechend zu verkleinern.
Empfohlen wird eine offenere und großzügigere Gestaltung der nördlichen Erdgeschoßzone. Hierbei sind die Funktionsräume eventuell zu überarbeiten und zum Beispiel die Situierung der Fahrradabstellplätze zu überdenken. 
Die Zufahrtsbreite, Wirtschaftszufahrt und oberirdische Stellplätze auf dem öffentlichen Grünstreifen sind zu überarbeiten.
Die abgerundeten Ecken sind charakteristisches Merkmal des Projektes und so umzusetzen, ebenso wie die vertikale Beplanzung der Feuermauern des Bestandsobjekts.
Die Tiefgarage soll optimiert werden. Weiter ist eine Unterbauung der Freihaltebereiche nicht möglich.
Es wird empfohlen den Freibereich des Cafés im Süden schalltechnisch günstiger zu positionieren bzw. eine schalltechnische Abschirmung vorzusehen.
In Hinblick auf eine mögliche Wohnnutzung sollte die Möglichkeit eines Verschließens der Loggien geprüft werden.
In Hinblick auf die raumakustische Qualität der Büroräume sollte eine akustische Bedämpfung der gekrümmten Fassadenflächen zwingend vorgesehen werden (z.B. akustische Lamellenvorhänge). Weiter sind auch geeignete Akustikdecken vorzusehen.

Merkur-Campus
Die Stadt Graz sieht im Siegerprojekt einen "architektonischen Meilenstein für die aufstrebende Grazer Südachse" und freut sich, dass der Konzern mit der Errichtung des neuen Merkur-Campus ein deutliches Zeichen setzt, mit der Zentrale in Graz zu bleiben. (s. Link graz.at)

Ausstellung
Alle Wettbewerbsarbeiten werden vom 30.11. – 04.12.2015 in den Räumen der Merkur Versicherung, Conrad-von-Hötzendorf-Straße 84, im 6. Stock, ausgestellt und frei zugänglich.

Öffnungszeiten
Mo – Do: 09:00 – 12:30 und 13:30 – 16:00 Uhr.
Freitag: 09:00 – 12:00 Uhr

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