22/06/2017

Natur assoziativ denken

Ein Projekt mit SchülerInnen der 7. Klassen des Bildnerischen Zweigs des Bundes-Oberstufenreal- gymnasium Deutschlandsberg

Lehrende
Ulrich Tragatschnig (BGW), Estha Maria Sackl (UP: Biologie und Umweltkunde), Margarita Lenart-Leskovsek (BGW)

Expertinnen/Architektinnen
Marion Starzacher
Lola Seibt

Partnerinstitution
Kunstuniversität Linz, Institut für Kunst & Bildung, Abteilung Technik & Design/ Werkerziehung

22/06/2017
©: ARCHelmoma
©: ARCHelmoma
©: ARCHelmoma

Natur assoziativ denken als Folgeprojekt von Lernen von der Natur | Bionik als interdisziplinäres Lerninstrument (2016) sieht die Weiterentwicklung des interdisziplinären und fächerübergreifenden Lernens in den MINT-Fächern mit BE & BGW als Schnittstelle in der Oberstufe vor.

In drei Stufen und in zwei intensiven Projekttagen entstand dabei ein konkretes, anpassbares Projekt, so dass die Rückschlüsse der Assoziation auch für andere sichtbar und die Entwurfsprozesse, die DesignerInnen und ArchitektInnen durchlaufen, nachvollziehbar und erkennbar wurden.
Die Projekttage der siebenten Klassen des Bildnerischen Zweigs wurden in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz und mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, im Rahmen von culture connected, durchgeführt.

Marion Starzacher, Lola Seibt und Estha Maria Sackl führten in das virulente Thema Bionik ein, und leiteten die SchülerInnen an, das Interdiszplinarität fordernde Verschränken von Naturbeobachtung und technischem Nachvollzug selbst zu erproben. Nachdem die SchülerInnen die Überschneidungsmaterie theoretisch in der Recherche abgezirkelt hatten, betrieben sie Feldforschung und durchstreiften das umliegende Gelände auf der Suche nach geeigneten Vorbildern für intelligentes Design. Estha Maria Sackl erklärte den fachgerechten Gebrauch von Mikroskop und Stereo-Lupe, ehe die SchülerInnen die Mikrostrukturen ihrer Fundstücke erkundeten, um daraus sehr pointierte Architektur- und Designobjekte in Zeichnung und Modell zu entwickeln.

In der Projektarbeit experimentierten die SchülerInnen mit Mikroskopen und Stereolupen, um sich natürliche Vorbilder für die eigene künstlerische Praxis zu erschließen und somit die Erweiterung des Denkraumes auf spielerische Art zu forcieren. Durch das genaue Beobachten der vergrößerten, natürlichen Phänomene gewannen die Schüler*innen neue Einblicke in die Natur und lernten die unterschiedliche Art der Darstellung beider Instrumente kennen. Die Bilder des Mikroskops und der Stereolupe wurden einander gegenübergestellt, gemeinsam besprochen und analysiert.
Die SchülerInnen skizzierten und beschrieben ihre visuellen Eindrücke, dokumentierten die dabei entstehenden freien Assoziationen in Einzel- und Gruppenarbeit. Es ging darum, natürliche Muster zu erkennen und deren Nutzungsmöglichkeiten zu erkunden. Durch ihr praktisches Tun erschlossen sich die SchülerInnen theoretisches Wissen und erhalten Methodenkompetenz assoziativ zu denken. So entstanden Ideen zur technischen, künstlerischen, innovativen Nutzung der Muster und zur Potenzialanalyse, die zu konkreten Entwürfen und Prototypen führten. In der Reflexion zu Beginn des zweiten Projekttages mit Ulrich Tragatschnig wurden die SchülerInnen in ihren Entwürfen bestärkt und motiviert, die Umsetzung der Prototypen zu komplettieren:
 
* blütenförmige Schirmständer
* eine am Faserverlauf der Löwenzahnblüte orientierte, völlig transparente Ausstellungshalle
* eine insektoide Drohne,
* ein Zelt mit optimierter Regenwasserableitung 
* ein Straßenbegrenzungs-Pfosten, der etwaigem Vandalismus mit ausfahrbaren Widerhaken begegnet.

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