20/05/2009

Mehr Wettbewerbe braucht das Land!

20/05/2009

Kinderkrippe Töllergraben, Kapfenberg. Siegerprojekt eines geladenen Wettbewerbs 2003. Geramb Dankzeichen 2006. Auslober: Stadtgemeinde Kapfenberg. Planung: Christian Andexer, Georg Moosbrugger, Graz. Fotos: Paul Ott

Kinderkrippe Töllergraben, Kapfenberg.

In einer Meldung in steiermark.ORF.at (18.05.2009, Bauoffensive für mehr Kinderbetreuungsplätze) war zu lesen, dass das Land Steiermark für heuer und nächstes Jahr eine Bauoffensive startet. 18 Millionen Euro Fördergelder stellt die zuständige Landesrätin Bettina Vollath für den Aus- und Umbau von Kindergärten und -krippen zur Verfügung. „Zahlreiche Gemeinden nutzen die hohen Fördersätze (bis zu 60 %, Anm.) und bauen jetzt ihre Betreuungseinrichtungen aus“, meinte Vollath in einer Stellungnahme.
Dies ist auch dringend nötig, da der Bedarf an Betreuungsplätzen, seit Kindergärten und -krippen kostenlos sind, weiter gestiegen ist. Da die Zeit aber knapp ist, besteht die Gefahr, dass in Blitzaktionen gebaut wird und die architektonische Qualität auf der Strecke bleibt.
Damit dies nicht geschieht, sollten Förderzusagen an qualitätvolle Entwürfe gebunden werden. Diese erlangt man durch Architekturwettbewerbe, die in Kooperation mit der Architektenkammer durchgeführt werden. (mw)

siegfried loos

es gehört heute wohl mehr dazu, als bloß ein gesetzlich verankertes raumkonzept mithilfe eines aus einem architekurwettbewerb hervorgegangenem architektinnenteam umzusetzen. offene raumkonzepte mit mehrdeutiger nutzung in denen sich gruppen vermischen und kinder einander kennen lernen können, also in räumen zwischen den räumen; die anknüpfung des kindergartens zur gesellschaft als räumliche verbindung zur direkten umgebung, also in häusern zwischen den häusern und vieles mehr sollten jetzt diskutiert werden, um so einer sensorischen deprivation entgegenzuwirken. in einer art gleichzeitigkeit der phänomene wäre es der steiermark möglich von klein an in eine bessere welt zu wachsen (abgesehen vom wettbewerbsvorteil anderen ländern gegenüber). der enge terminplan ist kein hemmnis, sondern herausforderung! nie mehr in zweierreihe zum zähneputzen! oder darf die architektur winkerlstehen, bis der schub vorbei ist...

Mi. 20/05/2009 11:32 Permalink
Matthias Kahlert

Ja zu einer qualitativ hochwertigen Umsetzung der Kindergartenoffensive. Warnen möchte ich aber vor einem amateurpädagogischen Besserwissertum der Architekten. Wir wollen uns zu Recht nicht in unsere Gestaltungskompetenz hineinpfuschen lassen, sollten es aber auch tunlichst unterlassen, in pädagogischen Fragen es besser zu wissen zu glauben als die Fachleute auf diesem Gebiet. Pädagogische Konzepte - und dazu zählt alles von der Gruppengröße bis zum Für und Wider des gemeinschaftlichen Zähneputzens - fallen sicher nicht in die Kompetenz des Architekten. Hier anmaßend und überheblich aufzuteten, kann aber dem Vertrauen der prospektiven Bauherrn kaum förderlich sein.

So. 24/05/2009 6:04 Permalink
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