29/08/2013

Vom 26 bis 29. August berichtete Ö1 im Radiokolleg über Initiativen zur Wiederaneignung urbaner Räume unter dem Titel
Recht auf Stadt
Diese Sendung ist 1 Woche lang nachzuhören

Die Alpbacher Baukulturgespräche 2013
beschäftigen sich mit Fragen wachsender und schrumpfender Städte

Empfehlung zum Thema Partizipation
ZDF Doku Hamburg-St. Pauli

29/08/2013

Die Initiative 'Recht auf Stadt' setzt sich für Partizipation im Stadtraum ein.

©: Recht auf Stadt

Beim 'Europäische Forums Alpach 2013' spielt Partizipation in allen Themen der Tagung eine wichtige Rolle.

©: Claudia Gerhäusser

Passend zu den aktuell laufenden Baukulturgesprächen im Rahmen des Europäischen Forum Alpach 2013, empfiehlt GAT die Auseinandersetzung mit den derzeitigen Initiativen zur Partizipation im Stadtraum und gibt der Frage, ob Partizipation ein Weg zur Lösung anstehender Probleme sein kann, Raum. Die Initiative Recht auf Stadt arbeitet daran.

Die Idee Recht auf Stadt wurde in den 1960er Jahren vom französischen Soziologen Henri Lefèbvre entwickelt, vor allem in seinem Buch Le droit à la ville von 1968.

Die Initiative Recht auf Stadt versteht sich als soziale Bewegung zur Erlangung verschiedener, den Stadtraum betreffende, Bürgerrechte, wie zum Beispiel das Recht auf Anwesenheit, auf Aneignung, auf Gebrauchswerte, auf Zugang und Zentralität, auf Differenz und das Recht auf die "schöpferischen Überschüsse des Städtischen".

Die Bewegung hat sich, ausgehend von Hamburg, auf Düsseldorf, Freiburg, Konstanz, Berlin und andere deutsche Städte bis Wien ausgedehnt. In Hamburg kämpfen die unterschiedlichsten Menschen an unterschiedlichsten Stellen gegen städtische Umstrukturierung und wehren sich gegen Großprojekte, wie die Elbphilharmonie. Immer mehr Leute können sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten, fühlen sich durch Luxus-Bauprojekte bedroht und engagieren sich für bezahlbaren Wohnraum und eine soziale Stadt.

Recht auf Stadt setzt sich dafür ein, dass alle BürgerInnen die Möglichkeit erhalten, mitzubestimmen, wie Stadt gestaltet wird. Recht auf Stadt ist überzeugt, den Anfang vom Ende der wachsenden Stadt eingeleitet zu haben.

ORF-Tipps zum Thema Recht auf Stadt:

  • David Harvey, Rebellische Städte. Vom Recht auf Stadt zur urbanen Revolution, Suhrkamp 2013
  • Andrej Holm, Dirk Gebhardt (Hg.), Initiativen für ein Recht auf Stadt. Theorie und Praxis städtischer Aneignungen, VSA Verlag 2011
  • Andrej Holm, Wir bleiben Alle! Gentrifizierung - Städtische Konflikte um Aufwertung und Verdrängung, Unrast-Verlag 2010
  • Christoph Twickel. Gentrifidingsbums oder Eine Stadt für alle, Edition Nautilus 2010
  • Klaus Ronneberger, Das Recht auf Stadt. Geschichte einer Parole, in: Jungle World Nr. 26 (30. Juni 2011)
  • "dérive" Nr. 49 (2012), Schwerpunktthema "Stadt selber machen"
  • Hamburger Netzwerk "Recht auf Stadt"
  • Right to the City Alliance
  • Gentrification Blog des Stadtsoziologen Andrej Holm
  • Initiative Esso Häuser (Hamburg)
  • Kotti und Co. - Die Mietergemeinschaft am Kottbusser Tor (Berlin)
  • Bündnis Wilder Wohnen (Wien)
  • Initiative Stadt Neudenken (Berlin)
  • ExRotaprint (Berlin)
  • SoliLa! Solidarisch Landwirtschaften (Wien)
  • Projekt "Einfach - Mehrfach" (MA 18, Wien)
  • Park Fiction (Hamburg)
  • Film "Empire St. Pauli" (Hamburg)

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