11/01/2013

WB-Ergebnis:
Sieger:
fasch & fuchs.architekten
Rang 2:
Riepl Riepl Architekten
Rang 3:
BRAMBERGER architects

Weitere WB Teilnehmer:
Zinterl Architekten ZT GmbH
ADD Architekten ZT GmbH
Arch. DI Andreas Treusch
Ernst Gieselbrecht + Partner architektur zt GmbH

Die detaillierte Dokumentation des Verfahrens finden Sie demnächst unter www.architekturwettbewerbe.at

11/01/2013

Wettbewerb Portalgestaltung Gleinalmtunnel A 9 - Pyhrnautobahn: SIEGERPROJEKT, Schaubild Aus-/Einfahrt

Architektur: fasch&fuchs.architekten©: fasch&fuchs.architekten

SIEGERPROJEKT, Perspektive Aus-/Einfahrt

©: fasch&fuchs.architekten

Das Architekturbüro fasch&fuchs. (Wien / Hausmannstätten) konnte mit seinem Entwurfsvorschlag den geladenen Realisierungswettbewerb  für die Portalgestaltung am Gleinalmtunnel der A 9 Pyhrnautobahn für sich entscheiden.

Die Pyhrnautobahn ist seit Dezember 2004 vom Knoten Voralpenkreuz (A1 Westautobahn – A8 Innkreis-Autobahn – A9 Pyhrnautobahn) durchgehend bis Spielfeld (Staatsgrenze) befahrbar. Mit Ausnahme der Bereiche Anschlussstelle Klaus – Anschlussstelle St. Pankraz/Hinterstoder, Bosrucktunnel und Gleinalmtunnel ist die A9 bereits im Vollausbau errichtet. Das Projekt Gleinalmtunnel umfasst die Errichtung einer 2. Tunnelröhre („Oströhre“) sowie die Instandsetzung der 1. Tunnelröhre („Weströhre“). Es ist vorgesehen, nach dem Bau der „Oströhre“ den Verkehr in diese umzulegen und die „Weströhre“ einer Generalsanierung zu unterziehen.

Gegenstand des von der ASFINAG durchgeführten Verfahrens war die Erlangung von Vorentwurfskonzepten für die Neugestaltung der Süd- und Nordportale zum Gleinalmtunnel im Zuge des Vollausbaus der A9. Sie umfasst die Vorbauten der Aus- und Einfahrten zur bestehenden und zur neuen Tunnelröhre. Beim Bestand war zu überlegen, mit welchen Eingriffen eine Aufwertung des Erscheinungsbildes erzielt werden könnte. Als Wettbewerbsgebiet galten die Bereiche der Süd- und Nordportale des Gleinalmtunnels der A9 Pyhrnautobahn, Straßentrasse und Begleitflächen in der Verfügung der ASFINAG.

Beschreibung des Siegerprojektes:

Beim Entwurf waren Lösungen zu finden, die Fahrzeuglenker auf einen Tunnel optimal vorbereiten. Es stellten sich die Fragen, welche Maßnahmen neben den üblichen Geschwindigkeitsbeschränkungen noch zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit und zu einer Erhöhung der Aufmerksamkeit von Fahrzeuglenkern beitragen könnten und wie die schrittweise Anpassung und Vorbereitung des Auges vom hellen Tageslicht auf die Kunstlichtbeleuchtung des Tunnels erzielt werden kann.

Ausgehend von den vorhandenen Llichtraumprofilen der unmittelbaren Tunnelein- und -ausfahrten klappen sich beim Entwurf von fasch&fuchs Wände und Decken über dreiecksförmige Faltungen nach oben und außen. Dadurch vergrößert sich das Lichtraumprofil trichterförmig. Der Fahrzeuglenker fährt in einen gebauten Geschwindigkeitstrichter hinein und wird so zu einer Geschwindigkeitsreduktion und zu einer unbewussten Erhöhung der Aufmerksamkeit animiert. Das vergrößerte Lichtraumprofil an der Einfahrt - der Trichterrand - ist schon von weitem zu sehen. Er signalisiert: “Achtung Tunnel!“ und bereitet den Fahrzeuglenker auf die Tunneleinfahrt vor. Die Einfahrt erscheint durch die Aufweitung und ihre helle Untersicht optisch größer. Der Übergang der Wandelemente und Decken zur eigentlichen Tunneleinfahrt ist fließend. Im Entwurf werden harte Einfahrtskanten vermieden. Die Form der flügelartigen Galerien sollen Leichtigkeit und Eleganz vermitteln und das bereits bestehende Ensemble aus der Ferne als klar erkennbare, schwere Großform unverändert belassen. Dies soll das Vertrauen der Benutzer in die Stabilität des Tunnels stärken.

Das neue Bauwerk wird in Stahlbeton, die Innenseiten in hellem Sichtbeton errichtet werden. Die Reduktion auf ein einziges Material soll, je nach Anforderung des Feuchtigkeitsschutzes, die Wartung erleichtern und Schnittstellen vermeiden. Die glatten Oberflächen dienen der einfachen Reinigung. Die Konstruktion des Tunnelportals wird in Schalen-Massivbauweise ausgeführt.
Die Architekten entwickelten mit den seitlich hochgezogenen und gegen die Tunnelaus- bzw. -einfahrt hin in abnehmender Höhe angesetzten Pultdächern einen einprägsamen Vorschlag. In den Köpfen der Autolenker wird die Assoziation „Schmetterling“ oder „Sonnenbrille“ hervorgerufen werden, welche zu einer Verlangsamung der Fahrt führt und damit zur gewünschten Änderung im Fahrverhalten vor und nach Durchfahren des Tunnels.

Insgesamt spricht die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Jakob Dunkl dem Projekt einen sehr hohen baukünstlerischen und funktionellen Wert zu.

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