19/10/2004
19/10/2004

Projekte von Snohetta: Die neue Oper in Oslo

Die Bibliothek in Alexandria (Ägypten)

Museum in Lillehammer (Norwegen)

Das Turner Contemporary Museum (England)

30. September 2004: Kjetil Thorsen von Snohetta auf der Architektur-Biennale als Workshopleiter im Länderpavillon der Russen, wenige Tage vor seiner alles entscheidenden "lecture" in NYC.

Snohetta, das interdisziplinäre Büro für Architektur und Landschaftsgestaltung mit Sitz in Oslo, Norwegen, bewegt sich unaufhaltsam nach oben in die Charts der internationalen Architekturelite.
Bei einem Auswahlverfahren unter anfangs 60 weltbekannten Architekten, die in einer zweiten Stufe auf sechs reduziert wurden, konnte Snohetta nach einem sogenannten Interview den Sieg und damit den Auftrag zur Planung eines Museumskomplexes am Ground Zero in New York einheimsen. Anders als in Europa werden in den USA häufig Verfahren gewählt, in denen die Wahl des Architekten ohne Vorlage eines Entwurfs getroffen wird. Die Auswahlkommision der Lower Manhattan Development Corporation, der alle Bauvorhaben am Areal des World Trade Center obliegen, hat ihre Entscheidung nach einer Anhörung getroffen. In dieser konnte Snohetta seine Projekte, seine Arbeitsweise und Ideen der Annäherung an das sensible Thema eines Museums an diesem ort erklären.
Der Museumskomplex in einer Gesamtgröße von rund 25.000 m2 mit veranschlagten Kosten von ca. 200 Millionen Dollar wird das einzige Bauwerk sein, das unmittelbar am Memorial, entworfen von Michael Arad und James Parker, steht. Snohettas Bau soll ein „Drawing Center“, ein internationales „Freedom Center“ und das Besucherzentrum des September 11th World Trade Gedächtnisstätte am Ground Zero beherbergen. Das Gebäude wird Teil des Areals sein, dessen Masterplan von Daniel Libeskind stammt, ebenso wie der Entwurf des 538 Meter hohen Freedom Tower. Dazu kommt ein Performing Arts Center von Frank O. Gehry und ein U-Bahnhof von Santiago Calatrava.
Bekannt geworden ist Snohetta außerhalb von Norwegen mit dem Wettbewerbssieg für die Bibliothek in Alexandria (Ägypten). Die damals neu gegründete Arbeitsgemeinschaft des Architekten Kjetil Thorsen, der an der TU Graz studiert hat, mit seinem aus Deutschlandsberg stammenden Studienkollegen Christoph Kapeller und Craig Dykers konnte sich unter 532 Teilnehmern souverän behaupten. Sie überzeugten mit einem zeichenhaften Projekt - einer gekippten, halb im Boden versenkten Scheibe - das heute, drei Jahre nach seiner Fertigstellung, Aushängeschild eines modernen Alexandria ist. Nach einem Museum in Lillehammer und der Norwegischen Botschaft in Berlin bauen Snohetta, nunmehr ohne Christoph Kapeller, gerade die neue Oper in Oslo und das Turner Contemporary Museum in England.
Kjetil Thorsen war unter anderem auch einer der Juroren bei dem Architekturwettbewerb des Grazer Kunsthauses und unterrichtet seit diesem Jahr an der Technischen Universität in Innsbruck.

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