23/08/2014

Die Wettbewerbe MGC Plaza und Multifunktionsgebäude MGC West in 1030 Wien sind entschieden:

Nussmüller Architekten ZT-GmbH aus Graz haben das Verfahren für das Multifunktionsgebäude MGC West gewonnen. Auf den Plätzen landeten Alexa Zahn Architekten, Wien und BUSarchitektur, Wien.

Studio Vlay, Wien haben den Wettbewerb MGC Plaza gewonnen. Auf den Plätzen landeten Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT-GmbH, Wien und BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT-GmbH, Wien.

Ausloberin der Wettbewerbe: MGC Parkplatz Betriebs GmbH, Modecenterstr. 22, 1030 Wien in Kooperation mit der Stadt Wien.

23/08/2014

Außenansicht

Architektur: Nussmüller Architekten©: Martin Mathy

Atrium

©: Martin Mathy

Skizzen

©: Nussmüller Architekten

Schnitt

©: Nussmüller Architekten

Für das Erdberger Mais im 3. Wiener Gemeindebezirk wurden gleichzeitig zwei Architekturwettbewerbe für zwei Bauprojekte – die MGC Plaza und das Multifunktionsgebäude MGC West – durchgeführt. Den beiden Wettbewerben sind kooperative Entwicklungsverfahren vorangegangen, deren Ergebnisse als zu überprüfende Informationen in die Wettbewerbe eingeflossen sind. Ausloberin war die MGC Parkplatz Betriebs GmbH, Modecenterstraße 22, 1030 Wien in Kooperation mit der Stadt Wien.

Der Wettbewerb Multifunktionsgebäude MGC West wurde als nicht offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb mit 8 TeilnehmerInnen nach vorgeschaltetem Auswahlverfahren durchgeführt. Ziel des Verfahrens war die Erlangung von Konzepten zur Neubebauung der südlichsten Teilfläche des Areals MGC West (Urschenböckgasse, 1030 Wien, bebaubare Fläche ca. 900 qm) mit einem multifunktionalen Gebäude von ca. 21m Höhe inclusive Freiflächen und Tiefgarage.

Aufgabe
Das Multifunktionsgebäude MGC West soll als Landmark konfiguriert und Kristallisationspunkt für den Panoramaweg werden. Als Funktionen waren 8 Gruppen Kindergarten, 9 Klassen Schule, Gastronomie, Ärztezentrum und Wohnungen vorzusehen. Freizeit- und Sportflächen waren auf den angrenzenden Flächen einzurichten (nicht Gegenstand des Wettbewerbs). Die Wohnungen waren in in den obersten Geschoßen nach Westen und Süden einzuplanen. Die Erschließung für MIV und Fußgänger sollte über die Richard-Schöps-Gasse erfolgen. Für Fußgänger war ein weiterer Zugang über die Urschenböckgasse vorzusehen.

Die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Martin Kohlbauer hat in der Sitzung vom 16. Mai 2014 drei Preisträger ermittelt:
1. Preis: Nussmüller Architekten ZT-GmbH, Graz
2. Preis: Alexa Zahn Architekten, Wien
3. Preis: BUSarchitektur, Wien

Die weiteren TeilnehmerInnen waren:
_ Karl und Bremhorst Architekten, Wien
_ otmarhasler architektur ZT-GmbH, Wien
_ Ganahl Ifsits Architekten, Wien
_ Arch. DI Heidi Pretterhofer, Mag.arch. Juri Troy, Wien
_ Schubert und Schubert ZT KG / Stadler Prenn Architekten, Wien

Projektbeschreibung Nussmüller Architekten

Städtebau
Das MGC West stellt ein prägnantes Erscheinungsbild im neuen Viertel dar. Das Entwurfskonzept war, einen sanften und dennoch aussagestarken Übergang zwischen Alt und Neu zu gestalten. Höhenmäßig vermittelt es zwischen der heterogenen Nachbarbebauung. Das Gebäude besteht aus drei versetzt angeordneten Kuben mit Vor- und Rücksprüngen, welche Freiräume eröffnen. Durch den Vorsprung der Kuben entsteht insbesondere im Bereich des alten Donauufers ein neuer urbaner Raum mit Platzqualität. Der Panoramaweg zieht sich unter der Auskragung durch und bildet einen verbindenden, qualitativ hochwertigen Knotenpunkt. An dieser Stelle ist auch der Gastronomiebereich situiert, der direkt vom Panoramaweg aus erschlossen werden kann. Eine Freitreppe mit Sitzstufen lädt hier zum Verweilen ein. Das Gebäude verfügt über zwei Zugänge. Einer liegt zentral direkt am Panoramaweg, ein weiterer an der Richard-Schöps-Gasse. Über beide Eingänge gelangt man barrierefrei zum Atrium, von wo aus sämtliche Funktionen erreicht werden können. Das Atrium schafft Raum für Kommunikation und Begegnung.
Funktionsverteilung
In den beiden unteren Geschoßen befinden sich multifunktional genutzte Räume. Dazwischen ist ein Gemeinschaftsgeschoß mit Gastronomie situiert. Alle Bereiche sind über das Atrium natürlich belichtet, das sich selbst zum Außenraum hin öffnet. Die Wohnungen sind in den obersten Geschoßen angelegt und werden über Laubengänge erschlossen.
Multifunktionalität
Durch das gewählte statische System ist im Inneren größtmögliche Flexibilität für unterschiedliche Nutzungen geschaffen. Ein nutzungsneutrales Stützenraster gewährleistet die Umnutzung in den multifunktional genutzten Geschoßen zu Wohnungen ohne dass Eingriffe in die Tragstruktur sowie die Außenhülle notwendig sind. Die zwei Treppenhauskerne sind als eigene Brandabschnitte ausgebildet. Entlang der Kerne ist eine vertikale Strangverteilung über alle Geschoße angedacht. Ver- & Entsorgungsleitung der Wohngeschoße kommen vertikal übereinander zu liegen, bzw. können entlang der Wände der Klassen geführt werden.
Konstruktion
Der siebengeschoßige Baukörper ist in drei Körper gegliedert, dessen Lasten über innere Stützen sowie Kerne und Wandscheiben aus Stahlbeton gleichmäßig nach unten abgetragen werden. Zur Lastreduktion werden die Flachdecken als Cobiax-Decken geplant. Die Deckenstärken der auskragenden Schulgeschoße (3. und 4.OG) betragen 65cm. Im Bereich der Auskragung werden unterschiedliche Verformungen durch raumhohe Zugstäbe, welche mit der durchgehenden Tragstruktur verbunden sind, vermieden. Das gewählte Tragsystem räumt ebenso der Haustechnik ein hohes Maß an Flexibilität ein.
Atrium
Das Atrium – Raum für Kommunikation und Begegnung – verbindet die verschiedenen Funktionsbereiche und sorgt für unterschiedlichste natürliche Lichtsituationen im Gebäudeinneren. Die untersten beiden Geschoße werden im Bereich der zentralen Treppe mittels Oberlicht mit Tageslicht versorgt. Im Bereich der Schule ist das Atrium nach oben hin mit einem Glasdach abgeschlossen, während es in den obersten drei Wohngeschoßen offen ausgebildet ist, wodurch die Wohnungen auch vom Gang her belichtet und belüftet werden.
Fassade
Die Fassade besteht aus zwei Schichten: Die innere bildet die thermische Hülle, während die äußere aus einer vorgehängten Konstruktion unterschiedlich perforierter Paneele besteht, die je nach Bedarf öffen- und schließbar sind. Pro Kubus wird in der Dichte der Perforation variiert um die verschiedenen Funktionen des Gebäudes zu unterstreichen.

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