18/10/2014

Den städtebaulichen Wettbewerb für die Baufelder Mitte + Nord (nördlich der Helmut List Halle) konnten Nussmüller Architekten, das baukünstlerische Verfahren für das Baufeld Süd (südlich der Helmut List Halle) das Büro Pentaplan gewinnen.

Die beiden ersten Wettbewerbsentscheidungen bringen die Entwicklung des Stadtquartiers rund um die Helmut List Halle einen Schritt näher in Richtung Umsetzung des Smart City Graz Projekts an der Waagner-Biro-Straße westlich des Grazer Hauptbahnhofs.

18/10/2014

Übersicht über die Baufelder der Smart City Graz – Waagner-Biro nördlich und südlich der Helmut List halle

©: Georg Schrutka

Smart City Graz – Waagner-Biro, Modell der Bebauung auf den Baufeldern Mitte und Nord

©: Georg Schrutka

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufelder Mitte und Nord, Lageplan

©: Nussmüller Architekten

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufelder Mitte und Nord, Perspektive von Nord-Ost

©: Nussmüller Architekten

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufelder Mitte und Nord, Schnitt

©: Nussmüller Architekten

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufelder Mitte und Nord, Rendering

©: Nussmüller Architekten

Smart City Graz – Waagner-Biro, Modell der Bebauung auf dem Baufeld Süd

©: Georg Schrutka

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufeld Süd, Lageplan

©: PENTAPLAN

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufeld Süd, Wohnungstypenverteilung

©: PENTAPLAN

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufeld Süd, Rendering

©: PENTAPLAN

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufeld Süd, Rendering

©: PENTAPLAN

Am Dienstag, dem 14. Oktober 2014, wurden die Siegerprojekte des städtebaulichen Wettbewerbs Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufelder Mitte und Nord sowie des baukünstlerischen Wettbewerbs Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufeld Süd im Rahmen einer Pressekonferenz im Grazer Rathaus präsentiert. Anwesend waren Vertreter der Stadt, der Grundstückseigner und Investoren (Raiffeisen Steiermark und AVL List), Architekt Markus Pernthaler (Forschungsprojekt Smart City und Jurymitglied) und Vertreter der beiden siegreichen Büros Nussmüller Architekten (Baufelder Mitte und Nord) und Pentaplan (Baufeld Süd).

Mit der Smart City könne der Welt bewiesen werden, dass es möglich ist effizient und ressourcenschonend zu bauen, freute sich Bürgermeister Nagl überschwänglich. Roland Sommer (Projektleiter AVL List) betonte ebenfalls die internationale Relevanz des Projekts und wies auf die Beobachtung des "Prozesses zum neuen Stadtteil“ hin. Stadtbaudirektor Werle hob lobend hervor, dass beide Gewinnerbüros aus Graz kommen.
Die Qualität der beiden Projekte steht für Markus Pernthaler dank der "Jurydiskussionen auf sehr hohem Niveau“ und der größtenteils einstimmigen Entscheidungen außer Frage.

Bei Durchsicht der Auslobungsunterlagen und der fortwährenden Betonung der internationalen Bedeutung, stellt sich allerdings die Frage, warum der städtebauliche Wettbewerb nur österreichweit ausgeschrieben und die Teilnahme am baukünstlerischen gar auf die Steiermark begrenzt wurde. Sicherlich kann dieser Aspekt im Sinne einer Förderung der heimischen Architektur als positiv bewertet werden, jedoch braucht ein Projekt, um über die Grenzen hinaus beachtet zu werden, auch die Beteiligung internationaler Büros. Gerade wenn der Projektprozess im Fokus steht, wäre es im Interesse der Stadt, auf ihre Partner im Public-Private-Partnership-Modell in Richtung internationaler Wettbewerbe einzuwirken.

Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs für die Baufelder Nord und Mitte

1. Platz: Nussmüller Architekten ZT-GmbH, Graz
2. Platz: Arch. DI Josef Hohensinn, Graz
3. Platz: Lorenz + Partner Architekten ZT-GmbH, Wien
1. Ankauf: Arch. DI Martin Strobl, Graz
Ankauf: HOG architektur ZT-GmbH, Graz
Ankauf: Studio Vlay, Graz, Wien
Nachrücker: obereder/staller architektur ZT-GmbH, Weiz
Nachrücker: Arch. DI Georg Moosbrugger, Graz
Nachrücker: mfgarchitekten ZT-KG, Graz

Weiters reichten ein:
- Arch. DI Carmen Schrötter-Lenzi, Arch. DI Peter Muxel, Fussach, Lustenau
- ORTLOS Space Engineering, Andrea & Ivan Redi, Graz
- Architekt DI Martin Becker, Ried im Innkreis
- GAFT & ONION ZT-GK, Arch. DI Gottfried Prasenc, Graz
- ARGE LAM – Sschelischansky, Graz
- Szyszkowitz-Kowalski + Partner ZT-GmbH, Graz
- Architekten Urh ZT-GmbH, Sittersdorf
- Arch. DI Christian Neuner, Wien

Die Jury lobte beim Siegerprojekt unter anderem die "klare städtebauliche Haltung“, die Verknüpfung der Grünräume, die Flexibilität der Nutzung sowie die Quartiersbildung und die damit einhergehende Möglichkeit zur Identifikation.
Als Empfehlungen für das Projekt wurden unter anderem eine städtebauliche Akzentuierung im Bereich der Kreuzung Peter-Tunner-Gasse / Waagner-Biro-Straße, eine Verschiebung der nördlichen Kanten und eine Überprüfung der "modularen Verwertbarkeit“ ausgesprochen.

Ergebnis des baukünstlerischen Wettbewerbs für das Baufeld Süd

1. Platz: Pentaplan ZT-GmbH, Graz
2. Platz: LOVE architecture and urbanism ZT-GmbH, Graz
3. Platz: Nussmüller Architekten ZT-GmbH, Graz
1. Nachrücker: Dietger Wissounig Architekten, eep Architekten, Graz

Weiters geladen waren:
- Arch. DI Helmut Zieseritsch ZT-GmbH, Graz
- Architekten Domenig & Wallner ZT-GmbH, Graz
- Arch. DI Hans Mesnaritsch, Ederer Haghirian Architekten, Graz
- fasch & fuchs architekten ZT-GmbH, Wien

Beim erstgereihten Projekt wurden die Maßstäblichkeit, die Zeichenhaftigkeit der Fassaden, die Flexibilität und das übersichtliche Erschließungssystem gelobt. Eine Überarbeitung der Sockelzone, die genauere Ausarbeitung der Fassade zur Waagner-Biro-Straße, eine Baumassenreduzierung sowie das Erstellen eines Grünraumkonzepts für die Innenhöfe wurden als wesentliche Empfehlungen abgegeben.

Pentaplans Entwurf spielt mit der Erinnerung an die Industrie, die einst den Ort prägte. Die flachen Satteldachformen und die als Kellerersatzräume in der Fassade angebrachten Container dienen als klare Referenz.
Das Projekt von Nussmüller zeichnet sich durch die fließende Landschaft und die großzügigen beruhigten Höfe aus.

Wie es weitergeht
Mit dem Bau des Science Tower wird nächste Woche begonnen, die Energiezentrale mit Blockheizkraftwerk hinter der Helmut List Halle soll nächstes Jahr begonnen werden. Beide Gebäude sind Teil der Förderungsauflagen für das Forschungsprojekt Smart City und müssen bis Ende Juni 2017 realisiert werden.
Wann mit dem Bau der laut Nikolaus Lallitsch von Raiffeisen Steiermark "coolen Wohnräume“ in der "krawattenfreien Zone“ im Westen von Graz begonnen werden kann, steht noch nicht fest, da die als Basis herangezogenen Wettbewerbe erst im Bebauungsplan umgesetzt werden müssen.

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