26/11/2004
26/11/2004

Wettbewerb um neues Thermenzentrum in Bad Gleichenberg entschieden

Einige Projekte und viele, mehr oder weniger abstruse Ideen zur Belebung der Therme und des Ortes Bad Gleichenberg hatten in den letzten Jahren nicht die Potenz, den Kurort um den idyllischen Park aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Das soll sich nach den Plänen der Kappa ThermenbeteiligungsGesmbH, einer privaten Errichtungsgesellschaft, nun gründlich ändern. Eine Rentabilitätsprüfung hatte längst ergeben, dass sich ein Umbau der bestehenden Anlage nicht rechnet und erst ein zusätzliches Angebot an Therapie- und Wellnesseinrichtungen Investitionen rentabel macht. So wurden im letzten Jahr Grundstückskäufe getätigt - etwa das vis á vis der Therme gelegene Hotel Austria zugekauft - und ein geladener Wettbewerb ausgeschrieben.
Planungsgegenstand des Wettbewerbs war eine neue öffentliche Therme, ein Therapiebereich, ein Therapiehotel und ein Wellnesshotel mit eigener Therme, bestehend aus zwei Komplexen. Geladen wurden sechs Büros – Coop Himmelb(l)au, Ernst Giselbrecht, SEHW-Architekten (D), Moser Architekten (seit 2000 Nachfolgebüro von Marchart Moebius & Partner), die Bürogemeinschaft Titus und Walter Pernthaler und Herzog&deMeuron, die ihre Teilnahme abgesagt haben.
Gewonnen hat der Grazer Titus Pernthaler, dessen Entwurf unter Mitwirkung von GS architects (Danijela Gojic und Brigitte Spurej) nach Angaben des Auslobers die Vorgaben am besten erfüllt hat. Gefordert war, sowohl auf die vorhandene historische Bausubstanz wie auch auf Gleichenbergs Juwel, den einzigartigen Park mit wertvollem exotischen Baumbestand, sensibel zu reagieren und Teile der Therme mit historischem Wert, wie die Trinkhalle, in das Konzept einzubeziehen. Der Entwurf sieht, laut Geschäftsführer Seiser von der Kappa Errichtungsgesellschaft, vor, die Therme dem Ort zugewandt zu situieren, die Baumassen zu gliedern und alle Hotelzimmer mit Blick auf den Park zu konzipieren.
Wie das Siegerprojekt aussieht, wird man erst am 12.Jänner 2005 anläßlich einer Pressekonferenz erfahren können. In der Zwischenzeit wird hinter den Kulissen schon an der Umsetzung gearbeitet. Parkierung und Zufahrt müssen endgültig geklärt werden (man will erreichen, den Autoverkehr durch den Ort von der Therme möglichst fernzuhalten) die Planung, die abgesichert ist, vorangetrieben. Der entwickelte Zeitplan ist äußerst knapp. Ende Mai 2005 endet der bisherige Betrieb, ab Juli soll gebaut werden. Für die öffentliche Therme und den Therapiebereich steht der Fertigstellungstermin mit Ende 2006, auch die anderen Bereiche sollen bereits Anfang 2007 errichtet sein. Als Betreiberin der Therme ist weiterhin die Johannisbrunnen AG vorgesehen.
GAT gratuliert jedenfalls den Gewinnern herzlich und wünscht Erfolg bei der Umsetzung!

Verfasser/in:
Redaktion GAT GrazArchitekturTäglich
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