20/12/2019

GAT wünscht all seinen LeserInnen und SeherInnen ein schönes Weihnachtsfest und ein hoffentlich gutes neues Jahrzehnt.  

Die Redaktion GAT
ist vom 20. Dezember 2019
bis 07. Jänner 2020
in der Winterpause.
                                                                                

20/12/2019

Architektur: "Heim für junge Paare“, Harry Glück

©: Milan Feyferlik

Wir alle sind inzwischen hinreichend mit der politischen Geschichte des Klimawandels vertraut, mit der technologischen, der wirtschaftlichen, der industriellen Seite. All diese Aspekte sind fachkundig und ausführlichst von Journalisten und Gelehrten behandelt worden. Sie sind unerlässlich, um zu verstehen, wie es so weit kommen konnte. Aber was ist mit der menschlichen Geschichte? Wie verkraftet das ein fühlender Mensch, der genau jetzt lebt, wo die Erde sich bereits um ein Grad erwärmt hat und ein weiteres halbes Grad unvermeidlich ist, während die Emissionen unaufhaltsam weiter steigen – wie lebt man mit dem Wissen, dass die Zukunft weniger menschenfreundlich sein wird als die Gegenwart? Sollen wir uns deswegen verrückt machen, es ignorieren oder irgendetwas Verkrampftes dazwischen? Was sagen unsere Versäumnisse über unsere Substanz als Volk aus, als Gesellschaft, als Demokratie? Werden sich künftige Generationen mit den Erklärungen zufriedengeben, die wir für unsere Tatenlosigkeit anzubieten haben? Wenn wir brav zur Wahl gehen, vegan essen und für den Weg zur Arbeit das Fahrrad benutzen, verzeiht man uns dann ein Flugticket hie und da, den Laptop, Fahrstühle, Erdbeeren im Winter, den Müll, Kühlschränke , Wi-Fi, die moderne Gesundheitsvorsorgung und all die anderen Errungenschaften der Zivilisation, die wir als selbstverständlich betrachten? Welche Rechnung stimmt? Wie sollen wir auch nur ansatzweise verstehen, warum wir – und sei es noch so zögerlich – bei diesem Albtraum mitmachen? Ich weiß, dass ich ein Komplize bin; an meinen Händen klebt Blut. Die Hölle ist finster.
(Textauszug aus dem Buch Losing Earth von Nathaniel Rich, Rowohlt 2019)

GAT wünscht all seinen LeserInnen und SeherInnen ein schönes Weihnachtsfest und ein hoffentlich gutes neues Jahrzehnt. 

Anonymous

Antwort auf von Anonymous

Ein Jahrzehnt (abgekürzt Jz.), auch Dekade (altgriechisch δεκάς dekás, von δέκα déka ‚zehn‘)[1] oder Dezennium (lat. decem ‚zehn‘ und annus ‚Jahr‘),[2] ist ein Zeitraum von zehn Jahren. Zehn Jahrzehnte bilden ein Jahrhundert.
Das Jahr 2020 liegt, entgegen weit verbreiteter Definition, noch im 202. Jahrzehnt nach Christus, da auf das Jahr 1 v. Chr. das Jahr 1 n. Chr. und nicht das Jahr 0 folgte. Am Freitag, dem 1. Januar 2021, beginnt das 203. Jahrzehnt.
Abweichend von der geschichtlichen Einteilung wird das Jahr 2020 aber als Teil der Zwanzigerjahre bezeichnet, die entsprechend am 31. Dezember 2029, also ein Jahr vor dem eigentlichen Jahrzehnt enden.

Sa. 04/01/2020 10:20 Permalink
Karin Tschavgova

Antwort auf von Anonymous

Vielen Dank für die Erklärung. Spannend und zugleich logisch, wenn einem klar wird, dass es das Jahr 0 nicht gegeben hat. Ich finde es toll, die Sache so verständlich erklärt bekommen zu haben.
Aber warum anonym? Ich schätze wirkliche Besser-Wissende und sicher nicht nur ich als Wissbegierige.

Di. 07/01/2020 9:35 Permalink
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+