20/07/2020

Wettbewerbsergebnis

Wohnbau Bienengasse 19
8020 Graz-Lend

Geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb unter 5 TeilnehmerInnen nach dem Grazer Modell

Auslober
Aventa Projekt Bienengasse GmbH, Pomisgasse 23, 8010 Graz

Durchführung
14. April – 3. Juli 2020

Wettbewerbsgewinner
Arch. DI Martin Brischnik

.

20/07/2020

Wettbewerbsergebnis Wohnbau Bienengasse 19, 8020 Graz-Lend – Platz 1: Arch. DI Martin Brischnik

©: Kampus

Platz 2: Platz 2: FIPE Architects

©: Kampus

Platz 3: HOFRICHTER-RITTER Architekten

©: Kampus

Arch. DI Dr.tech. Hansjörg Tschom

©: Kampus

Arch. DI Astrid Wildner-Kerschbaumer

©: Kampus

Lage Wettbewerbsareal lt. Auslobung – Screenshot Red. GAT

©: Kampus

Lageplan Platz 1 – Screenshot aus Wettbewerbsplakat, Red. GAT

©: Martin Brischnik

Die AVENTA lobte Mitte April 2020 einen geladenen Realisierungswettbewerb unter sechs TeilnehmerInnen zur Errichtung eines freifinanzierten Wohnbaus auf dem 3.543m2 großen Areal in der Bienengasse 19 in Graz-Lend nach dem Grazer Modell aus.
Der Bauplatz ist fußläufig gut über die Buslinien 40, 53 und 67 erreichbar. Nordwestlich liegen in 450-500m Entfernung der Fröbelpark und der Friedenspark, zum Geh- und Radweg entlang der Mur kommt man über die Bienengasse/Neue Bienengasse/Lendkai in 380m.
Die künftige Bebauung kann lt. städtebaulich-raumplanerischem Gutachten maximal 4-geschoßig sein, wobei die Blockrandbebauung im NW an der Bienengasse fortgesetzt werden soll. Die AVENTA will die höchst zulässige Dichte von 1,2 ausnützen.
Der Eingang und die Fahrradabstellplätze sollen im Erdgeschoß an der Bienengasse geplant werden, ebenso die gebäudeintegrierte TG-Zufahrt. Entlang der Grundgrenze im Osten ist ein öffentlicher Geh- und Radweg zu errichten. Gefordert werden insbesondere großzügige private, überdache Freiräume. Der Baumbestand am Areal ist weitestgehend zu erhalten, Flachdächer sind zu begrünen.

Wettbewerbsergebnis
Die Jury stellte in ihrer Sitzung am 3. Juli 2020 fest, dass von den sechs geladenen TeilnehmerInnen nur fünf ihre Projekte eingereicht haben. Nach intensiver Abwägung der Qualität der Beiträge hinsichtlich der wesentlichen Kriterien kam die Jury unter dem Vorsitz von Arch. DI Burkhard Schelischansky zu folgendem Ergebnis:

  • Platz 1: Arch. DI Martin Brischnik
  • Platz 2: FIPE Architects
  • Platz 3: HOFRICHTER-RITTER Architekten

Weitere TeilnehmerInnen

  • Arch. DI Dr.tech. Hansjörg Tschom
  • Arch. DI Astrid Wildner-Kerschbaumer

Jurybeurteilung Platz 1

"Das Projekt nimmt die Idee der Stadtvilla/ des Punkthauses auf und besticht durch seine sehr gut überlegte Positionierung der Baumassen auf dem länglichen Grundstück. Einerseits gelingt dies durch die Vier-Geschoßigkeit + zurückversetztem Penthaus der drei südlichen Gebäude, als auch durch das jeweilige Kuppeln im Norden und Süden. Somit ergeben sich zwischen den Gebäuden großzügige, die Baukörper umfließende Freiräume mit hohem Nutzen. Die zurückversetzten Dachgeschoße mindern den Eindruck in der Höhenentwicklung aus der EG-Perspektive.
Die Wohnungen sind durchwegs gut belichtet und gewähren vielfältige Ausblicke in die Umgebung, da diese durchwegs zwei-seitig ausgerichtet sind, was auch aufgrund der Positionierung der Balkone im Eck die Privatheit der privaten Freibereiche fördert.
Die Fassaden der einzelnen Baukörper sind durch farblich leicht kontrastierende Faschen um die Fensteröffnungen gegliedert und auch akzentuiert. An der Bienengasse zeigt sich eine zeitgemäße Lochfassade. Durch einen Höhenversatz im Schnitt (Halbstock) ergibt sich ein Spiel der einzelnen Öffnungen zueinander.
Sehr positiv wird die zusätzlich angebotene Gemeinschaftsnutzung einer Gartenküche (inkl. WC) im EG gesehen. Auch der Übergang ins Private wird als gelungen empfunden. Weiters wird die Zuordnung und Anordnung der überdachten Radabstellplätze inkl. Kinderwagenabstellräume sehr positiv beurteilt.
Alles in Allem punktet das Projekt mit seiner unaufgeregten, logischen Einfügung ins Stadtgefüge, der hohen Qualität der Wohnräume und der zusammenhängenden, großzügigen Freiräume mit guten Nutzungsmöglichkeiten trotz der schwierigen Gegebenheiten durch das längliche Grundstück."

Empfehlungen der Jury
– Die Unterschreitung des Grenzabstandes ist zu beheben (Haus 2 Stiegenhaus oberstes Geschoß)
– Die Ausformulierung der Grenze/Übergangszone zwischen öffentlichem Geh- und Radweg und siedlungsöffentlichem Raum ist in Absprache mit der Ausloberin so zu gestalten, dass ein Zaun nicht notwendig ist (Grünraumgestaltung: z.B. niedriges Buschwerk o.ä.)
– Der Rücksprung des Penthauses muss lt. Definition mindestens 2m von der Dachkante betragen (Absprache mit Stadtplanung Graz auch in Bezug auf Stiegenhaus)
– Prüfung der Lage der Fahrrad- bzw. Kinderwagenabstellräume
– Optimierung des siedlungsöffentlichen Teils des GR EG Bienengasse in Absprache mit der Auloberin - Spürbarmachen der Eingangszone an der Bienengasse, Vergrößerung des Gemeinschaftsraums, Vergrößerung des Müllraums, ev. einspurige TG-Zufahrt mit Ampelregelung und Wartepositionen)
– Prüfung einer hinterlüfteten Fassade im Sinne der Nachhaltigkeit
– Prüfung der Lage der Tiefgarage hinsichtlich der Standorte von erhaltenswerten Bäumen.

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+