03/06/2003
03/06/2003

Admont, Kirchenvorplatz

Ankommen in Admont, Parkplatz und Löschteich

Admont, Blick in die Bibliothek

Admont, Museum zeitgenössischer Kunst

Admont, Blick von der Fluchtstiege zum Teich

Admont, Museum zeitgenössischer Kunst

Admont, Stiftsbibliothek, Buch

Admont, Kirchenvorplatz

Admont, Rose Blu, Rudi Molacek

Admont, Blick von der Fluchtstiege nach Außen

Admont, Kunsthistorisches Museum, Gelungene Synthese alter und neuer Kunst

Mit vielen Superlativen - "Das achte Weltwunder. Die Stiftsbilbliothek Admont" (Ausspruch eines Stiftbibliothekars des 18. Jahrhunderts), "Benediktinisches Gesamtkunstwerk" (seit der aufsehenserregenden Ausstellung "Der Hang zum Gesamtkunstwerk" im Jahr 1983 sollte dieser Begriff allerdings differenzierter eingesetzt werden), "Kontrastreichstes Privatmuseum Österreichs" - um nur einige zu nennen, verlieh man der Freude über die Neueröffnung der neugestalteten Museumsräume Ausdruck.

Unter der Leitung von Architekt Manfred Wehdorn wurde seit 1992 die gesamte Anlage des Stiftes, beginnend mit der Gestaltung der Außenräume und Gärten bis zum "krönenden" Abschluss des Museums (1998 - 2003) mit 3.500m² Ausstellungsflächen, dem kunsthistorischen Museum im 1. Stock, dem Museum für zeitgenössische Kunst und der naturhistorischen Sammlung, die noch nicht zugänglich ist, im 2. Stock sowie einem für Wechselausstellungen konzipierten Raum im Erdgechoss, jenem Teil, wo einst die Pferde "wohnten" zum "ehrlichen Nebeneinander von Alt und Neu" geformt.
Auf dem Parkplatz des Stiftes ankommend, überrascht denjenigen, der schon in Admont war, zunächst der Teich, der einst mit einer Allee eingewachsen als besonderer Ort zum Verweilen einlud.
Diese Qualität vermisst man jetzt, erinnert der Teich doch nun eher an einen lieblos angelegten Löschteich.
Die gesamte Außenraumgestaltung rund um die Kirche irritiert durch Kleinteiligkeit, die Einzäunung des Kirchvorplatzes sowie die Wegeführung nach Außen verflüchtigen sich im Verhältnis zum Bauwerk der Kirche. Auch wenn die neugotische Kirche "erst" aus dem 19. Jahrhundert stammt, so sind Assoziationen mit der Kathedrale als Gesamtkunstwerk, um in der Diktion zu bleiben, auch mit Großzügigkeit des Umraumes, den man hier vergeblich sucht, verbunden. Spiritualität und Magie des Ortes erschließen sich hier erst im Verlassen des Gestalteten, hinten im unberührten Gartenpavillon.Die feierliche Museumseröffnung am 29. Mai 2003 (Christi Himmelfahrt) fand im achten Weltwunder - der Stiftsbibliothek Admont statt. Wohltuend in diesem Zusammenhang ist die Rede des Abtprimas Nothker Wolf zu erwähnen, der die Inkulturation benediktinischen Lebens auch kritisch betrachtend, beinahe für standing ovations sorgte. Schliesslich waren die Besucher eingeladen, die geweihten Räume ebensolcher Kunst erstmals zu betreten.
Die vielgelobte handwerkliche Ausführung der Details entspricht durchaus den Erwartungen und die innenräunliche Konzeption entschädigt teilweise für unerfüllte Erwartungen an den Außenraum.

Die Herleitung der Fluchtstiege, entstanden aus einer Auflage der steirischen Bauordnung, transformiert zum Verbindungselement von Natur und Kunst in Form einer selbstbewussten Skulptur ließe sich ohne Einhausung mittels Rundungen aus Glas durchaus nachvollziehen. (Eine Skulptur, für welche die Vitrine misslungen ist.)
Die zeitgenössische Kunst findet ihren Platz und der Querschnitt österreichischer Künstler kann sich in zurückgenommenen Räumen im zweiten Geschoss sehen lassen. Leider finden die Kunstwerke im Außenraum, sei es Rudi Molaceks "Blaue Rose" oder Alfred Reschs "Speichersteine" nicht ihre Orte und wirken willkürlich gesetzt.

Verfasser/in:
ute angeringer
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