Moritat von der großen Redeflut
Liebe Leute, lasst euch sagen
Was in der Steiermark sich neuerdings tut zutragen
Und was mir schlägt gar arg auf den Magen.
Architekturfrühling! - ruft’s allerorts
Und das scheinbar ganz ohne Proporz.
Beflügelt vom herz-erfrischenden Lüfterl aus graz03
Ruft zur Tat jeder Obmann von Amts- und Vereinsmeierei.
„Im Brennpunkt“ *)
„Architektur und Kunst im Dialog“ *)
„Planungsdialog Stadt 01 bis 0was?“ *)
„Open house“ *)
Enquete zur Architekturpolitik und Baukultur im Hohen Haus
Und was kommt bei all dem heraus?
Ein paar Selbstdarsteller haben gesprochen.
Ein paar „...........“ (nachträgl. Änderung) kommen gekrochen.
Sie verweisen auf die Handelsware Architektur,
denn:
Meine Damen und Herren, bedenken Sie nur -
was man kann machen Geschäfte mit Baukultur!
Ein paar Widerspenstige, pfui, beharren darauf
Und nehmen dafür versteckte Häme in Kauf:
Gute Architektur ist Kunst und seltener Glanz
Und mehr als Vorarlberger Energiebilanz.
Ein paar Träumer beschwören die Vergangenheit
Und glauben, was uns in Graz gebracht hat so weit,
Das ließe sich heute noch mal wiederholen,
Wenn nur ALLE – ja, was? - BAUKULTUR WOLLEN.
Nur: Wie kommt man dorthin – effizient und schnell,
Mit Privatisierung, Ausverkauf und Investorenmodell?
Diese Frage hat niemand gestellt,
Man weiß doch, was man in der Burg von Etikette hält.
Gesetzliche Rahmenbedingungen. Nie gehört?
Na, gehn’s, (Anm: nasal gesprochen)
damit würde doch nur jeder Handel gestört.
Man sagt:
Ein Bettler geht durch‘s Land,
Es ist die öffentliche Hand.
Bleibt da der Wunsch nach Baukultur
Nicht nur Sonntagsrede und Makulatur?
*)nur einige der Veranstaltungen zum Thema Architektur in Graz zwischen Jänner und Mai 2004.
- Verfasser/in:
- aufgezeichnet von Karin Tschavgova