26/08/2014

Das von Prof. Werner Sobek konzipierte B10 ist ein stapelbares mit Glasfaserstoff bespanntes Holz-Modul-Haus, kann an einem Tag aufgebaut werden und steht ab Sommer 2014 als Forschungsprojekt
3 Jahre lang in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart.

Bauherr: E-Lab Projekt GmbH, Stuttgart, Tochtergesellschaft des Stuttgart Institute of Sustainability Stiftung e.V., Stuttgart

Architekt: Werner Sobek, Stuttgart. Generalplanung

26/08/2014

Aktivhaus B10, Bruckmannweg 10, Weißenhofsiedlung Stuttgart

Architektur: Werner Sobek©: Zooey Braun, Stuttgart

In der Stugarter Weißenhofsiedlung steht auf 90 qm Grundfläche ein Plusenergiehaus von 85 qm und großer Wirkung: Das Aktivhaus B10, das Strom für 2 Häuser, 2 Elektromobil und 2 E-Bike erzeugt und dessen klappbare Terrasse den nächtlichen Wärmeverlust verhindert. Architekt von B10 ist Werner Sobek, der Details des Energie-Wunderhauses im Video des Regio TV Stuttgart erklärt (s. Link).

Wegen seiner Stapelbarkeit könnte B10 zum Zukunftsprojekt für die Energiewende der Stadt Stuttgart werden.

B10 steht im Herzen der Stuttgarter Weißenhofsiedlung am Bruckmannweg 10 visavis des Weißenhofmuseums, das als Doppelwohnhaus von Le Corbusier errichtet wurde. Die 1927 innerhalb weniger Monate errichtete Weißenhofsiedlung kam einer Revolution im Bauwesen gleich: Die Entwürfe verschiedener namhafter Architekten zeigten, wie künftig gebaut und gewohnt werden könne. Teile der Weißenhofsiedlung wurden im 2. Weltkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut. Das Grundstück am Bruckmannweg blieb jedoch brach. Auf ihm steht nun für die Dauer von drei Jahren B10, ein Gebäude, das aufzeigt, wie innovative Materialien, Konstruktionen und Technologien die gebaute Umwelt nachhaltig verbessern können.

Laut Information seiner Erbauer ist B10 als Forschungsprojekt konzipiert und weltweit das erste Aktivhaus. Dank eines ausgeklügelten Energiekonzepts und einer selbstlernenden Gebäudesteuerung erzeugt es das Doppelte seines Energiebedarfs aus nachhaltigen Quellen. Mit dem gewonnenen Überschuss werden zwei Elektroautos und das Weißenhofmuseum versorgt. Nach Abschluss des Forschungsprojekts in drei Jahren wird das Gebäude vollständig zurückgebaut, anderswo wieder aufgebaut oder zu 100 % rezykliert. Das Grundstück wird der Stadt Stuttgart anschließend wieder im ursprünglichen Zustand zurückgegeben.
In einer ersten Nutzungsphase können sich interessierte Besucher in B10 über das Energiekonzept und die angewandte Bautechnik informieren. In der zweiten Nutzungsphase soll das Gebäude kostenfrei von zwei Studierenden bewohnt werden. Während der gesamten Projektlaufzeit werden Energieerzeugung und Energieverbrauch sowie eine Vielzahl weiterer für die Gebäudeforschung hochrelevanter Daten kontinuierlich gemessen und an der Universität Stuttgart wissenschaftlich ausgewertet.

Aktivhaus
Der von Werner Sobek geprägte Begriff Aktivhaus steht für Gebäude, die allein oder im Verbund mit anderen (in einem sogenannten Aktivhausverbund) mehr Energie erzeugen als sie selbst benötigen. Es steht für Gebäude, die aktiv auf Veränderungen im Außenraum bzw. im Inneren reagieren können, wenn diese die energetische Performance des Gebäudes oder den Komfort der Nutzer betreffen. Aktivhäuser können mit anderen Gebäuden, Energieerzeugern, Energiespeichern und Energieverbrauchern ein selbstorganisierendes Netzwerk mit dem Ziel der weitestmöglichen energetischen Autarkie bilden. Der Begriff Aktivhaus ist europaweit markenrechtlich geschützt.

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