08/08/2016

Bildungscampus Aspern
Hannah-Arendt-Platz 8
1220 Wien

Kindergarten und VS
mit Förderklassen

Architektur
Zinterl Architekten ZT-GmbH, Thomas Zinterl mit ZT Arquitectos Lda, Lissabon

Fertigstellung 2015

Bauträger: BIG – Bundesimmobiliengesellschaft mbH

Auftraggeber: Stadt Wien

Fachplanung (Bauphysik)
Dr. Pfeiler GmbH

08/08/2016

Gartenansicht

Architektur: Zinterl Architekten©: Gisela Erlacher

Clusterklasse

©: Gisela Erlacher

Straßenansicht

©: Gisela Erlacher

Der in aspern Seestadt neu errichtete Bildungscampus für rund 800 Kinder erreichte mit 900 von möglichen 1.000 Punkten die Kategorie Gold im klimaaktiv Gebäudestandard und bekommt damit die höchste Auszeichnung des Umweltministeriums für nachhaltige Gebäude. Der Bau überzeugt mit zahlreichen Terrassen, einer großzügigen Gartenanlage, kompakter Anordnung der Räumlichkeiten sowie einer übersichtlichen und offenen Struktur der Grundrisse.

„In Österreich wird mehr als ein Drittel der Energie in Gebäuden verbraucht. Energieeffiziente Gebäude wie der Bildungscampus in aspern Seestadt tragen maßgeblich dazu bei, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Die klimaaktiv Gold Plakette ist sichtbare Auszeichnung für gute Planung, Qualität der Baustoffe, Einsatz erneuerbarer Energieträger und hohe Raumluftqualität. In einem solchen Gebäude finden Kinder ideale Bedingungen zum Lernen“, erklärte Bundesminister Andrä Rupprechter.

Autark dank alternativer Energiesysteme
Das Gelände des Bildungscampus spricht für sich: Mit 12.000 Quadratmetern auf einem 4,8 Hektar großem Grundstück bietet das terrassenartig angelegte Gebäude viel Platz für klassen- und gruppenübergreifendes Arbeiten sowohl drinnen als auch draußen. Durch die clusterartige Anordnung der Räume lassen sich die Zimmer vielseitig nutzen. Im gesamten Gebäude sorgt eine kontrollierte Raumlüftung für frische Luft, automatisch gesteuerte Außenjalousien schützen vor Überhitzung. Die Gartenanlagen werden mit Brauchwasser aus dem Brunnen bewässert.

Das Energiemanagement des Projekts entstand in Kooperation mit Aspern Smart City Research (ASCR), einer Forschungsgesellschaft vor allem von Wien Energie und Siemens. „Dank alternativer Energiesysteme für Heizung und Warmwasser ist das Gebäude beinahe energieautark. Eine Grundwasser- Wärmepumpe, eine Solarthermie-Anlage am Dach sowie Wärmerückgewinnung aus der Abluft dienen zur Heizung. Der Strom wird zum Teil aus der Photovoltaikanlage am Dach gewonnen. Rund 34 Millionen Euro hat die Bundesimmobiliengesellschaft in das Projekt Bildungscampus Aspern investiert.“, erklärt Wolfgang Gleissner, der Geschäftsführer des klimaaktiv Partners Bundesimmobiliengesellschaft.

Voneinander und gemeinsam lernen
Seit September 2015 dient das vierstöckige Gebäudeensemble als Kindergarten für elf Gruppen, Ganztagsvolksschule mit 17 Klassen und Bildungsstätte für acht Klassen, die für Kinder mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen ausgerichtet sind. Sowohl im Kindergarten- als auch im Schulbereich lernen behinderte und nichtbehinderte Kinder miteinander und voneinander. Denn Integration und Inklusion sind Schwerpunkte des Campus.

Architektur mit Mehrwert

Der Bildungscampus Aspern erreichte den klimaaktiv Gold Standard und stellt unter Beweis, dass zukunftsorientiertes, klimaschonendes Bauen einen großen Mehrwert schafft. Der klimaaktiv Gebäudestandard ist ein idealer Leitfaden, um energieeffizientes, ökologisches und behagliches Wohnen sowie Arbeiten zu garantieren – sei es im Falle eines Neubaus oder einer qualitativ hochwertigen Sanierung. Er ist zentraler Baustein des Programms klimaaktiv Bauen & Sanieren im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW).

Der klimaaktiv Gebäudestandard gilt österreichweit als Qualitätszeichen nachhaltiger Gebäude mit besonderem Fokus auf Klimaschutz und Energiesparen. klimaaktiv Gebäude sind zudem so geplant und gebaut, dass sie von Energiepreisentwicklungen weitgehend unabhängig bleiben. Gebäude nach dem klimaaktiv Gebäudestandard erfüllen bereits die ab 2021 geltenden Anforderungen der Direktive 2010/31/EU der Europäische Union, nach der Wohn- und Nichtwohngebäude als Nearly Zero Energy Buildings (NZEB) umgesetzt werden müssen.

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