23/11/2016

bridgingMZAMBA 

Buch und Film zur Entstehung einer 140 Meter langen Hängebrücke über den Fluss Mzamba an der Wildcoast Südafrikas, die zwischen 2014 und 2016 von buildCollective, dem Architektur-Studiengang der FH Kärnten und zwei seiner Diplomanden, Tragwerksplanern und einer Gruppe lokaler Akteure realisiert wurde.

Buch und Film
Präsentation
29.11.2016, 19:00 Uhr
Architektur Haus Kärnten

23/11/2016

Fußgängerbrücke über den Fluss MZAMBA in Südafrika

©: bridgingMZAMBA
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Ausstellung Piranesi Award 2016

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Band 6 der Architekturreihe der FH Kärnten bridgingMZAMBA zeichnet die folgenreiche Idee zur Entwicklung und Umsetzung einer Hängebrücke im Selbstbau über den Fluss Mzamba nach. Die Brücke entstand zwischen 2014 und 2016 durch Zusammenwirken lokaler, engagierter Personen mit der NPO buildCollective, dem Architekturstudiengang der FH Kärnten in Spittal und zwei seiner Diplomanden, sowie Tragwerksplanern und einer Vielzahl weiterer mithelfender Personen. Sie ist ein Exempel einer sinnstiftenden gemeinsamen Bemühung im Nord-Süddialog, die in mehreren Phasen durch großes Engagement in eine praktische Umsetzung mündete.
Seit Jahren verbindet der Studiengang Architektur an der FH Kärnten Selbstbau mit sozialem Engagement. Es entstanden mehrere Schulgebäude in Magagula Heights bei Johannesburg und an der Wild Coast, zuletzt dort im März 2016.
Das Projekt bridgingMZAMBA, eine 140 Meter lange Hängebrücke, wurde im Selbstbau mit der ansässigen Bevölkerung, buildCollective, zwei Architekturdiplomanden der FH Kärnten und einer Gruppe von Volontären realisiert. Diese Fußgängerbrücke ermöglicht heute den Bewohnern der südlichen Pondo-Region in Südafrika eine sichere Überquerung des oft hochwasserführenden Mzamba-Flusses.

Synthese österreichisch/schweizerischen Know-hows und lokaler Arbeitsmodalitäten

Dies sind die entscheidenden einander begegnenden Impulse für das Zustandekommen dieser Brücke über den Mzamba. Verantwortlich für die Planung dieses bedeutsamen Infrastrukturprojekts waren Florian Anzenberger und Thomas Harlander, Absolventen des Studiengangs Architektur am FH Kärnten Campus Spittal, sowie die Züricher Tragwerksplaner Lüchinger&Meyer. Zuvor hatten Elias Rubin und Marlene Wagner von BuildCollective mit einem lokalen Steering Commiteé, das als Bauherrschaft fungierte, die Initiative zum Brückenbau gesetzt und die notwendigsten Voraussetzungen für das Projekt der Füßgängerbrücke über den Mzamba geschaffen. Anzenberger und Harlander planten, entwickelten und bauten im Rahmen ihrer Diplomarbeit, betreut von Architektur-Studiengangsleiter Peter Nigst und von Marlene Wagner (buildCollective NPO), diese Brücke über den Mzamba Fluss.
Dieser Fluss trennt die wohlhabende Region KwaZulu Natal von der bedürftigen Eastern Cape Region. Auf der einen Seite der Eastern Cape Region mangelt es an Infrastruktur wie Elektrizität oder Straßen, auf der anderen Seite verfügt die Region KwaZulu Natal über Schulen, Märkte und eine medizinische Grundversorgung. „Den beiden damals Studierenden gelang es auf eindrucksvolle Weise, eine minimalistische Hängebrücke zu konzipieren und letztlich in vor Ort Kooperation mit Marlene Wagner und Elias Rubin von der Non-Profit-Organisation buildCollective und einem lokalen Team zu bauen. Diese Brücke verschafft den Bewohnern nun Zugang zu Ausbildungs- und Arbeitsstätten, sowie zu Gesundheitseinrichtungen und Nahversorgern“, so der langjährige Architektur-Studiengangsleiter Peter Nigst über die positiven gesellschaftlichen Auswirkungen.
„Durch die enge Zusammenarbeit aller Planenden mit einer 15-köpfigen Gemeindevertretung, bestehend aus traditionellen Stammesführern und politischer Verwaltung, sowie der Einbindung der lokalen Bevölkerung in den Bauprozess, konnte in den über drei Jahre verteilten Bauphasen eine gemeinsame und nachhaltige Realisierung gewährleistet werden“, erzählen Anzenberger und Harlander mit Stolz.

Mehr als ein Gehweg
Neben dem sparsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen finden die eigenständige Umsetzung, Erreichbarkeit und nachhaltiger Tourismus Beachtung. Die Hängebrücke fügt sich mit zwei aufgelösten 15 Meter hohen Stahlpylonen, über welche die Tragseile spannen, behutsam in die Natur unter dem Aspekt GEBAUTE LANDSCHAFT ein. Der abgehängte Gehweg bildet mit seiner schwungvollen Linie Aussicht und Erlebnis. Die gesamten Projektkosten von ca. 200.000 Euro wurden ausschließlich durch Förderungen, Sponsoren und freiwilliger Arbeitsleistung getragen.

Auszeichnungen für bridgingMZAMBA

  • IF Student Design Award, for students and recent graduates, 2016
  • Blue Award, prize for sustainable architecture, 2016
  • Schweizer Stahlbaupreis, Prix Acier, 2016
  • AFRISAM-SAIA Award, prize for sustainable AWARDS architecture, 2016
  • European Steelbridge Award, Special Price, 2016
  • Piranesi Award, Student's Honorable Mention, 2016

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