25/11/2008
25/11/2008

Univ.Prof. Lutz Sparowitz (TU Graz)
überreicht den ersten Preis für "Pitstop", an Gernot Siegl (re) und Michael Maderle (li).

Kategorie „Realisierbarkeit“, 1. Platz: „Pitstop“, von Gernot Siegl, Daniela Pliffer, Christian Sturmeir und Michael Malderle, TU-Graz.

„Pitstop“, von Gernot Siegl, Daniela Pliffer, Christian Sturmeir und Michael Malderle, TU-Graz.

„Pitstop“, von Gernot Siegl, Daniela Pliffer, Christian Sturmeir und Michael Malderle, TU-Graz. Grundriss / Ansicht

Kategorie „Realisierbarkeit“, 2. Platz: „Autochill“, von Christian Pichlkastner, Johann Schlattau, Marion Winkler und Markus Kirchler, TU Graz. Schaubild

„Autochill“, von Christian Pichlkastner, Johann Schlattau, Marion Winkler und Markus Kirchler, TU Graz. Schaubild

Kategorie „Visionäre Darstellung“, 1. Platz: Exit: Curve, von Lars Oberwinter, Elias Rubin und Anna Lindner, TU Wien. Schaubild

Exit: Curve, von Lars Oberwinter, Elias Rubin und Anna Lindner, TU Wien. Schaubild

Kategorie "Visionäre Darstellung", 2. Platz: “Assuasive Transfer” - Maximilian Mayrhofer, TU-Wien. Schaubild

Am 18.11. erfolgte im Haus der Zementindustrie in Wien die Verleihung der Concrete Student Trophy 2008. Der Architektur- und Konstruktionswettbewerb für Studierende mit dem diesjährigen Thema "Autobahnraststätte als Landmark des dritten Jahrtausends" war mit insgesamt 12.000 Euro dotiert. Konkret ging es um den Vorentwurf einer innovativen Tragstruktur, in der Beton eine entscheidende Funktion übernimmt, um einen hochrangigen Verkehrsweg zu überbrücken. Die Raststation sollte die verschiedenen Servicefunktionen, wie Tankstelle, Gastronomie und Parken aufnehmen und die Infrastruktur auf absolut notwendige Erschließungsflächen konzentrieren.

In der Kategorie „Realisierbarkeit“ erlangte das Projekt „Pitstop“ den ersten Platz. Es stammt vom StudentInnenteam der TU Graz mit Gernot Siegl, Daniela Pliffer, Christian Sturmeir und Michael Malderlede. Auf den zweiten Platz gelangte ebenfalls ein Projekt der TU Graz, nämlich „Autochill“ von Christian Pichlkastner, Johann Schlattau, Marion Winkler und Markus Kirchler. In der Kategorie „Visionäre Darstellung“ wurde das Projekt „Exit: Curve“ des TU Wien-Teams Lars Oberwinter, Elias Rubin und Anna Lindner mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Der zweite Preis ging an „Assuasive Transfer“ von Maximilian Mayrhofer, Student an der TU-Wien.

Kategorie „Realisierbarkeit“

1. Platz: „Pitstop“ - Gernot Siegl, Daniela Pliffer, Christian Sturmeir und Michael Malderle, TU-Graz
Der sich der Raststätte nähernde Autofahrer erkennt einen lang gezogenen flachen Baukörper mit großer Spannweite über Verkehrsflächen und Tankstelle, der ohne weitere Stützkonstruktion auskommt und dadurch leicht und elegant wirkt. Die beidseitig angeordneten Parkplätze liegen, dem Gelände angepasst, an den jeweiligen Richtungsfahrbahnen der Autobahn. Die PKW- und Busstellflächen befinden sich im Nahbereich der Zugangsmöglichkeiten zum Gebäude. Das Innere der Brücke beinhaltet alle notwendigen Funktionalitäten wie Restaurant, WC, Kinderspielzone und Anlieferung. „Insgesamt besticht das Projekt durch ein klares statisches Konzept mit gut überlegten Bauphasen, die zugleich Rücksicht auf die Anforderungen der Sicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs auf der Autobahn nimmt“, so die Jury-Vorsitzende Marlies Breuss. Alles in allem: „Ein durchdachtes Projekt, dessen technische und wirtschaftliche Umsetzung in die Wirklichkeit durchaus Chancen hat.“

2. Preis: „Autochill“ - Christian Pichlkastner, Johann Schlattau, Marion Winkler und Markus Kirchler, TU Graz
Das Projekt nimmt die Form und Dynamik der Landschaft – eine nach Süden offene Hanglage – auf. Gleichzeitig kündigt der Baukörper dem ankommenden Straßenbenutzer die Möglichkeiten einer Raststätte an. Die Gestaltung der Wandflächen vermittelt laut Jury noch einen etwas unruhigen Eindruck, der im Gegensatz zu der ruhigen horizontalen Terrassengliederung steht. Die Funktionalität ist gut durchdacht. Die Idee zum Projektnamen lieferte das Schallschutzkonzept – Vorraussetzung für die konzipierten Ruheräume. Die Energieversorgung wird durch ein nachhaltiges Energiekonzept, das erneuerbare Energieressourcen wie Erdwärmenutzung und Solarenergie einschließt, ergänzt. Die wirtschaftliche Umsetzung des Baus selbst sieht die Jury als gegeben. Die mögliche, bergseitige Erweiterung kann eine zukünftige Wirtschaftlichkeit des Betriebes erhöhen. Felix Friembichler: „Ein realistisches und realisierbares Projekt, das auf einem gut durchdachten sowie umsetzbaren Konzept aus Betonfertigteilen beruht, aber noch Optionen für innovative architektonische Komponenten offen hat.“

Kategorie „Visionäre Darstellung“

1. Preis: „Exit:Curve“ - Lars Oberwinter, Elias Rubin und Anna Lindner, TU Wien
Der Konstruktion liegt das Merkmal des strukturellen Aufbaus eines Vogelknochens zu Grunde. Die Leitidee einer vollkommenen Integrität mit dem Umraum ist laut Jury eindeutig gegeben. Der umgebene Grünraum wird als Teil des Daches über die Autobahn gespannt. Die Funktionalität des Gebäudes als Raststation ist auf zwei Ebenen verteilt. „Hervorzuheben ist“, so die Jury-Vorsitzende Breuss, „dass sich die Fußgängerströme und der fließende Verkehr an keiner Stelle kreuzen.“ Auch die Idee der Konstruktion sei bemerkenswert, die sehr aufwendige Herstellung lasse aber auf eine sehr lange Amortisationsdauer schließen. Die Jury fasst zusammen: Eine zukunftsweisende innovative Lösung, zumal der Aspekt des gegenwärtigen Standes der Technik in Hinblick auf die Realisierung nicht außer Acht gelassen werden darf.

2. Preis: “Assuasive Transfer” - Maximilian Mayrhofer, TU-Wien
Das Projekt zeichnet sich laut Jury durch seine visionäre Architektur aus und schlägt eine Brücke zwischen der hektischen Dynamik des Autobahnverkehrs und der Ruhe, die von der Natur ausgeht. Die erforderliche Infrastruktur – Parkplatz, Tankstelle, Restaurant, Shop – wird für beide Richtungsfahrbahnen gemeinsam genutzt. Für die Jury ist das Bauwerk im derzeitigen Entwicklungsstadium aus baupraktischer und wirtschaftlicher Sicht noch nicht umsetzbar. Trotzdem wurde das Projekt prämiert – „weil es eine interessante Richtung aufzeigt, in die sich die Architektur entwickeln könnte“, so die Begründung der Jury.

Die JurorInnen waren:
Arch. DI MArch. Marlies Breuss, Holodeck architects (Vorsitzende)
Bmst. Ing. Eduard Dušek, Strabag AG
DI Felix Friembichler, Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ)
DI Dr. Wilhelm Andreas Reismann, iC consulenten ZT GesmbH, Präsident des Verbandes der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI)
O.Univ.-Prof. DI Dr. Lutz Sparowitz, TU-Graz, Institut für Betonbau
Senatsrat DI Eduard Winter, MA 29 – Brückenbau und Grundbau
DI Dr. Bernd Wolschner, SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, Präsident des Verbandes Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB

Der Preis wird seit 2006 für herausragende Projekte und Seminararbeiten vergeben, bei deren Gestaltung und Konstruktion dem Werkstoff Beton eine wesentliche Rolle zukommt. Bewertet wurden die eingereichten Arbeiten hinsichtlich Idee, technischer Innovation, Gestaltungsqualität, Konstruktion, Funktionalität, Durchführbarkeit, Anwendung des Werkstoffs Beton, Umweltaspekten und Kosten-Nutzen-Relation.

Der Wettbewerb Concrete Student Trophy 2008 wurde in diesem Jahr, unter der fachlichen Begleitung der TU Wien und der TU Graz, durch die Alpine Mayreder Bau GmbH, die Porr GesmbH und die Strabag AG, die Stadt Wien, MA 29 – Brückenbau und Grundbau, den Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI), den Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) und die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ), getragen.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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