05/12/2005
05/12/2005

v. li.: Hannes Freißmuth, Mark Blaschitz (SPLITTERWERK) und Stadtmuseumsdirektor Otto Hochreiter

Die Leitung des Stadtmuseums Graz schrieb anlässlich der Neupräsentation des Stadtmodells einen geladenen Wettbewerb zur Neugestaltung von Eingangsbereich und Foyer des in der Sackstraße 18 gelegenen Museums aus.

Am 01.12.2005 wählte die Jury das Projekt der Grazer Architektengruppe SPLITTERWERK mit dem Titel "Der Venezianische Schuh im Grazer Stadtmuseum" zum Sieger.
Den 2. Platz erlangte das Büro Leb Idris Architektur, den 3. Platz S-M-XL ARCHITEKTEN. Weitere Teilnehmer waren ORTLOS ARCHITECTS - I.A. Redi OEG, PURPUR.ARCHITEKTUR und der Architekt Herbert Schrattenecker. Außerdem waren das Atelier Thomas Pucher und der Architekt Manfred Wolff-Plottegg zum Wettbewerb geladen, reichten jedoch keine Beiträge ein.
Die Jury bestand aus Otto Hochreiter, Direktor des Stadtmuseums, Dr. Werner Fenz, DI Günter Koberg, Architekt DI Martin Krammer , Dr. Hans Schullin und DI Heinz Reiter in Vertretung des Stadtbaudirektore DI Mag. Bertram Werle.

Ziel des Wettbewerbs war die Erlangung eines Entwurfs für die architektonische Neustrukturierung des Foyers im Hinblick auf die Verlegung des Stadtmodells - es stammt aus dem Jahr 1964 und zeigt Graz um 1780, kurz vor der Öffnung der Stadtmauern - in das Foyer des Stadtmuseums, als Ausgangspunkt für Stadtführungen, die Neugestaltung des Sockels / der Trägerstruktur für das Stadtmodell, die Gestaltung einer visuellen Verbindung zur Sackstraße als Öffnung und Einladung zum öffentlichen Stadtraum und die Verwendung aktueller Visualisierungsformen und neuer Medien zur Aktualisierung und Erklärung.

Die sechsköpfige Jury entschied sich unter dem Vorsitz von Martin Krammer (ZV Zentralvereinigung der Architekten Österreichs – Landesverband Steiermark) einstimmig für das Projekt der Grazer Architektengruppe SPLITTERWERK mit dem Titel "Der Venezianische Schuh im Grazer Stadtmuseum". Der Entwurf sieht vor, das Stadtmodell, welches derzeit noch im ersten Obergeschoß des Stadtmuseums aufgestellt ist, in unmittelbarer Nähe des von Fischer von Erlach stammenden Portals in einer schuhförmige Acrylglasumhüllung zu platzieren.

„Der Projektvorschlag besteht im Wesentlichen aus einem skulpturalen Element, welches vom bestehenden Eingang in das Foyer ragt. In diesem, einem Schuh
nachempfundenen Körper, ist das Stadtmodell untergebracht, welches durch die mit Ornamenten bedruckte Acrylglashülle erst beim Näherkommen deutlich erkennbar wird. Diese sehr zeichenhafte Eingangsskulptur fand bei den Juroren große Zustimmung. Auch die klare funktionelle Gliederung des Foyers in Bookshop und Portiersloge auf der einen, Café auf der anderen Seite, wurde positiv bewertet. Weiters wird sowohl von der Skulptur selbst, als auch von den Rückprojektionen auf die Schaufenster eine gute Außenwirkung erhofft“, so das Statement der Jury zum Siegerprojekt.

Bei der Präsentation am 05.12. im Stadtmuseum betonte Museumsdirektor Otto Hochreiter, dass mit dem Entwurf die räumliche Öffnung des Stadtmuseums zum Stadtraum hin ideal umgesetzt worden sei und der gläserne Schuh das Potential habe, die zeitgenössische Grazer Ikonografie nach Peter Koglers Hauptbahnhofgestaltung, dem Kunsthaus und der Murinsel in einem kleinen Maßstab, aber ebenso, zeitgenössisch zu ergänzen.

Nach der Neugestaltung der Orangerie wird die Foyergestaltung des Stadtmuseums das zweite von SPLITTERWERK in Graz realisierte Projekt sein. Es soll rund 90.000 Euro kosten und bis Mai 2006 umgesetzt werden. Eröffnung der Ausstellung der Siegerprojekte und aller teilnehmenden Projekte am 09.12.05 um 19.00 Uhr im Foyer des Stadtmuseums Graz, Sackstrasse 18, 8010 Graz

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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