26/06/2003
26/06/2003

STIMM Thomas, Terrainian Platform, 2003, Stiftungsbesitz, Beton, Epoxyharz, 500x500x50

WEINBERGER Lois, Mauer, 1992, Neue Galerie am LM Joanneum, Steine, nummeriert, 330x90x50

SCHUSTER Michael, Betonboot, 2003, Stiftungsbesitz, Beton, 1180x360x380, 2 t

KUPELWIESER Hans, Badezimmer, 1995/2000, Stiftungsbesitz, Niro, 500x1375

Skulpturenpark auf dem von Landschaftsarchitekt Dieter Kienast gestaltenten Gelände der Internationalen Gartenschau 2000 zwischen Schwarzl Freizeitcenter und Businesspark -
Klanginstallation des nahegelegenen Flughafens inbegriffen

Der aufmerksame Autofahrer assoziiert mit den auf der Fahrbahn ab Graz in großen Abständen auftauchenden grünen Buchstaben nach S und K bereits richtg:
Ein etwas anderer Wegweiser zum Skulpturenpark.
Auf dem für die Internationale Gartenschau 2000 vom Schweizer Landschaftsarchitekten Dieter Kienast (leider konnte er das vollendetes Werk nicht mehr erleben, er starb 1999) anspruchsvoll gestalteten Gelände präsentiert sich ab kommendem Samstag Österreichs erster Skulpturenpark in Fortführung des 1981 installierten Art Parks beim ORF Zentrum, damals angelegt als Sammlung jüngerer österreichischer Künstler.
Ein Teil der dortigen Skulpturen ist in den Süden von Graz gesiedelt, erweitert um Auftragsarbeiten, Ankäufe und Leihgaben österreichischer und ausländischer Künstler.
Insgesamt wurden auf dem sieben Hektar großen Areal 45 Arbeiten in die bestehende Landschaftsarchitektur sorgfältig integriert mit der Intention einer permanenten Erweiterung.
Arbeiten von Bildhauergrößen des 20. Jahrhunderts Fritz Wotruba, Gerhard Moswitzer, Franz Xaver Ölzant, Gerhard Moswitzer, Oswald Oberhuber finden sich neben Werken von Vertreterinnen der jungen Generation, deren künstlerische Handlungsfelder längst nicht mehr in einer Kategorie zu fassen sind wie Christa Sommerer, die seit den neunziger Jahren
mit interaktiven Computerinstallationen und Netzkunstprojekten Aufsehen erregt oder Sabina Hörtner, die mit ihren Arbeiten auf unterschiedlichste Weise immer präzis und
subtil auf gestellte Aufgaben reagiert. Beide haben bei Bruno Gironcoli studiert, der in Kürze auch im Skulpturenpark vertreten sein wird.
Rudi Molaceks "Rose" ist dieses Mal in schwarz gehalten, Erwin Wurms "Fat Car" erhielt aus klimatischen Gründen eine "Garage", Hans Kuppelwiesers "Badezimmer" ist eine Schablone aus Niro wie man sie, als in der Architektur noch mit der Hand gezeichnet wurde, zum Planen des Badezimmers verwendete: aber eben nicht im Maßstab 1:50, sondern 1:1. Hein Jeppe lässt beim Hinsetzen auf eine Bank im kleinen Teich Fontänen hochsteigen und das "Betonboot" von Michael Schuster reitet auf Graswellen oder ist es gestrandet?
In jedem Fall bietet die Skulpturenschau ein breites Spektrum der Auseinandersetzung in einem ungewöhnlichen Ambiente; das außergewöhnliche Leitsystem von Michael Zinganell ergänzt die Kunstsammlung in der Kunstlandschaft um eine weitere künstlerische Ebene.

Organisiert ist der Skulpturenpark als Privatstiftung (Vorstand Nikolaus Breisach, Architekt Hermann Eisenköck, Galerist Ralph Schilcher) mit einem internationalen Beirat
(Peter Weibel, ZKM Karlsruhe, Dirk Snauwaert, Institut d´Art contemporain in Lyon und Jiri Sevcik, Akademie Vytvarnych in Prag). Stifter sind das Land Steiermark, die Schwarzl Freizeitzentrum Betriebs-GmbH & CO KG (eine 100% Tochter der Porr AG), die Gesellschaft der Freunde der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz und der Verein der Freunde der Österreichischen Skulpturenpark Privatstiftung.

Am Eröffnungswochenende ist der Park zwischen 15:00 und 20:30 Uhr und am Sonntag von 9:00 bis 20:30 uhr bei freiem Eintritt zugänglich.

Öffnungszeiten: Juni, Juli, August: 9:00 - 20:30, April, Mai, September, Oktober: 9:00 - 19:00
Eintrittspreise: Erwachsene: 6 Euro (Jahreskarte 50 Euro), Schüler, Studenten, Senioren: 3 Euro (Jahreskarte 30 Euro), Gruppen ab 15 Personen: 1,50 Euro pro Person
Kinder bis 6 Jahre und Mitglieder des Vereins der Freunde des Skulpturenparks freier Eintritt

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