08/02/2016

Bericht zur Konferenz URBANE INKLUSION... geht uns alle an.

Die noch bis zum 14. Februar 2016 laufende Ausstellung URBANE INKLUSION im HDA Graz wurde von Anke Strittmatter und Thomas Lettner kuratiert. Die Ausstellung entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen den Studiengängen Architektur und Ausstellungsdesign der FH Joanneum Graz.

08/02/2016

Ausstellung URBANE INKLUSION

©: FH Joanneum

Ausstellung URBANE INKLUSION

©: FH Joanneum

Johannes Hagendorfer, Angie Schmied, Anke Strittmatter, Lisa Enzenhofer, Markus Bogensberger, Daniel Schnier und Marlies Fellinger (v. links) widmeten sich dem Thema Leerstandnutzung.

©: FH Joanneum

Flüchtlingsunterbringung und Leerstand waren am 26. Jänner 2016 das Thema der Konferenz URBANE INKLUSION… geht uns alle an im Haus der Architektur in Graz: Mehrere Architektinnen und Architekten aus verschiedenen Bereichen diskutierten über mögliche Lösungen. Den Ideen von Studierenden der FH JOANNEUM zu diesem Thema widmet sich nun eine Ausstellung, die im Anschluss an die Konferenz eröffnet wurde.

„Wir bringen heute ein brisantes Thema auf den Tisch – aus architektonischer wie gesellschaftlicher Sicht: Wie wirkt sich das Thema Migration auf die Architektur aus? Und wie kann die Verdichtung im städtischen Raum positiv genutzt werden?“ Mit diesen Worten eröffnete Wolfgang Schmied, Leiter des Studiengangs Architektur, die Konferenz.

Anke Strittmatter und Thomas Lettner, Lehrende an der FH JOANNEUM, sowie ein Team aus weiteren Lehrenden arbeiteten fächerübergreifend mit Master-Studierenden des Studiengangs Architektur an Lösungen für kurz-, mittel- und langfristige Unterbringungen von Flüchtlingen in Graz. Anke Strittmatter gab einen Projekt-Überblick: „Wir haben versucht, den sozialen Ansatz der Inklusion mit dem städtebaulichen zu verbinden. Die Studierenden erarbeiteten in mehreren Schritten und nach tiefgehender Recherche kreative und außergewöhnliche Ideen aus.“ Mit der Hilfe von Ausstellungsdesign-Studierenden der FH JOANNEUM wurde aus den Ideen eine Ausstellung, die man noch bis 14. Februar 2016 im Haus der Architektur sehen kann.

Flüchtlingsunterbringung
Wie die aktuelle Flüchtlingsunterbringung in der Steiermark, insbesondere in Graz, aussieht, beschrieb Johannes Hagendorfer, Architekt der Caritas Steiermark. Insgesamt befinden sich derzeit 9.047 Personen in der Grundversorgung in der Steiermark. In Graz sind davon 2.121 Personen untergebracht – mit einer unausgewogenen Verteilung: 9 von 52 Quartieren befinden sich auf der linken, der Rest – 43 Unterkünfte – auf der rechten Mur-Seite, mit einer starken Konzentration in den Bezirken Lend und Gries.

Leerstand als Wohnraum
Leerstand und Brachen gibt es in jeder Stadt. So auch in Graz. Aber inwieweit eignen sich Leerstände für die Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen? Wie kann man Flächen und Gebäude zwischennutzen, bevor neue Projekte verwirklicht werden? Wie sieht sinnvolle Mehrfachnutzung aus? Mögliche Antworten darauf gaben Lisa Enzenhofer, Architektin des Lendlabor Graz, Daniel Schnier, Architekt der Zwischenzeitzentrale (ZZZ) Bremen, Marlies Fellinger, Raumplanerin der Stadtentwicklung Wien und Angie Schmied, Kultur- und Sozialanthropologin von NEST, der Agentur für Leerstandsmanagement in Wien.
In einer abschließenden Diskussion kam man zu klaren Ergebnissen: Leerstand müsse man nutzen. Graz bräuchte eine Leerstands-Agentur, um Projekte zu koordinieren. Und Flüchtlingsunterbringungen am Stadtrand brächten die Thematik auch an den Stadtrand: Ohne Begegnungszonen und Schnittstellen gestalte sich Inklusion – sozial wie städtebaulich – schwierig.

Ausstellung von Studierenden
Rektor Karl Peter Pfeiffer ist von der Ausstellung URBANE INKLUSION beeindruckt: „Wir als Hochschule müssen nachdenken, welche Beiträge wir mit unserem Know-how leisten können. Dieses Projekt zur urbanen Inklusion ist ein solcher wichtiger Beitrag. Ich bedanke mich für diese Initiative bei Anke Strittmatter, Thomas Lettner und Wolfgang Schmied sowie den Studierenden. Ihr Engagement zeigt einmal mehr, dass hier ein großes Bewusstsein vorhanden ist und die FH JOANNEUM für aktuelle Probleme Lösungen sucht.“

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