13/02/2014

Information & Kontakt
für Gedenkspaziergänge
verein-fuer-gedenkkultur-graz@gmx.at
Kathrin Ruth Lauppert-Scholz
+43 (0) 699 169 69 441

13/02/2014

Catrin Bolt, Lauftext-Mahnmal zwischen Radetzkystraße 8 und Griesplatz, Graz

©: Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark - KIÖR

Catrin Bolt, Lauftext-Mahnmal zwischen Radetzkystraße 8 und Griesplatz, Graz

©: Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark - KIÖR

Die Gedenkspaziergänge des Vereins für Gedenkkultur in Graz besuchen neuerdings auch den Lauftext von Catrin Bolt, mit dem sie an David Herzog, den letzten Rabbiner in der Steiermark erinnert. Auszüge aus seiner Autobiographie druckte Catrin Bolt auf den Asphalt entlang des Weges, auf dem David Herzog am 9. /10.11.1938 durch Nationalsozialisten gedemütigt und verschleppt wurde.
In den Novemberpogromen 1938 ergriff eine selbsternannte Volksgemeinschaft an der Seite von Offiziellen das staatliche Gewaltmonopol und handelte brutal gegen jüdische Mitbürger. In Graz wurde nicht nur die Synagoge in Brand gesteckt: Den Oberrabbiner David Herzog zerrte man wie viele andere Juden an jenem Tag aus seiner Wohnung, misshandelte ihn auf offener Straße und drohte ihm lautstark mit dem Tode. Sein Zeitzeugenbericht wurde von Catrin Bolt entlang jener Strecke über rund 800 Meter von der Radetzkystraße 8 bis zum Griesplatz, die er zu Fuß durch die Stadt getrieben wurde, als Lauftext am Gehsteig aufgebracht. Ihre künstlerische Arbeit schreibt sich wie ein zeitgenössisches Mahnmal in den Stadtraum mit seinen täglich benutzten Wegen ein und macht die Geschichte des heute unsichtbaren Geschehens in der gewohnten Umgebung neu erfahrbar. 
Das 800 Meter Lauftext-Mahnmal zwischen Radetzkystraße 8 und Griesplatz ist eine Kooperation des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark und dem Verein für Gedenkkultur in Graz wurde am 8. November 2013 eröffnet.

Informationen Kontakt für die Gedenkspaziergänge:
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Kathrin Ruth Lauppert-Scholz, +43 (0) 699 169 69 441

Verein für Gedenkkultur in Graz
Der Verein hat im Juli 2013 das Projekt Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig erstmals auch in Graz umgesetzt - ein Projekt, mit dem an das Schicksal jener Menschen erinnert wird, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben, in den Suizid getrieben worden sind oder von „Arisierungs“-Enteignungen betroffen waren; dabei wird sowohl jüdischer Opfer gedacht als auch jener Menschen, die Opfer politischer, religiöser, ethnischer Verfolgung waren oder ermordet wurden, weil ihr Leben als unwert galt (sogenanntes Euthanasieprogramm).

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