26/03/2012
26/03/2012

Graz, Schwarzplan; Foto KW

Am Samstag, 10. März 2012, 11 Uhr fand im Rahmen der Immobilienmesse 2012 im Messecenter Graz, Halle A eine Podiumsdiskussion zum Thema "Der Lebensraum Graz im Jahr 2020" statt. Teilnehmer waren Dipl. Arch. Heinz Schöttli vom Stadtplanungsamt Graz, Ing. Gerald Gollenz von der Fachgruppe der Immobilien- u. Vermögenstreuhänder sowie LIM DI Alexander Pongratz von der Landesinnung Bau.

Die Diskussion brachte Themen, die Grazer BürgerInnen zurzeit bewegen zur Sprache: Verdichtung der Stadt und Wohnbaukosten.

Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Dipl. Arch. Heinz Schöttli bezeichnete die Anhebung der Dichte auf einen Wert von 2 bis 3,5 als wichtigste Hausaufgabe der Stadt Graz. Das würde Acoton-Geschäftsführer Ing. Gerald Gollenz begrüßen, dem das schon jahrelang vorschwebt und der hinzufügt, dass hohe Dichte kostensenkend wirke und der Öffentlichkeit Infrastrukturausgaben erspare. Was den Grazer Grüngürtel angehe, sei man in Bezug auf hörere Dichte dort viel zu restriktiv und beharre auf 0,3 Dichte, während Nachbargemeinden 0,4 zulassen. Natürlich - so Schöttli - müsse man über eine sozial verträgliche Art der Nachverdichtung nachdenken, aber es könne nicht sein, dass große Flächen in zentraler Lage untergenutzt seien.

Für DI Alexander Pongratz von der Landesinnung Bau seien die neuen Bauvorschriften für die Steiermark mit ihren Ansprüchen an Wärmeschutz, Brandschutz und Barrierefreiheit für die Steigerung der Baukosten verantwortlich. Andererseits würden gerade diese Maßnahmen die Betriebskosten um etwa 10% senken. Im Übrigen sei in Graz ein Potenzial bei der Renovierung und Revitalisierung von Gründerzeithäusern zu heben, relativ unkompliziert umzusetzen und zudem kostengünstiger als Neubau.

Vieles blieb nach wie vor im Dunkeln: Wie wird mit dem Ansinnen nach Verdichtung der Einfamilienhausgebiete umgegangen? Braucht die Stadt wirklich eine „Skyline“, bezogen auf die Aussagen von Bürgermeister Nagl zu Reininghaus?

Anmerkungen zur Person:
Peter Laukhardt ist Autor einiger Werke zur Grazer Geschichte, war Mitglied der Altstadtkommission, ist jetzt Aktivist von SOKO Altstadt und beobachtet die Stadtentwicklung kritisch.

Verfasser/in:
Peter Laukhardt, Kommentar
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