10/02/2014

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das Erbe der Baukultur seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückzublicken. Die hier gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen:

Redaktion VAF
Karin Wallmüller
k.wallmueller@aon.at

10/02/2014

Kindergarten St. Salvator in Graz-Geidorf von reitmayr architekten Graz, 2012

Architektur: reitmayr architekten©: paul ott photografiert

Kindergarten St. Salvator in Graz-Geidorf
Neubau und Teilsanierung des Bestandsgebäudes

Architektur: reitmayr architekten Graz, 2012

Der bestehende Pfarrkindergarten war in die Jahre gekommen und es sollte auch das Grundstück verkauft werden. Deshalb wurde im Rahmen einer Studie ein Standort auf dem Kirchenareal gesucht. Bezweckt war auch ein sozialer Mehrwert durch das Beleben des Kirchenbereichs. Als geeigneter Bauplatz konnte ein schmaler Streifen zwischen Kirche und Pfarrgebäude ausgemacht werden. Auf Grund der beengten Situation, der speziellen Lage an einer Geländestufe und fehlender Freispielflächen, sah der erste Entwurf einen eingeschoßigen Neubau mit bespielbarer Dachfläche vor. Kindergarten, Pfarrgebäude und vorhandene Grünflächen waren als Teil eines offenen, multifunktionalen „Spielraums“ konzipiert.

Die Umsetzung des Projekts war allerdings von Anfang an mit Einsprüchen der Nachbarn - vor allem wegen der „unzumutbaren Lärmentwicklung“ durch die Kinder - konfrontiert. Erst ein reduzierter dritter Entwurf, in dem auf die Spielfläche auf dem Dach und auf die, dem Neubau vorgelagerte, überdachte Terrassenfläche vollkommen verzichtet wurde, konnte nach einem Verwaltungsgerichtshofentscheid umgesetzt werden.

Das Gebäude wurde in Brettschichtholz-Bauweise mit zusätzlichen Stützen und Trägern aus Stahl, einer feingliedrigen Holzlattenfassade und großflächigen Verglasungen errichtet. Gebäudeform und Lage des Spielhofs reagieren auf die Zwänge des Bauplatzes und fügen sich unprätentiös aber als deutliches Zeichen moderner Baukultur in das Ensemble der bestehenden Baukörper ein. Das Grundkonzept des frei bespielbaren Volumens konnte erhalten werden: Bewegungs- und Gruppenraum, Foyer, Essbereich und Hof können sowohl getrennt als auch gemeinsam als ineinander übergreifendes Raumkontinuum genutzt werden. Ein Teil des bestehenden Pfarrgebäudes aus den 1960er-Jahren wurde räumlich in das Kindergartenkonzept integriert und nach dem Stand der Technik saniert. (Text: reitmayr architekten)

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