27/01/2014

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das Erbe der Baukultur seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückzublicken. Die hier gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen:

Redaktion VAF
Karin Wallmüller
k.wallmueller@aon.at

27/01/2014

epps Ploder Simon ZT-GmbH: Ölmühle Fandler, Pöllau, 2012

©: Gerhard Wasserbauer

Ölmühle Fandler in Pöllau

Architektur: epps Ploder Simon ZT-GmbH, Graz, 2012
Nominierung für den Bauherrenpreis 2013

Die Aufgabe
Um- und Neubau eines traditionsreichen Unternehmens zur Herstellung von hochwertigen Ölen. Die Aufgabe enthielt vielfältigste Nutzungsanforderungen. Der Neubau umfasst Verkaufs- und Seminarräumlichkeiten mit einer Schauküche, ebenso wie Büroflächen und ein Fertigwarenlager. Der Umbau beinhaltet eine Schaupresse, sowie Personal- und Sanitärräumlichkeiten.

Das Konzept
Tradition steht im Dialog mit Innovation, beides sind Attribute, die das Unternehmen repräsentieren und in ihrer architektonischen Ausformulierung eine neue Gesamtheit bilden. Der Neubau steht im unprätentiösen Dialog zur Umgebung. Einfache, klare und leicht erfassbare Kubaturen kennzeichnen das Gebäude. Der Neubau rückt auf die Höhe des Bestandes und gewinnt an Präsenz und Repräsentation zur Straße. Die Öffnung des Verkaufs zur Straße soll einladen und gewinnen.
Ein grüner Hof mit großem Aufenthaltscharakter versteht sich als Zentrum. Um ihn schmiegen sich geordnet und strukturiert die Funktionseinheiten und bilden zusammen wieder ein großes Ganzes. So wie in der Unternehmenskultur auch, steht das Verbindende, Gemeinsame im Vordergrund, so versteht sich auch die ringförmige Anordnung um eine gemeinsame Mitte, den Hof. Blickbeziehungen in alle Richtungen und die Vernetzung der Funktionseinheiten stehen im Vordergrund.

Unter dem Motto „Es ist was es ist“, das auch dem Reinheitsgebot der Öle entspricht, konzentrieren sich die Baustoffe auf einige wenige, hochwertige und wertbeständige Materialien. Massives Eichenholz, Sichtbeton, und Glas zeichnen eine geradlinige Formensprache aus, die sich konsequent durch das ganze Raumgefüge zieht. Wie das Öl, spricht auch die Fassade die Sinne an und weist daher eine sehr haptische Struktur auf.

Nachhaltigigkeit, als eines der wichtigsten Anliegen der Auftraggeberin, spiegelt sich in der Materialwahl wieder, Beton wurde mit recyceltem und aufgeschäumten Glas (Schaumglas) gedämmt, geheizt wird das Gebäude mit der Abwärme der Wärmepfannen, die zur Ölproduktion benötigt werden.
(Text: Petra Simon)

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