26/08/2013

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das Erbe der Baukultur seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückzublicken. Die hier gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen / Kontakt:
Redaktion VAF
Karin Wallmüller
k.wallmueller@aon.at

26/08/2013

Residenz zum Silbernen Elefanten, Graz

Architektur: Architekten Domenig & Wallner©: Angelo Kaunat

Residenz zum Silbernen Elefanten, Graz
Domenig & Wallner ZT-GmbH, 2010

Mit dem Projekt „Residenz zum silbernen Elefanten“ wurde die einstige ÖGB Zentrale am Südtirolerplatz (ein Umbau des seinerzeitigen Hotels „Der Elefant“, wo auch der neue Name seinen Ursprung hat) revitalisiert und um eine jeweils zweigeschoßige Dachaufstockung und Tiefgarage erweitert. Im Innenhof des Komplexes, der an die Defreggergasse anknüpft, wurde zudem ein sechsstöckiges Gebäude errichtet. Hier und in der bestehenden Gebäudestruktur am Südtirolerplatz wurden hochwertige Eigentumswohnungen unterschiedlichen Formats mit Balkon zum Innenhof geschaffen. Das Erdgeschoß und ein eingeschoßiger, von der ASVK als schutzwürdig eingestufter Saal-Zubau im Innenhof sind als Geschäftszonen nutzbar. Die neue, zwei-geschoßige Dachstruktur beherbergt besonders luxuriöse Eigentumswohnungen mit großzügigen Dachterrassen.

Alt und neu sprechen sowohl tektonisch als auch konstruktiv eine dezidiert andere Sprache. Die verschiedenen Texturen und Materialien mögen sogar eher den Eindruck von zwei verschiedenen, aufeinander gestellten Gebäuden erwecken. 
So wirkt die bestehende, dreistöckige Struktur, deren Fassadenbild beibehalten wurde, als Sockel der lebhaft geschwungenen Aufstockung, deren metallene Schale gemeinsam mit den großzügigen Verglasungen in Dialog mit dem benachbarten Kunsthaus tritt. Ungleichmäßig verteilte Aussparungen unterstreichen die skulpturale Form und dynamisieren deren stromlinienartige Ausrichtung.

Der rückseitige Neubau grenzt den nun privater wirkenden Innenhof von der Defreggergasse ab. Seine straßenseitige Fassade ist eher schlicht und urban gehalten und steht damit in harmonischer Beziehung zu den anderen Gebäuden der Umgebung, während an der Fassade zum Innenhof eine Folge ums Eck laufender Balkone den sich nach oben hin verjüngenden Baukörper horizontal strukturiert.

(Text: Humberto Neves, verfasst im Rahmen des Seminars "Architekturkritik" an der TU Graz, Leitung Ulrich Tragatschnig)

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