25/07/2016

Neubau Krankenhaus Oberwart
ARGE Ederer + Haghirian, Generalplan GmbH gewinnen Verhandlungsverfahren nach EU-weit durchgeführtem Wettbewerb

Auftraggeber
KRAGES - Burgenländische Krankenanstalten GmbH, Josef Hyrtl‐Platz 4, 7000 Eisenstadt

Nettobaukosten
128,1 Mio.€

Mitarbeiter Wettbewerb
Agnes Kassl, Neira Mehmedagic´, Siegfried Streitfelder, Karl Pansy. Modellbau: Patrick Klammer

Info Verfahren
Das Vergabeverfahren sollte ursprünglich nicht offen in einem Bewerbungsverfahren mit wenigen Bietern durchgeführt werden. Die Kammer erreichte, dass auf eine offene Wettbewerbsphase eine anonyme Verhandlungsstufe mit den 7 Bestgereihten folgte.

25/07/2016

Neubau Krankenhaus Oberwart, Magistrale

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

Eingangssituation

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

Lageplan

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

Erdgeschoß

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

1. Obergeschoß

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

2. Obergeschoß

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

Axonometrie Magistrale

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

Ansicht / Längsschnitt

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

Modell vom Süden

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

Modell vom Norden

©: EDERER + HAGHIRIAN Architekten

Ergebnis des anonymen Verhandlungsverfahrens vom 03. und 04. März 2016 nach EU-weit durchgeführtem Wettbewerb.

Die KRAGES, Burgenländische Krankenanstalten GmbH, hatte einen offenen einstufige Realisierungswettbewerb mit anschließendem anonymen Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Planerleistungen für den Neubau des Krankenhauses Oberwart ausgeschrieben. Das Verfahren wurde in Kooperation mit der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland zwischen März 2015 und März 2016 durchgeführt (s. Auslobung Neubau A.Ö. Krankenhaus Oberwart unten).
Am Wettbewerb haben 28 Büros teilgenommen, von denen 7 für das Verhandlungsverfahren ausgewählt wurden.
Die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Rainer POST ist in ihrer abschließeneden Sitzung zum Ergebnis gekommen, dass das Projekt der ARGE Ederer + Haghirian, Generalplan GmbH mit insgesamt 88 Punkten das bestbewertete Projekt ist.
Bis dato wurde selbst den Gewinnern nicht bekanntgegeben, welche weiteren Büros am Wettbewerb und dem Verhandlungsverfahren teilgenommen haben. Daher kann an dieser Stelle kein – wie sonst übliches – Wettbewerbsergebnis sondern nur ein Bericht zum Siegerprojekt des Verhandlungsverfahrens veröffentlicht werden.

PROJEKTBESCHREIBUNG
Text: ARGE Ederer + Haghirian, Generalplan GmbH

Grundmuster der Bebauung sind einfache, gleichmäßig verschwenkte Baukörper, die untereinander und mit dem Freiraum verwoben sind. Trotz einfachster orthogonaler Grundstruktur entstehen dadurch fließende Außen- und Innenräume, die klar gegliedert sind, sich immer am menschlichen Maßstab orientieren und damit Geborgenheit vermitteln. Lange Gang- und Zimmerfluchten werden vermieden, gleichzeitig wurde auf Übersichtlichkeit Wert gelegt. Die Höfe sind zwischen 6 und über 20 Meter breit, beim höchsten Bauteil wird zusätzlich durch eine Rückstaffelung der Hof im obersten Geschoß vergrößert und damit die Belichtung der Erdgeschoßflächen verbessert. Geringe Raumtiefe zu den Innenhöfen hin, die Anordnung von Räumen, die kein oder bedingt Tageslicht benötigen, an den Schmalseiten und die geringe Baukörpertiefe stellen optimale natürliche Belichtung sicher.
Die Magistrale ist das spirituelle Herz eines Krankenhauses. Die Adaptierung in Bezug  auf  die gegenwärtigen Anforderungen sind das Rückgrat und das zentrales Element des Entwurfs. Parallel zur Dornburggasse angelegt verbindet und erschließt sie alle Funktionseinheiten. Das additive System lässt in der Planung und späterer Adaption Erweiterungen und Ergänzungen zu.
Das Gebäude wird von Nordwesten über die Dornburggasse erschlossen. Im Vorfeld wird auf dem Areal der Bestandsgebäude ein großzügiger Park entstehen, in dem auch die notwendigen Parkierungsflächen eingebettet sind. Für die Rettungsfahrzeuge wird eine neue Straße – parallel zur Dornburggasse auf Höhe der bestehenden Rettungsstation – geschaffen. Diese ermöglicht die Entkoppelung der Notfall- und Liegendtransporte von den übrigen Verkehrsströmen. Das Versorgungszentrum wird direkt von den bestehenden, angrenzenden Verkehrsflächen erschlossen. Die Brüstungsbänder der Fassade  nehmen in ihrer Höhe von Geschoß zu Geschoß zu. Der so variierte Glasanteil reagiert auf den gegen oben zunehmenden Lichteinfall. Der Neubau wird hier auf seine rein tektonische Struktur reduziert und wächst gleichsam aus dem flach geneigten Hang. Ein Flügel wird auf ein Vordach reduziert und lässt eine großzügige Eingangssituation entstehen.

ERDGESCHOSS
Für gehfähige PatientInnen wird der fächerförmig um die Magistrale angelegte Ambulanzbereich über Eingangshalle und Wartehalle – beide Teile der Magistrale – erschlossen. Intern sind alle Ambulanzen zu einem funktionellen Gefüge zusammengefasst, wobei auf die weitgehende Trennung der Verkehrsströme geachtet wurde. Notfall- und Liegendkranken – Vorfahrten binden direkt an den Ambulanzbereich an, zusätzlich steht noch eine Taxivorfahrt direkt unter dem großzügigen Vordach des Haupteingangs zur Verfügung. An den Enden wurden ZNA Station und Dialyse angegliedert und so in die Ambulanzstruktur integriert.
Im Nahebereich zum Haupteingang sind Schulungs-, Service und Veranstaltungsbereiche untergebracht.
Der Logistikbauteil am östlichen Ende verfügt wie auch der übrige Komplex über eine „Logistikhalle“, an diese gliedern sich Apotheke, Verwaltung, Lagerhaltung, Wartung und Ladedock an.

1.OBERGESCHOSS
Der OP-Bereich besetzt die zentrale Position und bindet folgende Bereiche direkt an: Entbindung, Neonatologie, Intensivstation und Sterilgutversorgung. Diese sind jeweils auf kürzestem Weg erreichbar. Die Geburtenhilfestation in unmittelbarere Nähe zur Entbindung, die Kinderheilkundestation und Verwaltungsbereiche nehmen die übrigen Flächen ein.
Im Logistikbauteil ist die Sterilgutversorgung untergebracht, womit eine direkte Versorgung des OP-Bereiches möglich ist. Der Personalspeiseraum nimmt den östlichsten Bauteil ein, dem Personal bietet er durch die Randlage Ausblick in die Umgebung und unterstützt damit das „Abschalten“ in den Pausen. Die Tablett-Rückgabe kann direkt mit der darunter liegenden Spüle verbunden werden, die Versorgung erfolgt über die Logistiklifte.

2.OBERGESCHOSS
Es wird ein räumlicher und organisatorischer Verbund aus 4 Stationen geschaffen, die sich Funktionsräume, Empfang im Eingangsbereich und eine Terrasse  teilen. Durch die räumliche Nähe von jeweils 2 zentralen Stützpunkten sind Synergien – vor allem bei Nachtdiensten – zu erwarten. Alle Zimmer sind nach außen orientiert und bieten den PatientInnen, weil die umgebenden Bauteile niedriger sind, einen weiten Blick in die Umgebung. Vom zentralen Pflegestützpunkt  werden durch die Abwinkelung alle Zimmerzugänge und der Stationseingang überwacht. Die Wege zu den Nebenräumen und den Zimmern sind auf diese Weise sehr kurz.

3.OBERGESCHOSS
Dieses ist grundsätzlich wie das 3. Obergeschoß aufgebaut, nimmt aber Sonderstationen und einen Therapiebereich auf. Auf dem Dach ist der Hubschrauberlandeplatz untergebracht, der über den Notfalllift direkt an Erstversorgung und Zentral-OP angeschlossen ist.

UNTERGESCHOSS
Das Gelände fällt zum östlichen Grundstücksrand ab und ermöglicht dort voll belichtete Flächen, die Pathologie und Labore aufnehmen, die übrigen Flächen nehmen Umkleiden und Technikflächen auf. Im Logistikbauteil ist die Speisenversorgung mit eigener Anlieferung, der Hausdienst, Wäscheversorgung und Abfallsammlung untergebracht. Die Versorgung aller Funktionseinheiten erfolgt über die Logistikmagistrale im Untergeschoß.

Michaela wambacher_www

Mich interessiert, wer sonst noch am Verfahren teilgenommen hat und wie die anderen Entwürfe aussehen. Juryprotokoll? Was soll diese Geheimniskrämerei? Warum lassen sich die TN das gefallen? Hallo, outet euch! Hier ist eine Plattform dafür....

Mi. 27/07/2016 2:31 Permalink
Anonymous

Macht einen eher chaotischen Eindruck. Daran ändert auch die allgegenwärtige "Magistrale" nichts.
Mein erster Gedanke: Hoffentlich werde ich nie krank, und muss mich in diesem Chaos zurechtfinden.
PS: Bin kein Konkurrent

Mi. 27/07/2016 4:45 Permalink
Hannes W

Antwort auf von Anonymous

Was ist das maximale Chaos? Hier sehe ich konservative Gebäuderiegel mit regelmäßigen gleichförmigen Knicken. Wodurch erscheint es Ihnen chaotisch? Mich erschreckt wohl eher die unpersönliche Gleichförmigkeit die hier am Menschen vorbeizielt. Wieder!

Di. 02/08/2016 12:14 Permalink
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