30/12/2011
30/12/2011

Fassadendetail. Foto: Paul Ott

Schaubild Wettbewerbsentwurf (WB-Sieg: 2008). Planung: INNOCAD Architektur ZT GmbH, Graz

LKH Feldbach - Aufstockung Neurologie (2010). Planung: INNOCAD Architektur ZT GmbH, Graz

LKH Feldbach - Aufstockung Neurologie (2010). Planung: INNOCAD Architektur ZT GmbH, Graz

Zum Beispiel:
LKH Feldbach - Aufstockung Neurologie.
Planung: INNOCAD, Graz
Fertigstellung: 2010

PROJEKTBESCHREIBUNG:

Als erster Schritt der Adaptierung und Erweiterung des LKH Feldbach erfolgte die Aufstockung des Südtraktes. Im Endausbau eine interdisziplinäre Sonderklassestation werden die Räumlichkeiten in der ersten Stufe als Ambulanz für Neurologie mit diversen Untersuchungs- und Behandlungsräumen genutzt. Diese zweistufige Nutzungsanforderung erfordert in der Planung und Umsetzung ein Höchstmaß an Flexibilität, sowohl was die interne Organisation betrifft, als auch die äußere Hülle - sämtliche Umbauten müssen bei laufendem Krankenhausbetrieb und ohne Eingriff in die Fassade realisiert werden.

Darüber hinaus reagiert das Konzept auf die räumlichen und funktionellen Herausforderungen bei der medizinischen Betreuung und entwickelt sich um den zentralen Aspekt: Die Bedürfnisse der Menschen – Patienten, Ärzte und Pflegepersonal und Besucher. Dabei treffen Aktivität und die Anforderung nach Ruhe und Entspannung als vermeintliche Gegensätze aufeinander - kurze Wege, eine klare Zonierung und ein für die jeweilige Nutzung idealer Kommunikationsmittelpunkt sind die Antwort.

Erreicht wird dies durch eine zentrale Erschließungszone, die von einem langgestreckten „Möbel“ durchspannt zur Verweilzone wird. Dieses beinhaltet Sitznischen, Garderoben, Zeitschriftenablagen, etc. So entsteht die freundliche Ästhetik einer „Hotellobby“, geprägt von Weite in der Wahrnehmung von innen, einer warmen, hellen Atmosphäre und Leichtigkeit in der Anmutung von außen.

Diese Leichtigkeit wird durch den geflochtenen Sonnenschutz aus Streckmetall erzeugt, der den neuen Bauteil sprichwörtlich mit dem Bestand verwebt. Die den Terrassen vorgelagerten Pflanztröge führen ebenso die Form des bestehenden Südtraktes weiter. Dadurch wird die klare Geometrie „weicher“ und die großmaßstäbliche Fassadengliederung lässt ein ausgewogenes Miteinander der unterschiedlichen Volumen, Fassaden und Proportionen entstehen. Der vorgesetzte Sonnenschutz ermöglicht zudem ganzjährige freie Aussicht in die umgebende Landschaft. Pragmatisch und gleichberechtigt gibt es überall gleiche Aussicht und gleiche Belichtung - im Zimmer, im Untersuchungsraum, im Sozialraum oder im Arbeitsraum. Auf den Terrassen bringen die Pflanztröge die Natur vor die Behandlungsräume bzw. Patientenzimmer.

Die Aufstockung wurde mit erprobten Lösungen umgesetzt, die in Funktionalität und Wirtschaftlichkeit klar einschätzbar sind. Die statische Konstruktion ist ein Stahlskelettbau, die Decke wurde als KLH Massivholzdecke ausgeführt. Das Lichtkonzept hat die Erzeugung einer warmen, hellen Atmosphäre zum Ziel. Lineare Lichtelemente in Verbindung mit dem durchgehenden Glasoberlichtband der zentralen Erschließung erzeugen ein neutrales gleichmäßiges Raumlicht. Punktförmige Lichtquellen betonen die Verweilzonen im „Möbel“ und den zentralen loungeartigen Wartebereich und schaffen unterschiedliche Helligkeiten und Atmosphären.
(Text: Architekten)

PROJEKTEINREICHUNGEN UND KONTAKT:
Virtueller Architekturführer Steiermark
Mag.a Ute Angeringer-Mmadu
ute@angeringer.com

Verfasser/in:
Redaktion VAF, Virtueller Architekturführer Steiermark
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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