07/03/2012
07/03/2012

Blick vom Meer

Haupteingang. Renderings: isochrom

Themenpavillon Expo 2012, Gesamtanlage. Planung: soma architecture (Wien, Salzburg)

Bauphase

Musikpavillon der Salzburg Biennale als Veranstaltungsort in Krakautal bei der regionlae12. Planung: soma architectute (Wien, Salzburg)

Musikpavillon: Foto: F. Hafele

soma architecture (Wien, Salzburg) plante den Themenpavillon für die diesjährige EXPO in Yeosu in Südkorea. Am 12. Mai wird er eröffnet.

Der Themenpavillon ist eines der Hauptgebäude der EXPO 2012 (12.05.-12.08.2012). Seine Ausstellungen werden den BesucherInnen Überblick und Einführung zum Thema der Weltausstellung „The living Ocean and Coast“ bieten. Der Entwurf von soma ging 2009 als Gewinner aus einem offenen, internationalen Wettbewerb hervor. Ziel des architektonischen Konzeptes ist es, das Thema der Weltausstellung, The living Ocean and Coast, auf vielschichtige Weise zu verkörpern und für die Besucher erfahrbar zu machen. Das Vorhaben der EXPO, einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu vermitteln, sollte nicht durch zeichenhafte Gesten repräsentiert, sondern tatsächlich architektonisch umgesetzt werden – etwa durch das nachhaltige Klima-Konzept und das bionische Prinzip der Lamellenfassade.

Das zweifache Erleben des Meeres – einerseits als endlose Oberfläche und andererseits als Tiefe – war Inspiration beim Entwurf der Ausstellungskörper. Kontinuierliche Flächen verdrehen sich von vertikalen Zylindern zu horizontalen Ebenen und generieren dabei zwei unterschiedliche Ausstellungsbereiche.
Die multimediale Ausstellung in den vertikalen Räumen lässt die Besucher in das Thema der EXPO in das Thema eintauchen. Die Best Practice Area auf den horizontalen Ebenen funktioniert hingegen als flexibler Ausstellungsraum für Innovationen aus Forschung und Technik.
Kontinuierliche Übergänge zwischen Gegensätzen prägen auch die äußere Erscheinung des Pavillons. Zum Meer hin gewandt erzeugt die dichte Anordnung der Ausstellungskörper eine neue, mäandernde Küstenlinie. Vom Land aus betrachtet, entwickelt sich das Gebäude als begehbare künstliche Landschaft mit geschwungenen Wegen, Dachgärten und Aussichtsplattformen quasi aus dem Meer. Das Dach wiederum verwandelt sich in die Lamellen der kinetischen Fassade, die sich dem Eingang der EXPO zuwendet und auch nachts die Aufmerksamkeit auf das Gebäude zieht. Tagsüber kontrollieren die Lamellen den Lichteintrag im Inneren. Einzeln angesteuert, ermöglichen sie eine Choreographie von wellenartigen Mustern auf der gesamten Länge des Gebäudes. Die neuartige bionische Fassade wurde gemeinsam mit Knippers Helbig Ingenieuren entwickelt und von Pflanzenbewegungen abgeleitet.
(Text der Architekten)

ÜBRIGENS:
Der von soma für die Salzburg Biennale entwickelte temporäre Musikpavillon "White Nose" (2010 Siegerprojekt eines offenen 2-stufigen Wettbewerbs) wird von 22. Juni bis 22. Juli der regionale12 als Veranstaltungsort im Krakautal dienen.
Das sichtbare "stacheligen" Gerippe trägt eine modulare Klimahülle aus einer transluzenten Membrane, die eine Teilung in fünf Pavillon-Satelliten ermöglicht. Die außergewöhnliche Bauform des Pavillons soll Neugier wecken, zum Betreten des ungewöhnlichen Raumes animieren und zu einem Diskurs über Architektur und Kunst anregen.

ÜBER soma:
Martin Oberascher, Kristina Schinegger und Günther Weber (v.l.n.r.) gegründet. soma betreibt Architektur als fortlaufende experimentelle Untersuchung. Das Tätigkeitsfeld des Büros umfasst das Entwickeln von digitalen Entwurfsstrategien und investigativen Umsetzungsmethoden komplexer Geometrien bis zu theoretischer Forschung. Die Projekte von soma haben zahlreichen Preise in internationalen Wettbewerben gewonnen und wurden weltweit in Publikationen und Ausstellungen präsentiert, etwa im Österreich-Pavillon der Architekturbiennale 2010 in Venedig

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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