10/11/2014

Olympic Aquatics Centre TokyoDiplomarbeit von Stefan Greisinger an der FH Joanneum Graz, 2014

Thema der Arbeit
Ein Schwimmsportzentrum für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo

Die Diplomarbeit ist im Rahmen des Master-Studiums Architektur an der FH Joanneum Graz entstanden. Sie wurde im Studienjahr 2013/14 von den Architekten Thomas Pucher und Erich Ranegger betreut.

Olympic Aquatics Centre Tokyo ist in der Bibliothek der FH Joanneum Graz einsehbar.

Die GAT-Reihe young planning präsentiert seit Oktober 2014 architektonische und städtebauliche Entwürfe, die im Rahmen von Diplomarbeiten an österreichischen Technischen Universitäten und Fachhochschulen entstanden sind. Die Arbeiten werden auf Empfehlung von ProfessorInnen und StudienlehrgangsleiterInnen ausgewählt.

10/11/2014

Olympic Aquatics Centre Tokyo, Außenansicht

©: Stefan Greisinger

Shoppingmall mit Blick auf Galerie und Tribünen

©: Stefan Greisinger

Wettkampfschwimmhalle

©: Stefan Greisinger

Modell

©: Stefan Greisinger

Grundriss EG

©: Stefan Greisinger

Grundriss Regelgeschoß

©: Stefan Greisinger

Schnitt A-A, während der Olympiade

©: Stefan Greisinger

Schnitt A1-A1, nach der Olympiade

©: Stefan Greisinger

Wohnungs- und Hotelmodul

©: Stefan Greisinger

Schnitt durch Wohnungen

©: Stefan Greisinger

Ansicht Süd

©: Stefan Greisinger

Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Olympischen Schwimmsportzentrum für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo. Für die Olympischen Spiele wurde ein Masterplan mit den Sportstätten erarbeitet. Das Olympic Aquatics Centre liegt in einem Park an der Bucht von Tokyo.
Der Entwurf der Schwimmsportarena beschäftigt sich mit der geforderten Kapazität von 20.000 Personen während der Olympischen Spiele sowie mit der Nachnutzung und der Verringerung der Zuschauerplätze auf 5.600 Personen. Das Projekt beinhaltet neben den geforderten Wettkampfbecken, Tauchbecken mit Sprungturm, ein Trainingsbecken, ein Hotel – unter anderem für Athleten – mit koppelbaren Konferenzräumen, eine Shoppingmall, Kino, Supermarkt und Wohnungen.

Das Projekt verfolgt eine klare und gegliederte Formensprache. Der multifunktionale Komplex wird von einer Plattform, welche vom Park bis hin zur Bucht von Tokyo reicht, erschlossen. Er besitzt zwei Untergeschoße, ein Erdgeschoß und 11 Obergeschoße. Die Abmessungen betragen 138,40m/193,40m/37,70m mit einer Gesamtnutzfläche von 105.750m2.

Im Zentrum des Komplexes liegt das Schwimmstadion. Um dieses sind Geschäfte, Gastronomiebereiche mit außen- und innenliegenden Sitzmöglichkeiten, das Hotelfoyer mit Restaurant, Bar und flexibel zusammenschließbaren Konferenzräumen sowie die Stiegenhäuser angeordnet. Die Erdgeschoßzone wirkt durch die umlaufende Glasfassade transparent. Weiters ist ein ständiger Sichtbezug in die Schwimmarena vorhanden.

In den beiden Untergeschoßen befinden sich die Wettkampfbecken, die öffentlichen Umkleiden und die Umkleidekabinen für Athleten mit separatem Zugang. Weiters sind ein Fitness-, Gymnastik- und Konditionsbereich, ein 50m-Trainingsbecken, Aufwärm- und Aufenthaltsraum für die Athleten, Zeitnehmung, Dopingkontroll- und Arztraum sowie Technikräume, Lager- und Anlieferflächen, der Supermarkt und das Kino untergebracht. Links und rechts der Wettkampfbecken erstrecken sich die Tribünen mit einer Gesamtkapazität von 19.712 Zuschauern während der Spiele, bzw. danach von 5.600.

Ab dem ersten Obergeschoß sind in einem umlaufenden rechteckigen Ring rund um das Zentrum Wohnungen und Hotelzimmer angeordnet. Unter den Tribünen und zwischen dem umlaufenden Ring sind die mehrstöckige Shoppingmall und die Hotellobby positioniert. Auf dem Schwimmhallendach befindet sich ein kleiner Park. Dieser wird nach den Olympischen Spielen im Zuge der Rückbaumaßnahmen direkt mit dem vierten Obergeschoß verbunden, damit er zugänglich ist. Die Verbindung wird durch Brücken zwischen den Glasflächen sichergestellt. Der Garten dient als geschützter Naherholungsbereich für Bewohner und Hotelgäste und kann auch als Sportfläche genutzt werden. Die bestehenden Tribünen können für Zuseher oder zum Sitzen genutzt werden. Auf dieser Dachebene ist auch ein weiterer Gastronomiebereich der Shoppingmall angesiedelt.

Nach den Olympischen Spielen wird das Schwimmstadion auf eine Kapazität von 5.600 Personen verkleinert. Diese Maßnahme war eine Vorgabe aufgrund der nicht mehr benötigten großen Kapazität und der Wirtschaftlichkeit auch im Bezug auf das Beheizen und Instandhalten des großen Raumes. Im Zuge der Umbauarbeiten wird das schräge, temporäre Dach, welches aus einer Seilkonstruktion mit Membrankissen besteht, abgebaut und das horizontale begrünte Dach mit den Tribünen verbunden und geschlossen. Durch diese Verbindung, die teilweise transparent ausgeführt wird, kommt zusätzliches Licht in die Halle.

Die jeweilige Wohnungsgröße setzt sich aus gleichgroßen Modulen mit unterschiedlicher Funktion zusammen. Dadurch wird jede Wohneinheit individuell. Die Module sind für die Funktionen Schlafzimmer, traditioneller japanischer Raum – der einem Wohnzimmer entspricht –, Essküche und Terrasse ausgestattet. Die Sanitäranlagen werden zwischen den Modulen eingegliedert. Durch beliebige Anordnung der Module im Tetrissystem entstehen individuelle Wohnungen mit unterschiedlichen Größen. Einige Wohnungen sind zweigeschoßig als Maisonettewohnungen ausgeführt. Die Wohnungen werden durch einen im Gebäudeinneren liegenden Laubengang erschlossen. Innerhalb der Wohnung erfolgt die Erschließung durch einem schmalen Gang an der Fassade. Die Hotelzimmer sind wie die Wohneinheiten ebenfalls als gleich große Module konzipert.

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