24/07/2017

Preiswürdige Planlosigkeit
Die Nominierungsphase läuft: Die IG Architektur vergibt auch 2017 den planlos Award für die inkompetenteste Entscheidung in der österreichischen Baukultur.

24/07/2017
©: ig architektur

Die IG Architektur verleiht nach 2011, 2013 und 2015 zum vierten Mal den planlos Award. Auf planlos2017.at können bis 20. September 2017 anonym Projekte eingereicht werden, denen die inkompetentesten und planlosesten Entscheidungen der österreichischen Baukultur zugrunde liegen.

Über die Hintergründe und den Impuls zur Initiierung des Awards 2011 äußert sich IG Architektur Vorstandsmitglied Ida Pirstinger aus Graz: "Es geht bei planlos2017 nicht um gelungene oder weniger gelungene Architektur. Es geht um die Voraussetzungen dafür, also um Entscheidungen, die das Entstehen von guter Architektur erschweren oder unmöglich machen. Immer wieder stößt frau/man österreichweit auf unverständliche, inkompetente, oder sogar fahrlässige Entscheidungen – gerade von denen, die es besser wissen müssten. Der von der IG Architektur initiierte biennale Award will auf solche diskussionswürdigen Entscheidungen hinweisen. Mit einer Prise Humor. Aber auch mit dem Wunsch, alle Beteiligten mögen aus diesen Fehlern lernen und die Planungskultur möge sich insgesamt verbessern."

Eine unabhängige Jury, die sich aus ArchitektInnen und Nicht-ArchitektInnen (u. a. JournalistInnen, RechtsanwältInnen) zusammensetzt, wählt Ende September mehrere Favoriten aus, von denen eine/r dann am 17. Oktober 2017 im Rahmen einer öffentlichen IG Architektur-Festveranstaltung im Wiener WUK den Award für das planloseste Projekt erhält. Nominierungen für den Award kamen bisher von Baukultur-Interessierten, BeobachterInnen und Betroffenen.
In den vergangenen Jahren ›gewannen‹ das Projekt Asylzentrum Eberau (2011) mit der damaligen Auftraggeberin Maria Fekter, das Österreichische Normungsinstitut (2013) sowie die Stadt Wien (2015) für ihre kontinuierliche Weigerung, sich mit dem Thema der Public- Private-Partnership-Verfahren auseinanderzusetzen.

Die IG Architektur setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2001 für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Architekturschaffenden ein. Sie bietet ihren knapp 300 Mitgliedern eine solidarische Plattform für einen österreichweiten Wissens- und Meinungsaustausch. Wesentliche Ziele wurden in den letzten Jahren erreicht – vor allem auch durch die verstärkte Präsenz von Mitgliedern der IG Architektur in der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Wien, Niederösterreich und Burgenland und der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen.

Auf planlos2017.at – s. Link rechts – können bis 20. September 2017 Vorschläge eingereicht werden.

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