04/11/2016

Reininghauspark und Grünachse, Graz-Reininghaus
Wettbewerbsergebnis

zwoPK Landschaftsarchitekten aus Wien siegten beim EU-weit offenen, zweistufigen Realisierungswettbewerb unter 20 Teilnehmern für die Gestaltung des Parks und der rund 120 Meter langen Grünachse, der mit dem zukünftigen Wetzelsdorfer Platz verbunden wird.
zwoPK sind: DI Dr. Philipp Rode (ein gebürtiger Grazer), DI Helge Schier und DI Christian Wagner.

Ausloberin
Stadt Graz - Abteilung Grünraum und Gewässer

04/11/2016

Öffentlicher Park, Wasserzone. Visualisierung: zwoPK Landschaftsarchitekten

©: zwoPK

Öffentliche Grünachse in Graz-Reininghaus. Visualisierung: zwoPK Landschaftsarchitekten

©: zwoPK

Der zweistufige EU-weit offene Realisierungswettbewerb zur Gestaltung des Reininghausparks und der südlich anschließenden Grünachse-Abschnitt 1 in Graz-Reininghaus, 14. Bezirk Eggenberg, ist entschieden. 20 Projekte wurden der Jury unter dem Vorsitz von Marianne Mommsen (relais Landschafts- architekten, Berlin) zur Bewertung vorgelegt, 6 wurden zur 2. Bearbeitungsstufe eingeladen, und am 25.10.2016 sind in der abschließenden Jurysitzung nach eingehender Diskussion über die zu realisierenden Freiraumqualtäten die Siegerprojekte bestimmt worden.

Wettbewerbsergebnis

  • 1. Platz: Rein in (den) Park
    zwoPK Rode Schier Wagner, Wien
  • 2. Platz: Zeitraum
    DI Franz Reschke Landschaftsarchitekt, Berlin
  • 3. Platz: Grüne Kathedrale
    3:0 Landschaftsarchitektur DI Oliver Gachowetz, Wien

Weitere Projekte der Stufe 2

  • Parkfauteuils meets Reininghauspark
    lohrer hochrain landschaftsarchitekten und stadtplaner, München
  • Das Gold von Reininghaus
    Monsberger und Outside Garten‐ und Landschaftsarchitektur, Graz / Wien
  • Projekt ohne Titel
    DI Gerhard Rennhofer TB, Wien

Jurystatement zum Siegerprojekt
Das Siegerprojekt besticht durch seine Einfachheit und Klarheit, es ist sehr schön ausgearbeitet. Die Identitätsstiftende Wirkung für Reininghaus wird sehr hoch eingestuft. Die Wiedererkennbarkeit zieht sich durch beide Bearbeitungsteile, die Grünachse und den Park, u.a. durch wiederkehrende Elemente. Der Entwurf bietet erlebnisreiche Nutzungen und den Nutzerinnen unterschiedliche qualitätsvolle Atmosphären, v.a. der Bereich entlang der Wasserzeile. Geprüft muss hier werden, wie mit erforderlichen Absturzsicherungen (Geländern) umgegangen wird. Die offene, lockere Atmosphäre der Schaubilder soll jedenfalls gewahrt bleiben. Das Potenzial für eine Beteiligung wird als hoch eingestuft. Der Entwurf ist äußerst ökonomisch und ökologisch im Umgang mit der Ressource Boden – nur 6.200m2 befestigte Fläche. Die Gestaltung ist zeitlos, veränderbar und wird auch in vielen Jahren funktionieren. Der Erhalt der Bestandsbäume, u.a. der Pappelreihen wird begrüßt. Die Richtung der Pappelreihen wurde aufgegriffen, daher wird der Park auch als LOGO funktionieren. Er verbindet Elemente des alten mit dem neuen Reininghaus. Durch die Querorientierungen in der Grünachse wird diese gut strukturiert und einer dominanten Linearität entgegengewirkt. Die Verbindung von Achse und Park ist mit der Weiterführung der beiden Wege gut gelungen. An sich wird das Spiel mit der Topografie als landschaftliches Element innerhalb eines rigiden Rahmens begrüßt. Kritisch wird das Ausmaß der Überhöhung des Bestandgeländes von bis zu 1,5m im Osten gesehen. Demgemäß sollte die Geländemodellierung und Höhenentwicklung im nächsten Schritt überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden. Für das Feintuning sollte ein gebautes Geländemodell in Betracht gezogen werden.
Für die Spiel‐ und Aktivitätsbereiche, die in Süden im Park direkt an der Promenade angelagert werden, gilt ein hoher gestalterischer Qualitätsstandard, der dem urbanen Charakter zu entsprechen hat. Eine Ausstattung mit Katalogware würde diesem Ort nicht gerecht. Eine stringente und architektonische Gestaltung ist anzustreben. An sich wird die an die Promenade mit Schanigärten angelagerte, konsumfreie Aktivitätszone an dieser Stelle begrüßt. Die Einlagerung von Attraktionen zwischen Park und Bebauung schaffen Verbindung und hohe Aufenthaltsqualität in diesen Bereichen. Die EPDM‐Flächen tragen die Gefahr der Kleinteiligkeit in sich. Eine ruhige Gestaltung ist anzustreben.
 Die Gestaltung der Brunnen mit Wasserspiel und Grotte wird tendenziell als Überinszenierung wahrgenommen. Die Umsetzbarkeit in der dargestellten Form wird in Hinblick auf die Schutzbereiche bezweifelt. Die dargestellten Attraktionen müssten barrierefrei durch Wege erschlossen werden. Insgesamt erscheint jedoch eine Zurücknahme der Gestaltung um die Brunnen angebracht.

Projekte und Teilnehmer der 1. Stufe

  • 1. Nachrücker: Local Heroes
    Breathe.Earth.Collective + Kräftner Landschaftsarchitektur, Wien
  • 2. Nachrücker: Klimapark
    Arge Aaps Atelier für Architektur, Keller Damm Roser Landschaftsarchitekten Stadtplaner, Graz / München
  • Einblicke und Aussichten
    Nussmüller Architekten, Graz
  • Projekt ohne Titel
    Mettler Landschaftsarchitektur, Berlin
  • Aktiver Rand und Grüne Mitte
    Yewo Landscapes e.U., Wien
  • Projekt ohne Titel
    ARGE Stefan Bernard Landschaftsarchitekten, Bednar Landschaftsarchitektur, Berlin / Klagenfurt
  • Die gefasste Natur
    ARGE Arch. DI Heimo Math, DI Waltraud Körndl, Arch. DI Burkhard Schelischansky, Feldbach / Graz
  • CaL_La City and Life
    ARGE Baumgartner / Brandweiner‐Schrott, Graz / Fürstenfeld
  • Lichtungen
    Koala Landschaftsarchitektur, Hart bei Graz
  • Lebendiges Reininghaus
    ARGE giencke&company architects, gm013 giencke mattelig landschaftsarchitektur, Architekt Christoph Monschein, Graz / Berlin / Wien
  • Mach(t) dich locker
    Schegk Landschaftsarchitekten, Prof. Ludwig Schegk, Haimhausen
  • Projekt ohne Titel
    Christian Henke, München
  • Sphärenpark
    stadtland DI Sybilla Zech, Wien
  • Divercity Park
    ARGE Agnes Fedl & Birgit Fischer‐Radulescu,  Fernitz / Wien

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