15/11/2004
15/11/2004

Einfach banal? von Volker Giencke, Architekt

Auf diesen Artikel von Karin Tschavgova haben wenige sehr lange gewartet. Nämlich jenes Häuflein versprengter Architekten, die Architektur noch als etwas Fantastisches, Unverwechselbares und nicht Erklärbares begreifen und verloren in der Sucht nach architektonischem Erleben sogar als Alkoholiker, Kettenraucher und Alleinunterhalter mehr Haltung zeigen als jene gerissenen und willfährigen Bücklinge, die als Dienstleister ihren Servus reißen, - sogar bevor man sie fragt. Es gibt vieles in diesem Artikel, das einem Aufrechten nicht auf den Leib geschrieben ist, das ihm bisweilen missbehagt. Und trotzdem ist es endlich ein Artikel über Architektur, den man im Unterschied zu allen anderen in letzter Zeit bis zum Ende gelesen hat - ohne dabei gleich sieben fürchterliche Tode zu sterben.
Kein Wunder, dass sich jene aufregen, die durch Interpretation und gegenseitiges Hochlupfen, das Gefühl vermittelt bekamen, groß zu sein und schön. Sie wissen selbst , dass sie großgemacht und mittelmäßig sind - peinlich bemüht, ihre Nacktheit zu verstecken.
Empfohlene Weihnachtslektüre für diese Architekten und deren Abwickler: "Des Kaisers neue Kleider" (Hans Christian Andersen, Altberliner Verlag, 3 Euro)

Verfasser/in:
GAT GrazArchitekturTäglich
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