04/04/2013

AUSSTELLUNG
Gisela Grill und Krista Titz-Tornquist
Bis 27.04.2013
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 10.00-13.00, 14.00-18.00, Sa 10.00-13.00

Galerie Schafschetzy
Färbergasse 2/ Sporg. 22 (Hof)
8010 Graz
www.galerie-schafschetzy.com
margit.fritz@galerie-schafschetzky.com

04/04/2013

Ausstellungsansicht

©: Lea Titz

Ausstellungsansicht

©: Lea Titz

Ausstellungsansicht mit der Künstlerin Krista Titz-Tornquist

©: Lea Titz

Ausstellungsansicht

©: Lea Titz

Ausstellungsansicht

©: Lea Titz

STREAMING

Eine der feinsten Ausstellungen in Graz ist derzeit in der zentral gelegenen Galerie Schafschetzy, in der Färbergasse 2 zu sehen. Dabei besteht das Besondere der Ausstellung auch darin, wie die Künstlerinnen Gisela Grill und Krista Titz-Tornquist den engen Galeriebereich mit ihren Exponaten in ein verblüffend großzügiges Ambiente verwandeln. Indem sie im größeren Eingangsraum und dem engen, quer liegenden Durchgangsraum die meist großflächigen Ölbilder von Gisela Grill mit den kleinteiligen Skulpturen von Krista Titz-Tornquist – also ihre je eigenen Raumkonzepte – miteinander kombinieren, schaffen sie einen grenzenlos anmutenden Kunstraum.

Gisela Grill präsentiert fast monochrome Farbschattierungen in kühlen Grün-, Blau-, gelegentlich auch in Rot- und Orangetönen, auf denen das zufällige Fließen der Farbe und ein minutiöser Farbauftrag vibrierende Felder entstehen lassen. Dabei bleibt unter diesen Farbfeldern die Leinwand, wenn schon nicht sichtbar, so doch fühlbar; die „edle Oberfläche“ gleitet zuweilen ins Negativ einer Wirklichkeit, in der sich immer auch Spannungen, Blitze erahnen lassen.

Krista Titz-Tornquist dagegen zeigt gegenständliche Figuren, wobei diese keineswegs „nett“ sind und schon gar nicht der Behübschung dienen. Drei, die große Auslage dominierende „Weltenempfänger“ lassen Phallisches assoziieren, die Reihe sehr kleinformatiger, oft mit Geweihen, Fühlern oder Antennen versehenen Figuren aus der Serie „singende Süßmandel“ erinnern an magische Kultgegenstände, deren zugehörige unheimliche Riten vergessen wurden (oder allein der Künstlerin bekannt sind) ... „mitwirkend an Aufladung, / oder am / Verdeutlichen eines Inhalts “ (Titz-Tornquist).

Dieses delikate Gleichgewicht der unterschiedlichen Exponate bildet einen gemeinsamen Kunstraum, aus dem Gisela Grill und Krista Titz-Tornquist fast programmatisch hinaus in den Naturraum verweisen. „Von Anfang an liegt meiner Malerei erlebte Natur zugrunde: das Licht, die Luft, das Wasser, die Vegetation und vor allem auch die erlebte Farbe. Doch ist meine Malerei weder erzählend noch abbildend... “, sagt Gisela Grill über ihre Arbeiten.

Und weiter beziehen sich die beiden Künstlerinnen mit ihren unterschiedlichen und doch kongenialen Anätzen auf die einander entsprechenden Räume von Bedeutung und Erzählen. Wobei die Bilder von Gisela Grill sich auf einen (Natur)Prozess ohne Ende und Anfang, auf eine Ebene der generellen Bedeutung beziehen. Krista Titz-Tornquist arbeitet dagegen mit der konkreteren Perspektive des Erzählens, ihre Skulpturen lassen den Betrachter imaginäre, fast alchemistische, naturmagische Erzählungen und Mythen imaginieren. Und daraus entstehen dann „Augenblicksräume“ und „Zeiträume“. Während sich in Krista Titz-Tornquists Skulpturen Zeit verdichtet, „- Skulptur – statisch / angehalten im Moment, / aus dem Zeitstrom gefischt – ins Wesen geholt“, wie sie schreibt, kommuniziert Gisela Grill eine Bewegung in der Zeit. Dieser Bewegungsfluss hat bereits vor den Bildern begonnen, ist durch sie hindurchgelaufen und wirkt außerhalb des Bildrahmens nicht nur im Betrachter weiter. Meine „Arbeiten der letzten Jahre sind unter dem Arbeitstitel STREAMING zusammengefasst, was sowohl das äußerliche Strömen und Fließen der Farben einschließt als auch das Inhaltliche – den Lauf der Bildereignisse", erklärt sich Gisela Grill.
Man könnte auch von einer Gegenbewegung sprechen: Die Arbeiten von Krista Titz-Tornquist sind „induktiv aufwärts“ gerichtet, die von Gisela Grill „fließen deduktiv“ herab.

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