06/12/2017

Wettbewerbsergenis
Wohn-/Geschäftshaus
Schönau
gürtel 20, Graz

Das geladenes Verfahren unter 8 TeilnehmerInnen nach dem Grazer Modell haben Dietger Wissounig Architekten in Kooperation mit Studio Boden, Landschaftsplanung, gewonnen.

Ausloberin
Platinum Beteiligungs GmbH
Grabenstraße 178, 8010 Graz

06/12/2017

Wohn-/Geschäftshaus Schönaugürtel 20, Graz. Platz 1

Architektur: Dietger Wissounig Architekten©: Kampus

Platz 2

©: Kampus

Platz 3

©: Kampus

Platz 3

©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus

Lage, Blickrichtung Süd. Screenshot > Auslobung, s. Download

Ausgelobt von der Platinum Beteiligungs GmbH wurde zwischen 26.09. und 28.11.2017 ein geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb unter acht TeilnehmerInnen nach dem Grazer Modell durchgeführt.
Die Ausloberin beabsichtigt, am Grazer Schönaugürtel 20 eine Wohn- und Geschäftsbebauung zu realisieren. Die Liegenschaften umfassen mehrere Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 0,56 ha, die im Flächenwidmungsplan 4.0 als Kerngebiet mit einer Dichte von 0,8 - 2,0 ausgewiesen ist.
Das Areal, südlich des Schönaugürtels und nördlich der Bahntrasse gelegen, soll mit einer Blockrandbebauung um einen begrünten Innenhof bebaut werden. Zum Schönaugürtel hin ist ein ca. 3,5 m breiter Grünstreifen mit Baumbepflanzung vorgesehen.
Der Gebäudekomplex wird In Massivbauweise für eine Geschäftsnutzung im Erdgeschoß und eine Wohnnutzung (60% Wohnungen, 40% Studentenheim) errichtet. 50% der Dachflächen sollen intensiv begrünt und auch als Freiflächen genutzt werden.

Wettbewerbsergebnis
Die Jury unter dem Vorsitz von Arch. DI Andreas Gratl (balloon architekten) kam in ihrer Sitzung vom 28. November 2017 zu folgendem Ergebnis:

  • Platz 1: Dietger Wissounig Architekten ZT-GmbH, Graz
  • Platz 2: FWB Architekten ZT-GmbH, Hausmannstätten
  • Platz 3: GS architects ZT-GmbH, Graz
  • Platz 3: Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG, Graz

Weitere TeilnehmerInnen

  • Hohensinn Architektur ZT-GmbH, Graz
  • Arch. DI Michael Neuwirth, Graz
  • Arch. DI Dr. techn. Ivan Redi, Graz
  • Architektur Strobl, Graz

Jurybeurteilung Platz 1

Städtebauliche Kriterien
+ Die klare Blockrandbebauung mit Differenzierung der Gebäudetypologie in studentisches und klassisches Wohnen wird positiv bewertet. Daraus resultiert eine klare, funktionale Trennung, welche sich in der differenzierten Baukörperstrukturierung wiederspiegelt.
+ Das interne Erschließungssystem mit überbreitem Laubengang im Bereich des Baukörpers studentisches Wohnen am Schönaugürtel, übergehend in eine Mittelganglösung und dem Einsatz eines Spännertyps für den Bahnkörper führt insgesamt zu überzeugenden qualitätsvollen Grundrissen, teilweise durchgesteckten Wohnungen, alle mit gutem Außenbezug.

Architektonische Qualitäten
+ Äußerst interessant ist die terrassierte Auflösung der nordöstlichen Blockecke und der daraus entstehende Mehrwert für die gemeinschaftlichen Freiflächennutzungen des studentischen Wohnens sowie der harmonische Übergang der Geländemodeliierung des Innenhofs.
+ Die Gestaltung der gesamten Dachfläche als 5. Fassade für eine gemeinschaftliche Außennutzung.
+/- Der Ansatz der plastisch gestalteten Straßenfassaden in Anlehnung an die umliegende Gründerzeitbebauung wird prinzipiell als architektonischer Ausdruck für ein Stadthaus hoher Qualität positiv beurteilt, verortet den Baukörper im Stadtraum und "bekleidet" das Gebäude mit einer besonderen architektonischen Wertehaltung. Der Hinweis auf den von Verfassern zitierten Gründerzeitbezug stellt die Frage, ob in einer weiteren Bearbeitung dieses Motiv der plastischen Gestaltung im Innenhofbereich durchgestaltet werden muss. Dies in dem Sinne, dass das Gewöhnliche den Bestand einer Sache, das Besondere aber den Wert einer Sache sichert.

Funktionelle und ökonomische Kriterien

+  Die Grundrisslösungen sind allesamt gut durchdacht, gut möblierbar und größtenteils beidseitig belichtet.
+  Die gesamte Lösung des UG ist einfach und funktionell.

anonym

welche Verschwendung, 8 Architekturbüros zu laden und mit einem engen Korsett eines städtebaulichen Gutachten individuelle städtebauliche Lösungen zu vernhindern. Ergebnis: 8 annähernd gleiche Projekte. Schade, dass kein Teilnehmer die unsinnige Idee der Stichstraße hinterfragt hat. Die Stichstraße ist eine rein private Ertschließungsstraße vielleicht sogar zu Lasten der öffentlichen Hand und zieht den Lärm vom Schönaugürtel tief ins Grundstück.Somit gibt es nun dank dieser genialen Vorgabe und dem Gehorsam der Teilnehmer Lärm von 3 Seiten. Dazu braucht man wirklich einen Wettbewerb.

So. 10/12/2017 5:38 Permalink
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+